- 09.10.2019, 06:00:17
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Greenpeace-Klimacheck der Autoverleiher: Car-Sharer gut, große Verleiher schwach
Umweltschutzorganisation zeigt auf: Die größten Flottenbesitzer des Landes haben viel Spielraum nach oben im Klimaschutz. VW-Tochter täuscht KonsumentInnen mit falschen CO2-Werten
Utl.: Umweltschutzorganisation zeigt auf: Die größten
Flottenbesitzer des Landes haben viel Spielraum nach oben im
Klimaschutz. VW-Tochter täuscht KonsumentInnen mit falschen
CO2-Werten =
Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die
österreichische Autoverleihbranche einem Klimacheck unterzogen. Die
noch jungen Car-Sharing-Angebote schneiden im Klimacheck durchwegs
gut ab. Das ÖBB Rail & Drive Programm gewinnt knapp vor dem Wiener
Anbieter ShareNow. Das Angebot der großen, klassischen Autoverleiher
entspricht jedoch nicht den Ansprüchen an Klimaschutz. Europcar, in
Österreich von einer VW-Tochter in Lizenz betrieben, führt bei der
Buchung sogar falsche, zu niedrige CO2-Emissionswerte für die Autos
an. Bewertet wurden von Greenpeace vor allem die Verfügbarkeit von
E-Autos sowie von besonders sparsamen Verbrennern sowie die
Transparenz bei der Buchung.
„Die Zukunft der Mobilität heißt teilen und elektrisch fahren auf
Basis von erneuerbarem Strom. Car-Sharing ist generell ein
Zukunftskonzept“, sagt Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. „Auch
Mietautos sind grundsätzlich ökologisch sinnvoll, wenn diese statt
eines eigenen Autos verwendet werden.” Die Autoverleihfirmen haben
dabei in Österreich besondere Verantwortung, denn sie gestalten den
gesamten Markt prägend mit. Was ein Autoverleiher heute einkauft,
landet morgen als Gebrauchtwagen am Markt. „Die Unternehmen müssen
sich der Verantwortung stellen und schon im Einkauf auf nachhaltige
Modelle achten”, fordert Schuster. Konkret fordert Greenpeace, dass
alle Autoverleiher auf E-Mobilität setzen sowie konsequent nur die
verbrauchsärmsten Fahrzeuge in den jeweiligen Kategorien einkaufen.
Die Autoverleihfirmen sind die größten Flottenbesitzer in Österreich.
Die gesamte Branche hat im Jahresschnitt mehr als 12.000 Fahrzeuge in
Betrieb. Da diese zumeist nur ein halbes Jahr behalten werden, werden
pro Jahr rund 25.000 Autos eingekauft. Das sind circa sieben Prozent
aller Autos in Österreich. Damit haben die Autoverleiher einen
erheblichen Einfluss auf den gesamten Automarkt, denn die Fahrzeuge
werden rasch als Gebrauchtwagen in den Markt gebracht.
Die ÖBB haben den Check der zwölf größten Anbieter in Österreich mit
ihrem Rail & Drive Programm vor allem wegen der Verfügbarkeit von
E-Autos an zehn Bahnhöfen quer durch Österreich gewonnen. Auch
ShareNow verfügt bereits über einige E-Fahrzeuge und hat
ambitionierte Pläne. Schwach haben die großen internationalen
Autoverleiher im Greenpeace-Test abgeschnitten. Kein einziger der
Großen hat buchbare E-Autos. Nur Hertz hat angekündigt, ab 2020
flächendeckend E-Autos in Österreich anzubieten und landete daher auf
Platz Drei im Ranking. Europcar führt zwar ein E-Auto auf seiner
Website an, dieses ist allerdings de facto nicht verfügbar, wie ein
Greenpeace-Buchungstest ergeben hat. Europcar gibt auf der Website
auch zu niedrige CO2-Emissionswerte der Autos an. Anstatt den
üblichen Stadt-Land-Durchschnittsverbrauch anzugeben, wird der viel
niedrigere Überland-Verbrauch angegeben und damit eine höhere
Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge suggeriert. „Den KundInnen wird
damit eine angebliche Klimafreundlichkeit vorgetäuscht. Gerade eine
Tochter von VW sollte hier eines Besseren belehrt worden sein.
Geschönte CO2-Werte sind keine Lösung, sie nehmen den Menschen die
Möglichkeit, informierte Entscheidungen zu treffen“, ärgert sich
Schuster, „sonst wäre das Info-System von Europcar vorbildlich.“
Das vollständige Ranking finden Sie hier:
http://bit.ly/AutoverleiherKlimacheck
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