- 26.09.2019, 11:04:41
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Ärztekammer: Gastpatienten in Spitälern verschärfen Personalsituation dramatisch
Aufstockung des Personals dringendst erforderlich - Weismüller: „Infrastrukturmilliarde notwendiger denn je“
Utl.: Aufstockung des Personals dringendst erforderlich -
Weismüller: „Infrastrukturmilliarde notwendiger denn je“ =
Wien (OTS) - „Die beste und modernste Behandlung aller
Österreicherinnen und Österreicher muss gewährleistet sein –
allerdings benötigt man dafür auch ausreichend Ressourcen“, sagt
Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte
Ärzte der Ärztekammer für Wien, zur derzeit aufgeflammten Diskussion
rund um die Gastpatienten in Wien. „Das Problem ist allen seit Jahren
bekannt, bis dato wurde aber nichts seitens der Politik unternommen“.
Es sei daher dringendst notwendig, „endlich gegenzusteuern“. ****
„Selbstverständlich ist es so, dass Wien und seine Spitäler als
Standorte für Spitzenmedizin unter den Patienten auch in den anderen
Bundeländern wahrgenommen werden“, erklärt Weismüller den regen
Andrang von Gastpatienten. 2016 lag der Anteil der Aufnahmen in den
Wiener Gemeindespitälern von Einwohnern aus anderen Bundesländern bei
21,4 Prozent.
Eine andere Kennzahl macht die Problematik noch deutlicher: 23,6
Prozent der Niederösterreicher und damit knapp ein Viertel wurden
2017 in Wien stationär versorgt, unter den niederösterreichischen
Krebspatienten lag der Anteil sogar bei 47,8 Prozent.
„Fakt ist, dass die Gastpatienten zumeist sehr komplexe und
personalintensive Fälle darstellen und gleichzeitig nur eine
unzureichende Vergütung dieser Patienten vorhanden ist“, betont
Weismüller. Das bedeute im Endeffekt, dass man weniger Zeit für die
Wiener Patienten habe und damit die Wartezeitenproblematik weiter
angeheizt werde.
Dass zusätzlich in den Wiener Spitälern gespart wird, ist für
Weismüller „vollkommen unverständlich“: Die Ärztekammer weise schon
seit Jahren auf diese Problematik hin. Es wäre schön, wenn die
Politik „nun aufwacht, die Situation ernst nimmt und endlich Geld in
die Spitäler fließen lässt“.
Laut Weismüller kann die Situation nur dann gelöst werden, wenn
man die bekannten Personalengpässe bekämpft und auch den Ausbau
beziehungsweise die Modernisierung der Wiener Gemeindespitäler
vorantreibt. „Wiens Spitäler brauchen nicht nur mehr Personal,
sondern auch eine Infrastrukturmilliarde – und das sofort“, so
Weismüller abschließend in Richtung Politik. (ast)
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