- 26.09.2019, 10:59:39
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LR Schleritzko: Anteil des Öffentlichen Verkehrs in Niederösterreich auf Rekordniveau
Mobilitätserhebung zeigt, Niederösterreichs Bevölkerung so mobil wie nie zuvor
Utl.: Mobilitätserhebung zeigt, Niederösterreichs Bevölkerung so
mobil wie nie zuvor =
St. Pölten (OTS/NLK) - Die aktuelle Mobilitätserhebung des Landes
Niederösterreich wurde am heutigen Donnerstag von Mobilitätslandesrat
Ludwig Schleritzko präsentiert. „Die Ergebnisse zeigen: Die
Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind so mobil wie noch
nie. Pro Tag legen wir etwa 75 Millionen Kilometer an Wegen zurück.
Das entspricht einem Plus von 12 Prozent im Vergleich zur letzten
Erhebung“, fasst der Landesrat die Zahlen zusammen. Insgesamt 4,75
Millionen verschiedenen Wege werden pro Tag von den
Niederösterreichern zurückgelegt. Pro Person bedeutet das etwa 48 km
Wegstrecke bzw. insgesamt 81 Minuten an täglicher Wegzeit. 40 Prozent
all dieser Wege sind mit Arbeit bzw. Ausbildung verbunden, betreffen
also den Weg zur Arbeit, zur Schule oder Dienstwege.
„Entscheidend ist natürlich die Frage, wie diese Wege zurückgelegt
werden“, so Schleritzko. Die Erhebung zeigt: Der Anteil des
Öffentlichen Verkehrs an der Verkehrsleistung ist so hoch wie noch
nie. „Der Anteil des Öffentlichen Verkehrs in Niederösterreich ist
auf Rekordniveau. Mehr als 29 Prozent der zurückgelegten Kilometer
werden mit dem Öffentlichen Verkehr absolviert. Zugleich ist der
Anteil der Auto-Kilometer zurückgegangen“, berichtet der Landesrat.
Dieser Wert bedeutet einen Anstieg von 4,3 Prozentpunkten beim Anteil
des Öffentlichen Verkehrs an der Gesamtverkehrsleistung. Er
entspricht etwa 22 Millionen Öffi-Kilometer, die täglich von den
Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern zurückgelegt werden.
Betrachtet man die Aufteilung der Wege, dann kann auch hier eine
Steigerung im Öffentlichen Verkehr festgestellt werden. Insgesamt 14
Prozent der Wege werden mit Bus oder Bahn zurückgelegt. Das ist eine
Steigerung von 1 Prozent. Der Anteil des Motorisierten
Individualverkehrs an allen Wegen ist mit etwa 64 Prozent leicht
zurückgegangen. 22 Prozent der Wege werden zu Fuß oder mit dem Rad
absolviert. „Das bedeutet: 36 Prozent der Wege werden
umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Rad oder im Öffentlichen Verkehr
absolviert“, hält Landesrat Schleritzko fest.
Die Zahlen der Mobilitätserhebung zeigen für den Landesrat zwei
Punkte auf: „Zum einen zeigen sie: Unsere Anstrengungen im
Öffentlichen Verkehr sind erfolgreich. Unsere Angebote werden
genutzt: Wir haben es geschafft, dass überdurchschnittlich viele der
neuen Kilometer mit Bus und Bahn zurückgelegt werden. Sie zeigen zum
anderen aber auch auf, wo wir vermehrt Schwerpunkte setzen müssen:
Das betrifft besonders die Förderung der aktiven Mobilität, sprich
des Fahrradfahrens und Zufußgehens. Natürlich werden wir aber auch
den Öffi-Ausbau vorantreiben.“
Der NÖ Mobilitätslandesrat spricht damit besonders das Potential im
Rad- und Fußverkehr an. „Wir sehen etwa, dass bis zu 58 Prozent der
mit dem Auto zurückgelegten Wege von der Straße auf die Geh- und
Radwege verlagert werden könnten. 39 Prozent der Auto-Wege sind nur
bis zu 5 km lang. Rechnet man die Möglichkeiten von E-Bikes ein und
erweitert den Radius auf Strecken bis zu 10 km, sprechen wir von
nochmals 19 Prozent an Wege, die verlagert werden können“, so
Schleritzko. Der Landesrat will deshalb weiter in den Radverkehr
investieren und eine noch engere Begleitung der Gemeinden, wenn es um
die Verkehrsplanung geht, anbieten. Auch ein Rad-Paket wird auf Basis
dieser Daten ausgearbeitet.
Eine Verbesserung, die auf Druck der Mobilitätslandesräte aus
Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg bereits umgesetzt wurde,
ist die steuerliche Gleichstellung von E-Bikes mit E-Autos. Diese war
Teil des beschlossenen Steuerreformpakets vergangene Woche und sieht
vor, dass die Privatnutzung von E-Dienst-Bikes lohnsteuerfrei ist.
Firmen sind beim Kauf der Räder darüber hinaus
vorsteuerabzugsberechtigt. „Wir attraktivieren damit den Radverkehr
auch steuerlich“, so Schleritzko.
Weiter investiert werden soll auch in das Bus- und Bahnangebot im
Land. „Dazu steigern wir unser Budget für Angebote deutlich. Wir
werden 2020 um 40 Prozent mehr in Bus- und Bahnangebote investieren
als im laufenden Jahr 2019. Ein Meilenstein: Erstmals stehen mehr als
100 Millionen Euro an Mittel für ÖV-Angebote zur Verfügung. Wir
sprechen hier von 131 Millionen Euro für den Öffi-Verkehr“, berichtet
der Landesrat.
Zur Erhebung wurden im vergangenen Herbst 33.000 Haushalte per Brief
angeschrieben. Auch eine Online-Teilnahme war möglich. Mehr als 6.000
Haushalte bzw. 12.683 Personen haben sich beteiligt und von über
40.000 Wegen berichtet. Bisher lag diese Zahl bei etwa 4.000
Haushalten.
„Wir haben uns diesbezüglich klare Ziele gesetzt und uns auf einen
ambitionierten Weg begeben: Wir arbeiten an einer blau-gelben
Mobilitätswende in Niederösterreich. Es gilt Angebote und
Infrastruktur entsprechend auszubauen. Und nicht zuletzt heißt das
auch, neue Instrumente zu entwickeln, die ein kluges kombinieren von
Verkehrsmitteln ermöglichen“, so Schleritzko zu den Zielen hinter der
Erhebung. Dazu brauche es eben Daten. Es brauche Informationen und
Wissen darüber, wie sich die Niederösterreicherinnen und
Niederösterreicher aktuell von A nach B bewegen, welche Trends und
Tendenzen es im zeitlichen Vergleich gibt und wie sich diese Daten
auch zwischen den Landesteilen unterscheiden.
Weitere Informationen: Büro LR Schleritzko, Florian Krumböck, BA,
Telefon 02742/9005-13546, E-Mail florian.krumboeck@noel.gv.at
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