- 14.09.2019, 10:03:12
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Graz: 150 Jahre "Styria" und Katholischer Medien Verein
Spitzen aus Medien, Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur feiern Gründung des mittlerweile mitteleuropäischen Medienunternehmens mit katholischen Wurzeln - Grazer Bischof Krautwaschl: "Styria" bietet als erfolgreiche Medienplattform mit klarer katholischer Verbindung eine "befreite Vielfalt" - Minister Schallenberg würdigt Beitrag der "Styria" für Medienvielfalt und österreichische Identität
Utl.: Spitzen aus Medien, Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur
feiern Gründung des mittlerweile mitteleuropäischen
Medienunternehmens mit katholischen Wurzeln - Grazer Bischof
Krautwaschl: "Styria" bietet als erfolgreiche Medienplattform
mit klarer katholischer Verbindung eine "befreite Vielfalt" -
Minister Schallenberg würdigt Beitrag der "Styria" für
Medienvielfalt und österreichische Identität =
Graz (KAP) - Es begann vor 150 Jahren mit der Gründung des
"Katholischen Preßvereins" zur Unterstützung des "Grazer Volksblatts"
und entwickelte sich zu einem mitteleuropäischen Medienunternehmen:
Die Rede ist vom Katholischen Medien Verein und der von ihr
getragenen "Styria Media Group", die am Freitagabend in Graz mit
einem Fest ihre Gründung im Jahr 1869 feierten. Spitzen aus Medien,
Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur waren in den Festsaal der
Alten Universität gekommen, um auszuloten, wie die "Styria" ihrem
eigenen Anspruch "Orientierung zu erleichtern, Vertrauen zu schaffen
und Gemeinschaft zu unterstützen" in Vergangenheit und Gegenwart
gerecht wurde bzw. wird.
Die große abwesende und zugleich ganz präsente Person des Abends war
dabei der langjährige Obmann des Katholischen Medien Vereins und
Aufsichtsratsvorsitzende der "Styria", Prof. Johann Trummer, der am
12. Juli verstorben ist und das Jubiläum noch mitvorbereitet hatte.
Als Priester und Musiker war Trummer über Jahrzehnte für das
Unternehmen gleichsam als guter Geist tonangebend. Dafür dankten beim
Festakt Bischof Wilhelm Krautwaschl und auch andere Festredner.
Die "Styria" biete als erfolgreiche Medienplattform mit klarer
katholischer Verbindung eine "befreite Vielfalt". Angesichts der
grundlegenden Veränderungen durch die Digitalisierung und der Gefahr
von Gleichgültigkeit einerseits und Radikalisierung andererseits
gelte es als Medienunternehmen "Orientierung zu schaffen", so der
Grazer Bischof unter Bezugnahme auf das Selbstverständnis der
"Styria". Ebenfalls anwesende bei der Feier war Krautwaschls
Amtsvorgänger, der emeritierte Bischof Egon Kapellari.
Unabhängigkeit groß geschrieben
Eröffnet wurde der Abend von Othmar Ederer, dem Nachfolger Trummers
als ehrenamtlicher Obmann des Katholischen Medien Vereins. Dieser
erinnerte daran, dass der Zusammenschluss ursprünglich als
"Preßverein der Diözese Graz-Seckau" gegründet wurde, aber schon
sechs Jahre später (1875) in "Preßverein in der Diözese Graz-Seckau"
umbenannt wurde, um damit seine Unabhängigkeit von kirchlichen
Strukturen deutlich zu machen.
Der bislang letzte Schritt zur strukturellen Unabhängigkeit der
"Styria" sei schließlich im Jahr 1997 mit der Umwandlung des
Unternehmens in eine Aktiengesellschaft erfolgt. 98,33 Prozent der
Anteile hält seither als Mehrheitseigentümerin die damals ebenfalls
gegründete "Katholischer Medien Verein Privatstiftung", die
restlichen 1,67 Prozent liegen beim Katholischen Medien Verein. Der
Dialog von Glaube und Wissenschaft, die Katholische Soziallehre, eine
ökumenische Ausrichtung und der Einsatz für Menschenwürde, Demokratie
sowie Völkerverständigung seien die Basis für das Wirken des Vereins,
so Ederer, der im Zivilberuf als Vorstandsvorsitzender der
"GRAWE-Vermögensverwaltung" tätig ist.
Markus Mair lenkte als Vorstandsvorsitzender des Medienunternehmens
den Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre. "Die 'Styria'
steht niemals still", so Maier unter Verweis auf das rasant
gestiegene Engagement im digitalen Medienbereich und die Expansion
nach Kroatien und Slowenien.
Internationale Bedeutung
Die internationale Bedeutung der "Styria" unterstrichen auch
Außenminister Alexander Schallenberg und sein ebenfalls anwesender
kroatischer Amtskollege Gordan Grlic Radman. Schallenberg, in dessen
Ministerverantwortung auch die Medien fallen, betonte den Wert von
Presse- und Meinungsfreiheit für eine offene Gesellschaft und den
dafür nötigen Medienpluralismus. Die "Styria" sei diesbezüglich "wie
ein Fels in der Brandung" und leiste durch ihre Qualität und ihre
österreichischen Inhalte einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen
Desinformation und zur Identität des Landes.
Ähnlich äußerte sich der steirische Landeshauptmann Hermann
Schützenhöfer: Als "größtes österreichisches Medienunternehmen
außerhalb Wiens" mit der "Kleinen Zeitung als Flaggschiff" sei die
"Styria" eine "geistige und kulturelle Instanz und für das Land
unverzichtbar". Und dabei "notorisch unabhängig". Als "verlässlichen
Begleiter von Stadt und Land" beschrieb der Grazer Bürgermeister
Siegfried Nagl die "Kleine Zeitung". Medien seien als "vierte Gewalt"
im Staat heute "in der Versuchung, Definitionsmacht über die anderen
drei staatlichen Gewalten zu bekommen", gab Nagl zu bedenken, der
deshalb die Verantwortung von Qualitätsmedien anmahnte.
Festschrift präsentiert
Im Rahmen der Feier, die von der neuen "Furche"-Chefredakteurin Doris
Helmberger-Fleckl moderiert wurde, präsentierte der Geschäftsführer
der "Styria"-Buchverlage, Matthias Opis, die Festschrift zum Jubiläum
mit dem Titel "Styria. Medien. Menschen". Der Unternehmenshistoriker
der Mediengruppe gab als Datum der Gründung des Katholischen
Preßvereins den 16. September 1869 an, die eine unmittelbare
Konsequenz des ersten steirischen Katholikentags war. Treibende Kraft
dabei war der steirische Priester Alois Karlon, der von 1869 bis 1900
als erster Direktor der Preßvereinsanstalten fungierte. Diese
verstanden sich als katholische Stimme in Reaktion auf den
kirchenfeindlichen Kulturkampf in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts.
Schon in der Gründerzeit sei es gelungen eine mehrfache
Unabhängigkeit des Preßvereins und seiner Medien zu etablieren, so
Opis. So sei der Verein bewusst nach staatlichen Recht und nicht nach
kirchlichem Recht errichtet worden. Von Anfang an habe man auch auf
eine publizistische Unabhängigkeit und eine - damals unübliche -
Ausrichtung auf das einfache Volk als Zielgruppe geachtet. Die
wirtschaftliche Unabhängigkeit garantierten schließlich die
Preßvereinsmitglieder mit ihrem privaten Eigentum und dem Verzicht
auf Gewinnbeteiligung.
Die knapp 400 Seiten umfassende Festschrift auf Deutsch und Englisch
enthält auch zahlreiche Angaben über den aktuellen Stand des
Medienunternehmens, zu dem neben der "Kleinen Zeitung" u.a. "Die
Presse" und die "Die Furche" gehören. So erreichen die
"Styria"-Tageszeitungen in Österreich 1,1 Millionen Leser, ihre
Radiosender "Antenne" 365.000 Hörer und die "Styria"-Internetseiten
rund 4,1 Millionen User. Die insgesamt 70 Unternehmen der "Styria
Media Group" erwirtschaften gemeinsam 413 Millionen Euro
Jahresumsatz.
(Infos: www.styria.com)
((ende)) PWU/JMO
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