• 03.09.2019, 13:08:40
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  • OTS0148

Rendi-Wagner: „Endlose Wartezeiten müssen der Vergangenheit angehören, sie sind inakzeptabel und unmenschlich“

SPÖ-Plan für Wartezeiten-Limit – Mit Gesundheitshotline 1450 zum schnellen Arzttermin – 10 Punkte gegen ÄrztInnenmangel

Utl.: SPÖ-Plan für Wartezeiten-Limit – Mit Gesundheitshotline 1450
zum schnellen Arzttermin – 10 Punkte gegen ÄrztInnenmangel =

Wien (OTS/SK) - Den langen Wartezeiten auf Arzttermine sagt die SPÖ
den Kampf an. Wer eine/n Ärztin/Arzt braucht, soll künftig im akuten
Fall sofort und bei Vorsorgeuntersuchungen, Kontrolle oder geplanten
Eingriffen binnen zwei Tagen einen Termin bei AllgemeinmedizinerInnen
und binnen 14 Tagen bei FachärztInnen bekommen. Sollte es sich um
einen Akutfall handeln, soll man sogar binnen zwei Tagen einen
FachärztInnentermin erhalten. Bei Spitalseingriffen, so es sich nicht
um Akutfälle handelt, dürfe die Wartezeit nicht länger als drei
Monate dauern. Das sieht die SPÖ-Termingarantie bei Arztbesuchen vor.
Um das zu erreichen, soll die Gesundheitshotline 1450 zu einer
Terminvermittlungsagentur für ganz Österreich weiterentwickelt
werden. „Gesundheit darf nicht von der Geldbörse abhängen. Endlose
Wartezeiten müssen der Vergangenheit angehören, sie sind inakzeptabel
und unmenschlich für kranke Menschen“, betonte
SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Beim akuten
ÄrztInnenmangel soll ein 10-Punkte-Maßnahmenkatalog helfen, der von
Anreizen für MedizinerInnen, im Land zu bleiben, über das Forcieren
von Primärversorgungseinheiten bis hin zu Landesförderungen mit
Schwerpunkt auf unterversorgte Regionen reicht. ****

Auch die letzte verfügbare PatientInnenzufriedenheitsstudie aus dem
Jahr 2017 besagt, dass die Menschen zwei Monate und länger auf
Facharzttermine warten müssen. „Das ist ein Thema, wo die
Gesundheitspolitik nicht wegschauen darf“, sagte Rendi-Wagner. Als
Gesundheitsministerin hat Rendi-Wagner bereits erste Schritte im
Bereich der Computertomographie und der Magnetresonanzuntersuchungen
gesetzt. In diesen Bereichen gab es sogar bis zu sechs Monate lange
Wartezeiten.

Die Gesundheitshotline 1450, die derzeit in drei Bundesländern
eingerichtet ist, soll flächendeckend für ganz Österreich zu einer
„Terminkoordinationsagentur“ ausgebaut werden. Dort sollen
ExpertInnen nach einem international standardisierten und erprobten
Verfahren die Situation einschätzen und bei der Terminfindung
unterstützen. „Denn nicht in allen Fällen ist die Spitalsambulanz die
beste Versorgung. Oft ist es der Allgemeinmediziner oder der
Facharzt“, betonte Rendi-Wagner.

Das zweite große Thema, das Rendi-Wagner in ihrer Zeit als
Gesundheitsministerin umzusetzen begann, war der Bereich der
Primärversorgungseinheiten. Hier müsse forciert werden. Denn 200 Mio.
Euro wurden bereits bereitgestellt, um bis 2021 zumindest 75
Primärversorgungseinheiten zu installieren. Nach heutigem Stand gebe
es aber immer noch nur 17 solcher Einrichtungen in ganz Österreich.
„Das ist viel zu wenig, da gehört mehr politischer Druck dahinter, um
das auszubauen“, sagte Rendi-Wagner.

Es sei klar, dass ÄrztInnenmangel und lange Wartezeiten Hand in Hand
gehen. Schon jetzt sind es 200.000 Menschen, die keine wohnortnahe
Versorgung durch ÄrztInnen haben. „Wir wissen, dass 85 Kassenstellen
nicht besetzt sind“, erklärte Rendi-Wagner. Diese Situation werde
sich in den nächsten Jahren voraussichtlich noch verschärfen.

Der Ausbau der Primärversorgungseinheiten, die es ÄrztInnen
ermöglichen, nicht als EinzelkämpferInnen arbeiten zu müssen und den
PatientInnen längere Öffnungszeiten garantieren, gibt es weitere
SPÖ-Vorschläge, um zu verhindern, dass ein Drittel der fertig
ausgebildeten MedizinerInnen ins Ausland geht oder sich entscheidet,
WahlärztIn zu werden. Dazu kommt, dass immer weniger MedizinerInnen
im ländlichen Raum tätig sein wollen. Um hier gegenzusteuern, müssen
Anreize gesetzt werden.

So sollen Stipendien an StudentInnen vergeben werden, die sich
verpflichten, fünf Jahre einen Kassenvertrag zu nehmen.
Landesförderungen sollen dafür sorgen, dass sich ÄrztInnen im
ländlichen Bereich niederlassen. Die Hürden organisatorischer Art bei
der Praxisgründung müssen reduziert werden, ein GründerInnenservice
nach Wiener Vorbild soll beim Schritt in die Selbständigkeit helfen.

Neben dem ÄrztInnenmangel sieht das Programm der SPÖ auch Anreize für
andere Gesundheitsberufe vor. So soll ein BHS-Modell für Gesundheits-
und Sozialberufe eingeführt werden. Die Arbeitsplätze sollen durch
bessere Arbeitsbedingungen attraktiver werden, die Ausbildungsplätze
an FHs und berufsspezifischen Schulen sollen ausgebaut werden und das
Fachkräftestipendium soll für Gesundheitsberufe ausgebaut werden.

Auch sollen Physio-, Ergo-, und Psychotherapie künftig für alle
Versicherten innerhalb einer vertretbaren Zeit zur Verfügung stehen.
(Schluss) up/bj

SERVICE: Das Maßnahmenpaket der SPÖ steht unter folgendem Link
https://tinyurl.com/y5eue6gg zur Verfügung.

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