• 28.08.2019, 09:25:07
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Industrie: Vermeintliche Pensions-Wohltaten gefährden nachhaltige Finanzierbarkeit des Sozialsystems

IV-GS Neumayer: Ausgaben für Pensionen bereits jetzt überdurchschnittlich hoch – Spielräume für Zukunftsinvestitionen werden massiv eingeschränkt

Utl.: IV-GS Neumayer: Ausgaben für Pensionen bereits jetzt
überdurchschnittlich hoch – Spielräume für
Zukunftsinvestitionen werden massiv eingeschränkt =

Wien (OTS) - „Österreich braucht ein Pensionssystem, das nachhaltig
finanzierbar und generationengerecht aufgestellt ist. Auch vor Wahlen
müssen sich verantwortungsbewusste Parteien sowie
Interessenvertreterinnen und -vertreter darüber bewusst sein, dass
zusätzliche Aufwendungen in diesem Bereich langfristige Auswirkungen
haben, vor allem zulasten der jungen Menschen in Österreich. Damit
werden die Spielräume für wichtige Zukunftsausgaben – wie etwa für
Bildung oder Klimaschutz – massiv eingeschränkt. Die vermeintlichen
Wohltaten vor Wahlen müssen die Bürgerinnen und Bürger in aller Regel
im Nachhinein in Form zusätzlicher Belastungen bezahlen“, betonte der
Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph
Neumayer, am heutigen Mittwoch zum Pensionsgipfel. Die Wünsche des
Seniorenrates würden zu jährlichen Mehrkosten von mehreren hundert
Millionen Euro für das Pensionssystem führen, eine solcherart
ausgeweitete Pensionsanpassung mit insgesamt deutlich über 1
Milliarde Euro jährlich zu Buche schlagen.

Dabei erinnert die Industrie daran, dass die öffentlichen Ausgaben
für Pensionen in Österreich mit 13,8 Prozent des BIP schon jetzt zu
den höchsten in der Europäischen Union zählen. Angesichts der
demografischen Entwicklung und der schwächer werdenden Konjunktur
stünde die langfristige Finanzierbarkeit des Pensionssystems ohnehin
auf tönernen Füßen. Aus gutem Grund würden daher sämtliche
Institutionen und Organisationen – von der EU-Kommission bis zu OECD
– Österreich regelmäßig Maßnahmen und Verbesserungen für das
heimische Pensionssystem empfehlen. Ebenso hatten sich die
Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS erst vergangene Woche
dafür ausgesprochen, dass angesichts der steigenden Lebenserwartung
und der kommenden geburtenschwachen Jahrgänge die
Gesamtfinanzierbarkeit des Pensionssystems im Auge behalten bleiben
müsse.

Pensionssystem nachhaltig fair absichern – auch für jüngeren
Generationen – Gerechtigkeitsmechanismus einführen

„Beim Pensionssystem müssen zudem auch die Interessen der jungen
Menschen in Österreich berücksichtigt werden. Die Industrie plädiert
daher seit Jahren für faire Maßnahmen, mit denen die Pensionen – und
damit eine wichtige Säule unseres Sozialstaats – nachhaltig gesichert
werden können“, so der IV-Generalsekretär. Dazu zähle etwa die
Implementierung eines Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeitsmechanismus,
der die steigende Lebenserwartung automatisch berücksichtigt. Darüber
hinaus bedürfe es weiterer Einschränkungen bei den Frühpensionen.
„Bei einem fairen Generationenvertrag muss die finanzielle
Absicherung im Alter gesichert sein. Klar ist aber auch, dass dabei
die nächste Generation ebenso einen stabilen und nachhaltigen
Sozialstaat vorfindet. Dafür müssen die Systeme fair und mit Blick
auf die Zukunft ausgerichtet werden“, so Neumayer abschließend.

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