IV-GS Neumayer: Forschungsrahmengesetz ist positives Signal und erster Schritt – Unternehmen als Träger des Innovationssystems weiter stärken
Utl.: IV-GS Neumayer: Forschungsrahmengesetz ist positives Signal
und erster Schritt – Unternehmen als Träger des
Innovationssystems weiter stärken =
Wien (OTS) - „Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft sind die
Basis für die hohe Lebensqualität und breiten Wohlstand in unserem
Land. Daher müssen wir heute alles dafür tun, um diese zu erhalten
und auszubauen. Dazu braucht es neben dem Bekenntnis zu einem
attraktiven, erfolgreichen Forschungs- und Innovationsstandort auch
konkrete Umsetzungsschritte – FTI-Politik muss in der nächsten
Regierung Chefsache sein“, betonte der Generalsekretär der
Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, am heutigen
Donnerstag bei den Alpbacher Technologiegesprächen.
F&E-Budgets durch ambitionierten Wachstumspfad jährlich
erhöhen und damit angewandte F&E und Grundlagenforschung nachhaltig
weiterentwickeln
Als „positives Signal und ersten Schritt“ für den Innovationsstandort
bezeichnete Neumayer den aktuellen Entwurf für das
Forschungsrahmengesetz. Klar sei aber auch, dass aus diesem so
schnell wie möglich ein Forschungsfinanzierungsgesetz werden muss.
„Um den rotweißroten F&E-Turbo zu zünden, müssen die F&E-Budgets,
insbesondere für angewandte Forschung und Entwicklung, um sieben bis
zehn Prozent jährlich angehoben werden“, forderte der
IV-Generalsekretär einen ambitionierten Wachstumspfad für das
künftige Gesetz in der nächsten Legislaturperiode. Denn wichtige und
gut evaluierte F&E-Projekte der angewandten Forschung könnten derzeit
wegen Budgetmangels nicht umgesetzt werden: „Damit vergeben wir
wertvolle Chancen“, kritisierte Neumayer, „Österreich braucht eine
Technologieoffensive.“
„Nur jene Standorte, die auf Zukunfts- und Schlüsseltechnologien wie
Künstliche Intelligenz, Nanotechnologien oder Robotics setzen, werden
die Bewältigung der großen Herausforderungen mitgestalten und auch
beeinflussen können. Wir brauchen für unsere Unternehmen auch auf
europäischer Ebene ein starkes Bekenntnis“, so der
IV-Generalsekretär. Die Industrie fordert daher ein ambitioniertes
Budget für das zukünftige EU-Forschungsrahmenprogramm mit stärkerem
Fokus auf industrielle Kernthemen als bisher, um
Technologieentwicklungen in Österreich voranbringen zu können.
Unternehmen als Träger des Innovationssystems weiter stärken
„Unternehmen stehen für zwei Drittel aller F&E-Investitionen und
zeichnen sich durch eine hohe Innovationsdynamik und hohe
Exportquoten aus“, verwies Neumayer auf die zentrale Rolle, die
Betriebe für Österreichs Innovationskraft einnehmen. Vor allem
internationale Leitbetriebe fungierten als FTI-Lokomotiven mit einer
Schrittmacherfunktion für ihr Kooperationsumfeld aus Klein- und
Mittelbetrieben, Hochschulen sowie Start-ups.
Als „völlige Themenverfehlung“ bezeichnete der IV-Generalsekretär
daher auch die wiederkehrenden Diskussionen über die
Forschungsprämie.
„Mit einem klugen Mix an direkter und indirekter Forschungsförderung
fährt der FTI-Standort grundsätzlich gut. Gerade die Forschungsprämie
hat sich als handfester Standortvorteil erwiesen, von dem Österreich
massiv profitiert hat“, so Neumayer. Die Erfahrung der vergangenen
Jahre habe eindeutig gezeigt, dass dieses Instrument als
entscheidender Impuls für wichtige Großinvestitionen von heimischen
Industriebetrieben gewirkt hat, wodurch auch ihre Netzwerke aus KMU
und Hochschulen enorm profitieren konnten. Ebenso sei die Zahl
höherqualifizierter Arbeitsplätze seit Einführung der
Forschungsprämie deutlich gestiegen, die Unternehmen aller Größen
gleichermaßen offensteht. „Dieses Alleinstellungsmerkmal darf nicht
gefährdet werden, denn das könnte für den F&E-Standort Österreich
fatale Folgen haben“, so der IV-Generalsekretär.
Mit ambitionierten Zielen Österreich aus dem Mittelfeld an die
Innovationsspitze katapultieren
„Österreich aus dem Mittelfeld an die Innovationsspitze zu
katapultieren – so muss das gemeinsame Ziel aller FTI-Akteure in
unserem Land lauten. Für diese Kraftanstrengung müssen wir an Dynamik
zulegen, einen Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern herausarbeiten“.
Daher brauche es eine mutige neue FTI-Strategie mit messbaren Zielen.
Konkret fordert die Industrie eine Anhebung der Forschungsquote bis
2030 auf mindestens vier Prozent des BIP. Klar müsse sein, dass die
investierten Mittel effizient und im Sinne einer Erhöhung des Outputs
eingesetzt werden müssen.
In diesem Sinne plädiert die IV auch die geplante Exzellenzinitiative
zu nützen, um die Grundlagenforschung wettbewerbsorientierter zu
gestalten, Hochschulen stärker forschungsgetrieben auszurichten und
den Output im Sinne von Technologietransfer in Richtung Wirtschaft
maßgeblich zu erhöhen. Voraussetzung dafür sei eine stärkere
Profilbildung der Universitätsstandorte, mehr Anreize zur
Drittmitteleinwerbung sowie eine stärkere Verankerung des
Kooperations- und Transfergedankens. „Als ein konkretes Ziel schlägt
die Industrie vor, dass bis 2030 zumindest drei der österreichischen
Universitäten unter den weltweiten Top-100-Hochschulen gereiht sein
sollten. Ebenso wichtig ist die Sicherung des Innovationsnachwuchses.
Wir müssen bis 2022 die Weichen stellen, um die Anzahl der
Technik-Absolventinnen und -Absolventen aus HTL, Fachhochschulen und
Universitäten mittelfristig um 20 Prozent zu erhöhen“, so Neumayer
abschließend.
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