Ab 20.15 Uhr: „Tätowiert“, „Im Versatzamt“, „Frauen in der Fabrik“ und „Im Kaffeehaus“ – in ORF 2 außerdem: „Liebling – ich bin im Prater“
Utl.: Ab 20.15 Uhr: „Tätowiert“, „Im Versatzamt“, „Frauen in der
Fabrik“ und „Im Kaffeehaus“ – in ORF 2 außerdem: „Liebling –
ich bin im Prater“ =
Wien (OTS) - Der „ORF III Kulturdienstag“ am 30. Juli 2019 bringt ab
20.15 Uhr wieder vier Folgen der ORF-Kultreihe „Alltagsgeschichte“.
Zu Beginn fragt Elizabeth T. Spira, was es heißt, „Tätowiert“ zu
sein. In dieser 2004 entstandenen Produktion erhält die
Dokumentaristin der österreichischen Seele sehr unterschiedliche
Antworten: So trägt z. B. ein Mann das Bild seiner verstorbenen
Mutter auf der Brust, um ihr nahe zu bleiben; eine Lehrerin
betrachtet sich als „Leinwand der Tätowierkunst“, ein
Gerichtsmediziner beweist seine politische Bandbreite mit Che Guevara
am rechten und dem aristokratischen Familienwappen am linken Oberarm.
Danach hört sich Elizabeth T. Spira in einer „Alltagsgeschichte“ aus
dem Jahr 2000 „Im Versatzamt“ (21.05 Uhr) um. Immer wieder sind
Menschen gezwungen, aus finanzieller Not geliebte Wertgegenstände ins
Pfandhaus zu bringen. Herr Michael zum Beispiel hat die Polizeistrafe
fürs Falschparken nicht bezahlt. Nun muss er 5.500 Schilling berappen
oder 13 Tage ins Gefängnis gehen. Deshalb versetzt er die Perlenkette
seiner Gattin.
Danach besuchen Spira und ihr Filmteam „Frauen in der Fabrik“ (21.50
Uhr). Diese 1995 produzierte „Alltagsgeschichte“ porträtiert
Arbeiterinnen, deren Leben geprägt ist von Akkordarbeit, privatem
Unglück und Frust. „Niemand geht freiwillig ans Fließband arbeiten“,
meint eine Frau aus dem Burgenland. Ihre Kollegin fühlt sich gar als
„Mensch zweiter Klasse“, denn arbeiten im Akkord heißt, hundertmal
den gleichen Handgriff zu verrichten und das Tag für Tag. Ist es
eigentlich ein Zufall, dass der Abteilungsleiter ein Mann ist, fragt
Spira den Chef. „Nein“, meint dieser, denn es wäre auch kein Zufall,
dass der Bundeskanzler ein Mann sei.
Elizabeth T. Spira plaudert abschließend „Im Kaffeehaus“ (22.40 Uhr)
mit Wiener Stammgästen. Die „Alltagsgeschichte“ aus dem Jahr 1994
zeigt, dass das Geheimnis und der Charme des Wiener Kaffeehauses sein
Publikum ist, das sich aus allen Schichten der Bevölkerung
zusammensetzt. Spira ist sowohl in noblen Innenstadt-Konditoreien als
auch in den Tortentempeln der Vorstadt zu Besuch. Eine der
legendärsten Kaffeehausinstitution in Wien ist das Hawelka. Legendär
auch deshalb, weil Josefine Hawelka gemeinsam mit ihrem Mann Leopold
mehr als 70 Jahre die Geschicke des berühmten gleichnamigen
Kaffeehauses lenkte.
In ORF 2: „Liebling – ich bin im Prater“
Neben den im Sommer bereits traditionellen Dakapos von
„Alltagsgeschichte“-Klassikern am Sonntagabend zeigt auch ORF 2 bis
Ende August statt der zweiten „kreuz & quer“-Reportage dienstags
Filme der beliebten Reihe. Am Dienstag, dem 30. Juli, ist die 1993
entstandene Folge „Liebling – ich bin im Prater“ zu sehen, die die
unterschiedlichsten „Pratermenschen“ porträtiert – von den Schönen
der Nacht, den Strizzis und schlimmen Kids, den Pferdenarren und
Wettkönigen bis hin zu den ruhesuchenden Pensionisten.
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