• 11.07.2019, 10:39:04
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„Hannibals Elefanten“: „Universum History“ zeichnet die legendäre Alpenüberquerung des Karthager-Führers nach

Am 12. Juli um 22.35 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 12. Juli um 22.35 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Es war eine der spektakulärsten Militäraktionen aller
Zeiten: Hannibals Alpenüberquerung im Jahr 218 v. Chr. Mit seinem
gigantischen Heer marschiert er 1.500 Kilometer von der Iberischen
Halbinsel bis nach Italien, um die Weltmacht Rom anzugreifen. Mit
dabei: Zehntausende Soldaten, Tausende Pferde und Maultiere – und 37
Elefanten. Welche Route er über die Alpen nahm, ist historisch nicht
überliefert. Doch neueste Forschungserkenntnisse könnten dieses
Rätsel nun lösen. In aufwendig gedrehten Reenactments und Animationen
zeigt die „Universum History“-Dokumentation „Hannibals Elefanten –
Die Route über die Alpen“ von Simone Schillinger, Carsten Gutschmidt
und Judith Voelker am Freitag, dem 12. Juli 2019, um 22.35 Uhr in ORF
2 den Marsch auf Rom und die legendäre Alpenüberquerung des
Karthager-Führers nach. Parallel dazu zeigt der Film, mit welchen
forensischen High-Tech-Methoden ein internationales Forschungsteam
die Antwort auf die brennendste Frage gefunden haben will: Welchen
Weg hat Hannibal mit seinen Kampfelefanten über die Alpen genommen?

Die Leistung Hannibals war schon zu seinen Lebzeiten legendär. Die
Überquerung der Alpen galt und gilt bis heute als logistische
Meisterleistung. Immerhin waren es ja nicht nur Zehntausende
Soldaten, Pferde und Maultiere, die er über die Alpen führte. Sondern
auch ein Heer an Kriegselefanten. Solche Tiere hatten die Römer
vorher noch nie gesehen. Die Karthager – damals eine der Supermächte
am Mittelmeer – nutzten Elefanten allerdings schon lange bei ihren
Kriegseinsätzen. Sie dienten als lebende Panzer, um die gegnerischen
Formationen durcheinanderzuwirbeln und zur psychologischen
Kriegsführung. Doch wie schafften es die Elefanten bei Schnee und
Kälte über die Alpen? Welche Route hat Hannibal genommen? Diese
Fragen werden in diesem Doku-Drama beantwortet – und zwar mit
überraschenden Antworten. „Elefantenexperten“ demonstrieren die
enorme Trittsicherheit von Elefanten im steilen Gelände, ihre enorme
Gelenkigkeit und Feinmotorik. Untersuchungen der Uni Wien gemeinsam
mit internationalen Tiergärten und dem Zoo Schönbrunn haben gezeigt,
dass Elefanten ihre Körpertemperatur verändern können. Dies machte es
ihnen möglich, die eisigen, alpinen Temperaturen zu überstehen.

Doch das zentrale Rätsel ist, welchen Weg Hannibal über die Alpen
genommen hat. Die historischen Quellen geben darauf keine Antwort.
Seit Jahrhunderten werden drei mögliche Routen von der Wissenschaft
kontrovers diskutiert. Ein internationales Team glaubt nun, mit Hilfe
von Mikrobiologie, Gen-Analyse und Geomorphologie die Antwort
gefunden zu haben. Demnach soll Hannibal den steilsten Pass gewählt
haben, um seine Gegner zu überraschen, den 2.947 Meter hohen Col de
la Traversette in den Cottischen Alpen zwischen Frankreich und
Italien. Diese risikoreiche Route galt bislang als „Außenseiter“.

Doch die „archäologisch-forensische“ Suche mit High-Tech-Methoden
brachte erstaunliche Ergebnisse. Das Team unter Leitung des
Geomorphologen William Mahaney von der York University in Toronto
entdeckte an ehemaligen Wasserstellen im Gebirge „biochemische
Fußabdrücke“: In Bodenproben von der französischen Seite des Passes
fanden sich Spuren von 2.000 Jahre altem Pferdemist, und zwar
Darmbakterien. Die Mikroorganismen konnten in so hohen
Konzentrationen nachgewiesen werden, dass für den Mikrobiologen Chris
Allen von der Queen’s University Belfast bewiesen ist: Hier müssen
zur Zeit Hannibals Pferde in großer Zahl durchgezogen sein.

Auf spannende Art vereint die Doku zwei Erzählstränge: Die
spektakulären Spielszenen und Animationen zeichnen den Geniestreich
Hannibals vom Aufbruch seines gewaltigen Heeres von der Iberischen
Halbinsel über die Alpen bis zu seinem bitteren Ende nach. Und die
spannenden Erkenntnisse der Mikrobiologie und Geomorphologie helfen
vielleicht, ein jahrtausendealtes Geheimnis zu lüften: wo genau und
wie der Held der Antike wirklich die Alpen überquert hat.

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