• 08.07.2019, 11:40:36
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  • OTS0070

Papst feierte Messe mit Bootsflüchtlingen und Rettern

Bei Gottesdienst im Petersdom prangerte Franziskus Verhältnisse in Auffanglagern an und betete für Opfer von Schiffbrüchen im Mittelmeer - Migranten seien in erster Linie Menschen, betonte der Papst, zugleich stünden sie für alle, "die von der globalisierten Gesellschaft als Abfall behandelt werden"

Utl.: Bei Gottesdienst im Petersdom prangerte Franziskus
Verhältnisse in Auffanglagern an und betete für Opfer von
Schiffbrüchen im Mittelmeer - Migranten seien in erster Linie
Menschen, betonte der Papst, zugleich stünden sie für alle,
"die von der globalisierten Gesellschaft als Abfall behandelt
werden" =

Vatikanstadt (KAP) - Papst Franziskus hat am Montag im Petersdom eine
Messe gemeinsam mit ehemaligen Bootsflüchtlingen und mit
Seenotrettern gefeiert. Dabei prangerte er die Verhältnisse in
Auffanglagern an und betete für die Opfer von Schiffbrüchen im
Mittelmeer. Zu der Messe waren nach Vatikanangaben nur 250
ausgewählte Personen eingeladen. Medienvertreter durften nicht
teilnehmen; der Gottesdienst am sechsten Jahrestag der Papstreise auf
die Flüchtlingsinsel Lampedusa wurde aber live von Vatikanmedien
übertragen.

Der Papst erinnerte in seiner Predigt an die Option Jesu für die
Letzten. Diese müsse bei der Nächstenliebe an erster Stelle stehen.
"Die Letzten, das sind die, die getäuscht und verlassen werden, um in
der Wüste zu sterben; die Letzten sind die, die in Gefangenenlagern
gefoltert, missbraucht und verletzt werden; die Letzten sind die, die
den Wellen eines erbarmungslosen Meeres trotzen; die Letzten sind
die, die zu lange in Auffanglagern gelassen werden, als dass man
ihren Aufenthalt dort als temporär bezeichnen könnte."

Jeder Mensch solle "die Wärme eines Hauses und eine Heimat" haben, so
der Papst. Für Gott sei niemand fremd oder ausgeschlossen. Für die
Christen betete Franziskus um ein "einfühlsames und großzügiges Herz
gegenüber den Armen und Bedrängten". Es gehe nicht nur um Migranten,
betonte er in seiner Predigt. Migranten seien in erster Linie
Menschen; zugleich stünden sie für alle, "die von der globalisierten
Gesellschaft als Abfall behandelt werden".

In den Fürbitten beteten Gläubige unterschiedlicher Sprachen unter
anderem dafür, die Kirche solle "für alle und überall ein sicherer
und offener Hafen" sein. Eine Bitte lautet: "Herr Jesus, segne die
Retter im Mittelmeer und lass in jedem von uns den Mut zur Wahrheit
und Respekt vor jedem Menschenleben wachsen."

Den Ausschluss von Medienvertretern begründete der Vatikan damit, der
Papst wünsche eine "möglichst gesammelte" Feier im Gedenken an die
Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Elend ihr Leben verloren
hätten. Franziskus benutzte bei der Feier einen Kreuzstab, der aus
Holzstücken gekenterter Flüchtlingsboote hergestellt war.

Am 8. Juli 2013 hatte Franziskus auf Lampedusa der ertrunkenen
Flüchtlinge gedacht und im Hafen eine Messe für sie gefeiert. Es war
die erste inneritalienische Visite des damals erst seit wenigen
Monaten amtierenden Papstes.

((forts. mgl.)) GUT
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