• 05.07.2019, 08:00:01
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Niederlage für den Kinderschutz

Fachstelle sieht den Hilfszugang für missbrauchte Kinder durch das Verbot externer Sexualpädagogik erschwert

Salzburg (OTS) - 

"Wir haben vielfach die Erfahrung gemacht, dass sich Kinder externen Expertinnen lieber anvertrauen als Lehrerinnen", sagt Gabriele Rothuber, Geschäftsführerin der Fachstelle Selbstbewusst. Die Frage eines 10jährigen Jungen "Darf der Opa meinen Penis nicht in den Mund nehmen?" wurde einer Mitarbeiterin in einem Selbstbewusst-Workshop gestellt. Dass solche Fragen Pädagoginnen selten hören, ist kein Versagen der Unterrichtsgestaltung. "Glaubt wirklich jemand, dass es für ein Kind leicht ist, diese Frage jemandem zu stellen, der mit den Eltern in regelmäßigem Kontakt ist?" fragt Robert Steiner, Geschäftsführer der Fachstelle.  Dass Aufklärung und Sprechen über Sexualität tabuisiert werden, hilft hauptsächlich den Missbrauchstäter*innen. "Wenn ein Kind nicht die richtigen Informationen bekommt oder keine Fragen stellen kann, haben die Täter*innen leichtes Spiel. Sie kommen meist aus dem sozialen Umfeld oder der Familie. Kinder glauben, was ihnen erzählt wird. Sie haben ja kein Korrektiv.", erklärt Rothuber. Dem 10Jährigen konnte professionell geholfen werden. "In Zukunft sind Kinder mit Missbrauchserfahrung ein Stück mehr auf sich alleine gestellt" sagt Steiner. Die Fachstelle Selbstbewusst führt seit 15 Jahren Workshops zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch durch.

Rückfragen & Kontakt

kontakt@selbstbewusst.at
0650-2333240

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