- 19.06.2019, 09:47:23
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Habsburg und Hayek
Karl Habsburg spricht anlässlich der Hayek Tage 2019 an der Universität Wien

Utl.: Karl Habsburg spricht anlässlich der Hayek Tage 2019 an der
Universität Wien =
Wien (OTS) - Als Otto von Habsburg in den 1940er-Jahren zufällig
Friedrich von Hayek in der Schweiz begegnete, führte das Gespräch
schließlich dazu, dass Otto von Habsburg anlässlich der
Gründungsversammlung der von Hayek initiierten Mont Pèlerin Society
geladen und als „einziger Nicht-Ökonom in die Gesellschaft
aufgenommen“ wurde, sozusagen als „Student unter den Professoren“. So
erzählte es Karl Habsburg bei den 2019 Hayek Tagen in Wien.
Der kleine Festsaal der Alma Mater Rudolphina war Schauplatz der
jährlichen Versammlung der Mitglieder der deutschen Hayek
Gesellschaft e.V. unter der wissenschaftlichen Leitung der
Vorstandsmitglieder Professoren Dr. Wolf Schäfer, Dr. Stefan Kooths
und Dr. Gerd Habermann. Das Programm beinhaltete ein Symposium über
die „Aktualität der Österreichischen Schule - Wirtschaft, Ethik,
Politik“ und eine Vielzahl von Vorträgen.
Ein starkes Europa
Ein Höhepunkt der Hayek Tage war aber zweifelsohne der Vortrag
„Europa, die Freiheit und die Geopolitik“ des Präsidenten der
Paneuropabewegung Österreich Karl Habsburg. Der berufsmäßige und
passionierte EU-Optimist (Eigendefinition) sowie konservative
Österreicher betonte dabei unter anderem, dass ein Rückbau der EU auf
eine rein staatliche Zusammenarbeit oder gar ein Rückfall in das
Europa der Nationalstaaten speziell im Hinblick auf die heutigen
geopolitischen Herausforderungen keine vernünftigen Alternativen
seien.
„Das muss man angesichts der zunehmenden Zahl an Leuten, die
achselzuckend sagen, dass es nicht schade wäre, wenn die EU
auseinanderfiele, einfach festhalten - was diese Achselzucker nicht
bedenken ist, was kommt danach“, so Habsburg. In einer Zeit, in der
die Weltordnung gerade neu aufgestellt wird, müsste ein in
nationalstaatliche Egoismen zurückfallendes Europa damit rechnen,
dass außereuropäische Mächte über das Schicksal, die Politik und das
wirtschaftliche Handeln der einzelnen Länder Europas bestimmen
würden.
Habsburg erinnerte dazu einmal mehr an die Kerngedanken der
europäischen Einigung, die „Schaffung einer gemeinsamen Zone der
Freiheit, der Sicherheit und der Rechtsstaatlichkeit.“ Dass eine
gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Europas nicht mit einem
zunehmenden Zentralismus verbunden sein sollte, machte Habsburg
ebenfalls klar: Das Subsidiaritätsprinzip müsste demnach noch viel
mehr nach Unten, bis hinab auf die Ebene der Familie, geltend gemacht
werden. Insofern müsste man die alte „Reichsidee“ aus der
Vergessenheit heben – das Konzept einer übernationalen Rechtsordnung
unter dem Subsidiaritätsprinzip für eine Gruppe von toleranten, der
Freiheit verbundenen und nicht auf Abgrenzungen bauenden Ländern.
Parallelen zu dieser Reichsidee fänden sich auch bei Friedrich A. von
Hayek.
Ehrungen und Auszeichnungen
Weitere Höhepunkte stellten die Verleihung der Hayek Medaille an
Prof. Dr. Roland Vaubel, die Ehrung der Gewinner des Essay
Wettbewerbs, darunter der junge Österreicher Josef Glavanovits und
die Auszeichnung des österreichischen Friedrich A. v. Hayek Instituts
dar. Letztere wurde den österreichischen von den deutschen
Hayekianern „als Zeichen unserer Anerkennung und Bewunderung für das
Wirken des Wiener Hayek-Instituts“ zuteil, hielt der deutsche
Soziologe und Politikwissenschafter Erich Weede in seiner Laudatio
fest. Ausdauernd und unermüdlich sei das Institut seit seiner
Gründung 1993 für die Verbreitung hayekianischer Ideen sowie der
Lehren der „Österreichischen Schule der Ökonomik“ im Einsatz. Als
„Weltbürgerin, die gleichzeitig in der Heimat Österreich verwurzelt
ist, “trüge die Präsidentin Barbara Kolm die Lehren Hayeks in jeden
Winkel Europas und auch in die ganze Welt.
Die Freiheit, Europa und der Markt
Weitere Vorträge präsentierten Prof. Dr. Roland Vaubel „Zur
Begründung der Freiheit“, Dr. Barbara Kolm über „30 Jahre nach dem
Mauerfall wird Freiheit und Verantwortung langsam wieder vorstellbar
- Hayek und die Österreichische Schule in Österreich“, sowie Dr.
Johanna Jauernig über „Die Kluft zwischen Vorsatz und Verhalten -
kann experimentelle Ethik eine Brücke bauen?“, Sebastian Müller „Zur
Zukunft der EU aus ordnungspolitischer Perspektive“ und Martin
Lorenzen über „Die Moral des Marktes“.
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