• 17.06.2019, 11:03:49
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  • OTS0082

Neue Studie zu Diskriminierung 2 v. 2: Problem Machtgefälle

Gleichbehandlungsrecht ausweiten und strukturelle Benachteiligung beseitigen

Utl.: Gleichbehandlungsrecht ausweiten und strukturelle
Benachteiligung beseitigen =

Wien (OTS) - Auffallendes Ergebnis der heute präsentierten
SORA-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer ist: In allen Bereichen ist
für Diskriminierung das Machtgefälle relevant. So geht von
Vorgesetzten im Unternehmen, VermieterInnen und Hausverwaltungen,
ÄrztInnen und Pflegepersonal sowie Lehrpersonal häufiger die
Diskriminierung aus als von ArbeitskollegInnen, MitschülerInnen oder
Wohnungsnachbarn. Außerdem zeigt die Studie, dass der soziale Status
ein wichtiger Faktor für Benachteiligung ist: Menschen mit
niedrigerem sozialem Status haben ein deutlich höheres
Diskriminierungsrisiko als jene mit hohem sozialem Status.

Aus AK Sicht ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen notwendig, um
Menschen vor Diskriminierung zu schützen:

+ Verbesserungen im Gleichbehandlungsrecht
Einen Schutz vor Diskriminierung gibt es in Beschäftigung und Beruf
aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, der sexuellen
Orientierung, des Alters, der Behinderung, der Religion oder
Weltanschauung. Lücken gibt es allerdings außerhalb der Arbeitswelt –
hier sind nur die Merkmale Geschlecht, ethnische Herkunft und
Behinderung geschützt. Der Schutz muss auch für die Merkmale der
sexuellen Orientierung, des Alters, der Religion oder Weltanschauung
gelten (Levelling-up).

+ Ausbau der Gleichbehandlungsanwaltschaft und der NGO, die bei
Diskriminierung unterstützen, sowie bessere Ausstattung der
Gleichbehandlungskommission: eine Wartezeit von durchschnittlich 1,5
Jahren bei Diskriminierungen in der Arbeitswelt ist für Betroffene
eine Zumutung, die Entscheidungen müssen rascher gefällt werden.

+ Strukturelle Benachteiligungen beseitigen
Chancengleichheit muss in allen Bereichen hergestellt werden: Das
beginnt bei einem Ausbau der Elementarbildung, Ganztagsschulen und
einem durchlässigen Bildungssystem, Unterstützung bei der
Arbeitssuche, Zugang zu leistbarem Wohnraum bis hin zu transparenten
Strukturen bei der Bezahlung und beim Berufsaufstieg und
familienfreundlichen Arbeitszeiten.

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