• 14.06.2019, 13:04:41
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  • OTS0156

Greenpeace: Österreichisches Glyphosat-Verbot ist möglich und notwendig

Vollständiges nationales Verbot des Unkrautvernichters ist richtiger und wichtiger Schritt - auch EU-Kommission bestätigte Möglichkeit für nationale Verbote

Utl.: Vollständiges nationales Verbot des Unkrautvernichters ist
richtiger und wichtiger Schritt - auch EU-Kommission
bestätigte Möglichkeit für nationale Verbote =

Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bekräftigt heute
ihre Forderung nach einem umgehenden vollständigen Glyphosat-Verbot
in Österreich. Ein solches sei auch umsetzbar. Die Europäische
Kommission hat selbst mehrfach betont, dass nationale Verbote trotz
einer EU-weiten Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat möglich sind [1].
Zudem belegen neue Studien die Risiken von Glyphosat für Gesundheit
und Artenvielfalt. Im Zuge der Gerichtsverfahren gegen Monsanto in
den USA wurde außerdem bekannt, dass das Unternehmen teilweise
Einfluss auf Studien genommen hatte, die bei Zulassungen des
Pflanzengifts herangezogen wurden. Aus Sicht von Greenpeace sei schon
die Neuzulassung von Glyphosat 2017 nicht korrekt gewesen. Die
Umweltschutzorganisation fordert alle Parlamentsparteien dazu auf,
bei der nächsten Nationalratssitzung für ein österreichweites Verbot
von Glyphosat zu stimmen.

„Ein Verbot von Glyphosat in Österreich ist möglich und längst
überfällig. Auch die Europäische Kommission hat in der Vergangenheit
mehrfach versichert, dass nationale Verbote von Glyphosat möglich
sind“, erklärt Sebastian Theissing-Matei, Glyphosat-Experte bei
Greenpeace in Österreich. Überhaupt sei die EU-weite Neuzulassung von
Glyphosat auf Basis von geheimen Industriestudien von Monsanto nicht
korrekt gewesen, so Greenpeace. Auch aus wissenschaftlicher Sicht
wurde eine Einstufung von Glyphosat als “unbedenklich” scharf
kritisiert. Diese sei "wissenschaftlich inakzeptabel", “mit
schwerwiegenden Mängeln behaftet” und “irreführend”, wie 96
WissenschaftlerInnen aus 25 Ländern in einem offenen Brief
festgehalten haben [2]. Auch stellte sich im Laufe der Zulassung von
Glyphosat heraus, dass die Behörden Abschnitte im Gesetzestext zum
Pflanzengift direkt vom Antragsteller Monsanto kopiert haben. “All
dieser wissenschaftlichen Einwände zum Trotz wurde Glyphosat noch
einmal EU-weit für fünf Jahre zugelassen. Es darf nicht sein, dass
die dubiosen Praktiken von Chemiekonzernen mehr Einfluss auf die
Zulassung von Glyphosat haben, als wissenschaftliche Erkenntnisse und
die Stimmen von unzähligen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern”, so Theissing-Matei.

Seit der Neuzulassung von Glyphosat wurden auch neue
wissenschaftliche Belege zu den gesundheitlichen Risiken des
Pflanzengifts erbracht. Eine Studie des Ramazzini Institutes in
Bologna zeigte etwa, dass Glyphosat den menschlichen Hormonhaushalt
negativ beeinflussen kann [3]. WissenschaftlerInnen der Washington
State University fanden heraus, dass der Kontakt mit Glyphosat bei
Enkeln und Urenkeln von Mäusen häufig zu Prostata-, Eierstock- und
Nierenerkrankungen führt [4]. Andererseits bringen die
Gerichtsprozesse gegen Monsanto in den USA neue Erkenntnisse zutage.
Dort stellten Gerichte bereits mehrmals fest, dass Glyphosat ein
„erheblicher Faktor“ für die Krebserkrankung von KlägerInnen war.
„Das Europarecht erlaubt nationale Verbote zum Schutz der
öffentlichen Gesundheit. Ein Verbot von Glyphosat ist längst
überfällig. Wir fordern alle österreichischen Parlamentsparteien auf,
beim kommenden Nationalratsplenum für ein Verbot des wahrscheinlich
krebserregenden Pflanzengifts zu stimmen“, fordert Theissing-Matei.

Hintergrundinformationen:

[1] EU-Kommission bestätigt, dass nationale Glyphosatverbote möglich
sind, z.B.: 1) https://bit.ly/1SxmNfs und 2) https://bit.ly/2MJOlqG

[2] Open letter: Review of the Carcinogenicity of Glyphosate by EFSA
and BfR: https://bit.ly/2Zpv3s2

[3] Ramazzini Institute: https://bit.ly/2KOVhAd

[4] Washington State University: https://go.nature.com/2WHJDJG

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