- 12.06.2019, 15:37:28
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Plastiksackerlverbot - Greenpeace fordert weniger Plastikverpackungen in Österreich
Ehemalige Regierungsparteien müssen angekündigte Reduktion von 25 Prozent beschließen - Umweltschutzorganisation will Aus für alle Gratis-Wegwerfsackerl
Utl.: Ehemalige Regierungsparteien müssen angekündigte Reduktion von
25 Prozent beschließen - Umweltschutzorganisation will Aus für
alle Gratis-Wegwerfsackerl =
Wien (OTS) - In Reaktion auf die heute eingebrachten Initiativanträge
zum Plastiksackerlverbot fordert die Umweltschutzorganisation
Greenpeace alle Parlamentsparteien auf, auch die Reduktion von
Plastikverpackungen um 25 Prozent bis 2025 zu beschließen. Die
vorherige Regierung hatte dies angekündigt und im Ministerrat
abgesegnet, jedoch verabsäumt, das Ziel auch rechtlich zu verankern.
Zudem verlangt die Umweltschutzorganisation vom Parlament ein Aus für
alle Gratis-Wegwerfsackerln. Nur so sei sichergestellt, dass das
Plastiksackerlverbot weder zu einer Zunahme von vorverpackter Ware
führe, noch zu einer Verlagerung auf andere Materialien wie etwa
Bio-Plastik oder Papier.
"Wir brauchen ein wirksames Verbot von Wegwerfplastik in Österreich.
Die vorherige Regierung hat angekündigt, die Plastikverpackungen um
ein Viertel zu reduzieren. Nun folgt die Nagelprobe für die ehemalige
Ministerin Elisabeth Köstinger: ÖVP und FPÖ müssen die Reduktion von
Wegwerfplastik im Parlament beschließen", sagt Nunu Kaller, Expertin
für Konsumfragen bei Greenpeace. Ein eigener von der SPÖ
eingebrachter Initiativantrag inkludiert das Reduktionsziel für
Plastikverpackungen von 25 Prozent bis 2025. Laut der ehemaligen
Ministerin jedoch “liege das Vorhaben auf Eis”. In der Kronen Zeitung
hatte Köstinger auf Gespräche mit Handel und Wirtschaft verwiesen.
“Das ist eine Farce: Es gibt keinen Grund den Kampf gegen
Wegwerfplastik weiter aufzuschieben. Der Plastik-Gipfel war ein
Misserfolg. Statt faule Kompromisse mit der Industrie zu schließen,
müssen die Parteien der Plastikflut endlich einen Riegel
vorschieben”, so Kaller.
In Österreich landen jährlich 300.000 Tonnen Plastikverpackungen im
Müll - um zwei Drittel mehr als noch vor 20 Jahren. Nur eine
Reduktion der Plastikverpackungen könne verhindern, dass mit dem
Plastiksackerlverbot wieder mehr Ware vorverpackt in den Regalen
lande und der Plastikmüll weiter ansteige, so die
Umweltschutzorganisation. Zudem werden in Österreich derzeit laut
Greenpeace-Berechnungen jährlich rund 750 Millionen Wegwerfsackerl
aus Plastik ausgegeben. Die Umweltschutzorganisation warnt davor,
diese einfach durch Sackerln aus anderen Materialien wie Bio-Plastik
oder Papier zu ersetzen. “Wir brauchen ein Aus für alle
Gratis-Wegwerfsackerl. Nur so können wir garantieren, dass die
Abfallflut in Österreich tatsächlich reduziert und das Problem nicht
auf andere Materialien verlagert wird”, sagt Kaller.
Umsetzen könne man das bundesweite Aus für Wegwerfsackerl mit einem
Mindestpreis, wie es etwas schon jetzt an allen Kassen der heimischen
Supermärkte üblich ist, so Greenpeace. Dabei handelt es sich jedoch
lediglich um eine freiwillige Vereinbarung. Die
Umweltschutzorganisation fordert darum klare gesetzliche Regeln für
den gesamten Handel. Die Einnahmen aus den kostenpflichtigen
Wegwerfsackerln sollen zudem für Informationskampagnen zu
Abfallvermeidung verwendet werden müssen. Auch brauche es klare
Qualitätsanforderungen für Sackerln aus Bio-Plastik wie Kartoffeln
oder Mais: Diese müssen vollständig aus nachwachsenden Ressourcen
produziert und gentechnikfrei hergestellt sowie im eigenen Garten
kompostierbar sein.
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