• 07.06.2019, 11:33:00
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Neue Studie „Frauen – Politik – Medien 2018“ untersucht Präsenz von Frauen in Wirtschaft, Politik und Medien

Gemeinsames Projekt von Arbeiterkammer (AK), Industriellenvereinigung (IV) und RHI Magnesita – Zahl der Frauen in Führungsfunktionen erhöhen, Chancen verbessern

Utl.: Gemeinsames Projekt von Arbeiterkammer (AK),
Industriellenvereinigung (IV) und RHI Magnesita – Zahl der
Frauen in Führungsfunktionen erhöhen, Chancen verbessern =

Wien (OTS) - Seit mittlerweile sechs Jahren untersucht die Agentur
MediaAffairs regelmäßig die mediale Sichtbarkeit und Präsenz von
Frauen sowie den Stellenwert der Frauen(-politik) in der aktuellen
politischen Debatte. In „Frauen – Politik – Medien 2018“ legt
Studienleiterin Maria Pernegger dieses Mal einen besonderen
Schwerpunkt auf Frauen in der Wirtschaft – insbesondere als
Unternehmerinnen und in Managementfunktionen. Unterstützung für die
aktuelle Studie kommt von RHI Magnesita, Arbeiterkammer (AK) und
Industriellenvereinigung (IV), die mit dem Projekt vor allem zur
Bewusstseinsbildung beitragen wollen, um die Zahl der Frauen in
Führungsfunktionen zu erhöhen und ihre Chancen weiter zu verbessern.
Die Ergebnisse der Studie wurden am heutigen 7. Juni in einer
gemeinsamen Pressekonferenz vorgestellt.

Studienautorin Maria Pernegger: Wunsch nach mehr Diversität
und Realität klaffen in der Wirtschaft weit auseinander

Die MediaAffairs-Studie „Frauen – Politik – Medien“ bestätigt zum
wiederholten Mal, dass Frauen medial in fast allen Bereichen – vom
Sport, über Politik bis hin zur Justiz – im Vergleich zu Männern
stark unterrepräsentiert sind. Einem Drittel Frauen stehen in den
österreichischen Massenmedien zwei Drittel Männer gegenüber. Das ist
zum Teil den realen Gegebenheiten geschuldet, da Frauen auch im Jahr
2019 in vielen Fachbereichen selten an der Spitze anzutreffen sind.
Es liege der Ball laut Studienautorin Maria Pernegger aber auch bei
den Medien, die Frauen häufig klischeebehaftet inszenieren und stark
auf einige wenige männlich Big-Player fokussieren würden. „Nur, wenn
Frauen auch öffentlich sichtbarer werden, können sie gleich wirksam
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gestalten. Gerade in der
Wirtschaft würden der Wunsch nach mehr Diversität und die Realität
weit auseinanderklaffen“, so die Studienautorin. Laut Studie sind
lediglich 12 Prozent der Wirtschaftsberichterstattung von Frauen in
Spitzenpositionen besetzt. Pernegger: „Wirtschaft ist damit in der
öffentlichen Darstellung ganz klar männlich konnotiert, obwohl
mittlerweile ein Drittel der heimischen Unternehmen von Frauen
geführt wird.“ Die Studie zeigt ein großes Gefälle in der
Wirtschaftsberichterstattung nach Unternehmensgröße, wo die
Berichterstattung über sehr große Unternehmen dominiert und den
kleineren wie KMU oder Start-ups nur wenig Raum für Profilierung
bleibt. Letztere seien es laut Pernegger aber, wo Frauen medial
vergleichsweise stark sichtbar sind (37 Prozent als Chefinnen in
Kleinstunternehmen; 41 Prozent als Leiterinnen von Start-ups). Auch
der zuletzt gestiegene Frauenanteil in den Aufsichtsräten wirke sich
auf die Sichtbarkeit von Frauen in der Wirtschaft nur marginal aus,
da Aufsichtsratspositionen im Vergleich zum Management und den CEOs
in der Berichterstattung kaum eine Rolle spielen würden. Die Studie
zeigt vor allem bei Energieversorgung, in der IT-Branche, bei
Industrie, im Handel und der Finanzbranche mit einem Frauenanteil
unter 10 Prozent ein starkes Geschlechtergefälle, welches allerdings
die Realität widerspiegelt. Um tradierte Rollenbilder aufzubrechen
seien laut Pernegger Medien und Wirtschaft gleichermaßen gefordert.
Die sehr präsenten und großen Unternehmen sieht Pernegger dabei in
einer wichtigen Vorbildrolle: „Will ich Frauen oder Mädchen für
Wirtschaft, Forschung oder Technik begeistern, muss ich mich davon
verabschieden, diese Bereiche vordergründig mit Männern zu besetzen.“

AK-Präsidentin Renate Anderl: Chancengleichheit vorantreiben
und Lebensrealität von Frauen stärker sichtbar machen

„Frauenpolitische Anliegen erleben einmal im Jahr ihre Hochblüte:
rund um den Frauentag. Während der übrigen 364 Tage erhalten Themen
wie die Lohngerechtigkeit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie,
die Gleichberechtigung der Frauen nur wenig Aufmerksamkeit“, sagt
AK-Präsidentin Renate Anderl. „Aus meiner Sicht geht es um zwei
Dinge: darum, die Chancengleichheit der Frauen voranzutreiben. Und
zweitens darum, die aktuellen Lebensrealitäten von Frauen stärker
sichtbar zu machen. Es gibt in Österreich mehr als eine halbe Million
Menschen – Mütter und Väter – mit Kindern unter 6 Jahren, die
erwerbstätig sind. Aber wie viel oder besser wie wenig haben wir in
den letzten Monaten über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
gelesen und gehört? Wir brauchen mehr Investitionen in die
Kinderbetreuung und in Ganztagsschulen. Wir brauchen mehr
partnerschaftliche Teilung und dazu auch einen Rechtsanspruch auf den
Papamonat.“

IV-Präsident Georg Kapsch: Rollenklischees aufbrechen, auf
Bewusstseinsbildung setzen

„Medien spiegeln den Zustand einer Gesellschaft wider. Sie sind
wichtige Meinungsbildner und haben eine zentrale Rolle, wenn es um
die Darstellung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern geht“,
so IV-Präsident Georg Kapsch, der einen großen Aufholbedarf in der
Art der medialen Präsenz von Frauen sieht. „Rollenklischees müssen
aufgebrochen und Ungleichgewichte in der Sichtbarkeit von Frauen und
Männern behoben werden“, so Kapsch weiter. Denn schließlich hätten
Frauen in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Bereichen stark
aufgeholt: in Forschung, Medizin, Justiz, bei den
Hochschulabschlüssen allgemein, in der Wirtschaft und der Teilhabe am
Arbeitsmarkt. „Wir können es uns als Wirtschaftsstandort nicht
leisten, auf weibliches Potenzial zu verzichten. Mehr Frauen in
Führungsetagen sind daher nicht nur aus gesellschaftspolitischen,
sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen wesentlich. Ein Ziel, das
wir durch Eigeninitiative der Unternehmen und intensive
Bewusstseinsarbeit erreichen müssen“, hielt der IV-Präsident fest.

Simone Oremovic (RHI Magnesita): Medien gefordert, Frauen aus
der Industrie vor den Vorhang zu holen

Simone Oremovic, Executive Vice President RHI Magnesita: „Frauen in
der Industrie zu fördern ist eine Aufgabe, an der wir alle gemeinsam
arbeiten müssen. Mit gezielten Frauen- und
Mädchenförderungsprogrammen müssen wir schon in der frühkindlichen
Erziehung beginnen, um Frauen für eine Karriere in der Technik und
Industrie zu begeistern. Wir als Arbeitgeber müssen darauf achten,
dass wir Frauen fördern, indem wir ihnen ein Arbeitsumfeld bieten, in
dem sie sich wohlfühlen, gut verdienen und Aufstiegsmöglichkeiten
sehen. Hier gehen wir als RHI Magnesita mit guten Beispiel voran und
haben schon gute Erfolge erzielt“, so Oremovic. Aber auch der
Journalismus hat eine zentrale Rolle: „Medien sind gefordert, Frauen
aus der Industrie vor den Vorhang zu holen.“

Fotos zum honorarfreien Download sowie die gesamte Studie finden Sie
unter:

http://mediaaffairs.at/aktuellebeitraege/gesellschaft/frauenstudie218
.html

und

https://www.rhimagnesita.com/studiefrauen/

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