• 05.06.2019, 06:00:02
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Greenpeace-Umfrage: 72 Millionen Kleidungsstücke ungetragen in Österreichs Kleiderschränken

Mode verkommt zu Müll - Fast-Fashion-Industrie schadet Umwelt

Utl.: Mode verkommt zu Müll - Fast-Fashion-Industrie schadet Umwelt =

Wien (OTS) - Was gestern noch in Mode war, ist heute bereits Müll:
Das zeigt jetzt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Greenpeace
zum Kleiderkonsum in Österreich. Im Schnitt besitzen die
ÖsterreicherInnen 85 Kleidungsstücke, das sind hochgerechnet auf ganz
Österreich mindestens 547 Millionen Teile. Jedes achte davon,
landesweit etwa 72 Millionen Teile, wird sehr selten oder gar nicht
getragen. Die Hälfte der Befragten gibt an, Kleidung auszusortieren,
wenn etwa Oberteil oder Hose nicht mehr gefällt - selbst wenn das
Stück keine Mängel hat. Das meiste davon landet dann in erster Linie
im Müll. Das schadet massiv unserer Umwelt. Um die Kleidung
herzustellen, werden Unmengen an Ressourcen und Chemikalien
eingesetzt sowie Wasser verbraucht und verschmutzt.

“Die Trends von heute sind der Müll von morgen. Die
Fast-Fashion-Industrie bringt im Wochentakt neue Billig-Kollektionen
auf den Markt. Und das, obwohl die österreichischen Kleiderschränke
bereits voll gestapelt mit ungetragenen Teilen sind“, sagt Nunu
Kaller, Expertin für Konsumfragen bei Greenpeace in Österreich.
Kleidung muss nicht mehr lange halten, sondern vor allem den schnell
wechselnden Trends folgen: Rund die Hälfte der ÖsterreicherInnen
sortiert Kleidung aus, wenn sie nicht mehr gefällt. Etwas mehr als
ein Viertel, wenn die Teile aus der Mode gekommen sind oder im
Schrank Platz gemacht wird für neue Sachen. Die älteren
Kleidungsstücke landen vor allem im Müll. Etwa die Hälfte der
Befragten hat im letzten halben Jahr Kleidung weggeworfen, etwas
weniger haben ihre ungetragenen Teile gespendet.

Alternativen wie Tauschen oder Leihen sind für die große Mehrheit
hingegen noch Neuland: Rund 81 Prozent der ÖsterreicherInnen haben
noch nie Kleidung getauscht, zwei Drittel noch nie welche verliehen.
Doch es zeigt sich ein langsamer Wandel: “Mehr als ein Drittel der
Teenager tauscht bereits Kleidung, wenn die Hose nicht mehr passt
oder das Shirt nicht mehr gefällt. Das ist ein Trend, der auch der
Umwelt gut tut. Denn je länger ein Kleidungsstück genutzt wird, desto
später braucht man ein neues”, sagt Kaller.

Wie es sich zeigt, wünscht sich eine von fünf ÖsterreicherInnen
Kleidung mit Garantie, wie es sie etwa bei Elektrogeräten gibt.
Einige kleine Hersteller fairer Mode bieten das bereits an - wenn die
Jeans kaputt sind, werden sie auf Lebenszeit gratis repariert. “Ein
solches Reparaturgarantie-System verlängert die Lebensdauer einzelner
Kleidungsstücke und schützt damit nachhaltig unsere Umwelt”, sagt
Kaller.

Das Fact Sheet zur Online-Umfrage samt Deutung finden Sie unter:
http://bit.ly/2XmYD0T

Die Online-Umfrage finden Sie unter: http://bit.ly/2MgRzlq

Bildmaterial finden Sie unter: http://bit.ly/2YVq2HK
Dieses steht unter Angabe der Photo Credits zur einmaligen Nutzung
kostenlos zur Verfügung (© Mitja Kobal / Greenpeace)

Die repräsentative Online-Umfrage wurde im Auftrag von Greenpeace vom
Marktforschungsinstitut Marketagent.com durchgeführt. Im April 2019
wurden 1.500 Personen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren zu ihrem
Kleiderkonsum und ihrem Umgang mit Kleidung befragt.

Diese Online-Umfrage wurde erstellt im Zuge von MUTTER ERDE, eine
Initiative des ORF und der führenden österreichischen Umwelt- und
Naturschutzorganisationen

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP

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