• 31.05.2019, 09:44:08
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  • OTS0026

AK Test Kfz-Leasing 1: Lockangebote können teuer kommen

Niedrige Monatsrate sagt nichts über Gesamtpreis aus – Zahlen oft im Kleingedruckten

Utl.: Niedrige Monatsrate sagt nichts über Gesamtpreis aus – Zahlen
oft im Kleingedruckten =

Wien (OTS) - 40 Prozent der neu zugelassenen Privat-Pkw wurden 2018
über Leasing finanziert. Für KonsumentInnen ist es nicht leicht, die
vielen unterschiedlichen Gestaltungsformen des Kfz-Leasing zu
durchblicken. Die AK hat von März bis Mai 2019 zehn Werbungen
(Inserate, Plakate, Flyer, Website) überprüft. Untersucht wurden
sowohl die Konditionen (Zinsen, Spesen) als auch ob sich die
Leasinggesellschaften an die Werbebestimmungen im
Verbraucherkreditgesetz halten.

Wer ein Auto leasen möchte, hat die Qual der Wahl. Viele Angebote
locken mit super Konditionen. Die AK hat zehn dieser Werbungen unter
die Lupe genommen. Denn laut Gesetz muss die Werbung mit Zahlen
(Zinsen, Monatsrate, Kosten) klar, prägnant und auffallend sein –
anhand eines repräsentativen Beispiels. Dieses Zahlenbeispiel hat
Informationen wie den Effektivzinssatz und den Gesamtbetrag (also die
Summe der Zahlungen an die Leasingbank samt Zinsen und Spesen) zu
beinhalten.

Das generelle Fazit der Werbeanalyse fällt nicht gut aus. Denn bei
den untersuchten Werbungen sind Angaben über Zinsen und Kosten oft im
kaum lesbaren Kleingedruckten. Zudem sind die notwendigen
Informationen nicht lückenlos angegeben. Vier von zehn Inseraten
enthielten keine Angabe zum Gesamtkreditbetrag. Ein Anbieter
schlüsselte die üppigen Bearbeitungs- und Vertragserrichtungsspesen
sowie die gesetzliche Vertragsgebühr – in Summe 539 Euro – nicht auf.
Insbesondere fehlten je-doch zumeist Angaben, ob eine
Kfz-Kaskoversicherung von der Leasingbank zwingend vorgesehen ist.
Und: Operating Leasing oder Restwertleasing? Aus drei Werbungen ging
gar nicht hervor, um welche Leasingvariante es sich handelt.

Die von der AK nachgerechneten Angaben von effektivem
Jahreszinssatz – also dem Zinssatz inklusive Kostenbelastung – und
Gesamtbetrag waren aufgrund fehlender oder nicht eindeutiger Zahlen
nicht immer nachvollziehbar. Das lag zum Beispiel daran, dass manche
Leasingbanken bzw. Autohändler mit All-Inklusiv-Raten werben und die
Preiselemente (Leasingrate, Service-Pakete, Versicherungsprämien)
nicht einzeln aufschlüsseln

Hauptkritikpunkt ist allerdings die Werbepraxis. „Im Blickfang ist
immer eine niedrige monatliche Leasingrate, nach dem Motto: ab 50
Euro im Monat“, sagt AK Konsumentenschützer Christian Prantner. Und
weiter: „Tatsächlich sagt eine niedrige Leasingrate aber nichts
darüber aus, ob das Angebot günstig ist. Denn durch die Annahme einer
Anzahlung, einer langen Laufzeit und vor allem eines hohen Restwertes
lassen sich die Raten beliebig nach unten drücken. Zinsen und Spesen
könnten auch überdurchschnittlich hoch angesetzt und in der niedrigen
Rate versteckt sein.“

Die Analyse der Konditionen zeigte, dass die Sollzinssätze in den
zehn untersuchten Werbungen zwischen 1,99 bis 4,75 Prozent lagen. Der
Median beträgt 3,745 Prozent, wobei die angegebenen Sollzinssätze nur
bedingt miteinander vergleichbar sind. Denn vier Zinssatz waren als
fix angegeben, zwei als variabel. In vier von zehn Werbungen fehlte
die Angabe, ob der Sollzinssatz fix oder variabel ist.

Zumeist gibt es eine Bearbeitungsgebühr, die einmalig bei
Vertragsabschluss anfällt. Die Bearbeitungsgebühr (zuzüglich
Errichtungsgebühr eines Anbieters) betrug von 0 Euro (Opel Leasing)
bis 429,02 Euro (Fiat – FCA Leasing). Der Median lag bei 150 Euro.
Beim Abschluss des Leasingvertrages fällt zudem eine gesetzliche
Vertragsgebühr an. Sie orientiert sich am Leasingentgelt, im AK-Test
betrug sie zwischen 60 und 141 Euro.

SERVICE: Den gesamten Test finden Sie unter
https://wien.arbeiterkammer.at/kfz-leasing

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