- 28.05.2019, 11:12:17
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NÖ Wasserforum gibt Ausblick auf Wasserversorgung im Jahr 2050
Pernkopf: Verantwortungsvoll mit der Lebensgrundlage Wasser umgehen
Utl.: Pernkopf: Verantwortungsvoll mit der Lebensgrundlage Wasser
umgehen =
St. Pölten (OTS/NLK) - Im Rahmen des NÖ Wasserforums in Mautern haben
sich zahlreiche Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung
mit der langfristigen Entwicklung und Sicherung der heimischen
Wasserversorgung beschäftigt. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob
angesichts des Klimawandels Hitze- und Dürreperioden zunehmen werden
und Teile Niederösterreichs mit Wassermangel rechnen müssen. Dazu
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf: „Niederösterreichs
Wasserversorgung ist eine Grundlage für die hohe Lebensqualität in
unserem Land. Auch kommende Generationen sollen über ausreichend
Wasser in hochwertiger Qualität verfügen. Wir sollten daher sehr
verantwortungsvoll mit der Lebensgrundlage Wasser umgehen und unsere
Wasserschätze nachhaltig und langfristig schützen.“
In einer gemeinsamen Studie haben das Land Niederösterreich und die
Universität für Bodenkultur untersucht, wie sich Wasserbedarf und
Wasserdargebot in Niederösterreich langfristig entwickeln werden. Für
das Jahr 2050 wurden landesweite und regionale Prognosen erstellt.
Derzeit beträgt der gesamte Wasserbedarf in Niederösterreich 316
Millionen Kubikmeter pro Jahr und umfasst den Bedarf der öffentlichen
Wasserversorgung, der Industrie und Landwirtschaft sowie die
Wasserexporte nach Wien und in das nördliche Burgenland. Demgegenüber
steht ein natürliches Grundwasserdargebot von 880 Millionen
Kubikmetern pro Jahr; das entspricht jener Menge, die dem Grundwasser
nachhaltig entnommen werden kann, ohne an den Reserven Raubbau zu
betreiben. Niederösterreich hat somit derzeit – landesweit gesehen –
ausreichende Wasserreserven, um alle Bedürfnisse sicher abzudecken.
Grundlage dafür sind überregionale Transportleitungen, mit denen ein
Ausgleich zwischen Regionen mit reichen Wasservorkommen und Regionen
mit hohem Bedarf oder geringem natürlichem Dargebot gewährleistet
wird. Dazu EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz: „Um die
Trinkwasserversorgung in Niederösterreich langfristig abzusichern,
investiert EVN Wasser in den nächsten zehn Jahren 165 Millionen Euro.
Neben den Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung wird auch in den
weiteren Ausbau der hohen Versorgungssicherheit investiert, dazu
gehören rund 300 Kilometer weitere Transportleitungen.“
Experten rechnen damit, dass sich der Wasserbedarf in
Niederösterreich bis 2050 um 25 Prozent auf 400 Millionen Kubikmeter
pro Jahr steigern wird. Hauptverantwortlich dafür sind die
Bevölkerungszunahme in den meisten Regionen Niederösterreichs und ein
steigender Wasserbedarf für Gartenbewässerung und Swimmingpools. Auch
in der Landwirtschaft ist eine vermehrte Bewässerung zu erwarten.
Durch die prognostizierte Klimaerwärmung könnte die
Grundwasserneubildung vor allem in den nördlichen und östlichen
Landesteilen durch steigende Verdunstungsraten abnehmen, sodass für
das Jahr 2050 mit einem Grundwasserdargebot von 850 Millionen
Kubikmetern pro Jahr gerechnet wird.
Niederösterreich wird auch zukünftig dank des überregionalen
Ausgleichs seinen gesamten Trinkwasserbedarf aus Grundwasser abdecken
können und wird nicht wie viele andere Regionen Europas auf
aufbereitetes Flusswasser zurückgreifen müssen. Voraussetzung dafür
ist es, die gut entwickelte Wasserinfrastruktur in Niederösterreich
zu erhalten und weiter auszubauen.
In jenen Regionen, wo das Wasserdargebot bis 2050 zu einem
erheblichen Anteil durch den Wasserbedarf ausgeschöpft wird, wird das
Land Niederösterreich gemeinsam mit den Gemeinden und Wasserverbänden
regional angepasste Strategien entwickeln, um die Wasserversorgung
langfristig abzusichern. Dies betrifft vor allem das Weinviertel, das
Waldviertel, das Traisental und das südliche Wiener Becken. Dazu sind
überregionale Transportleitungen weiter auszubauen. Durch zusätzliche
Brunnen und Quellen oder durch den Zusammenschluss mit
Nachbargemeinden können Gemeinden ein „zweites Standbein“ der
Wasserversorgung schaffen, um so die Versorgungssicherheit zu
erhöhen. Tiefengrundwässer sollen auch zukünftig frei von Nutzungen
bleiben, um sie als strategische Reserve für die
Trinkwasserversorgung zu erhalten.
Die Detailergebnisse der Studie „Wasserzukunft Niederösterreich 2050“
sind auf der Homepage des Landes Niederösterreich veröffentlicht
unter www.noe.gv.at/noe/Wasser/Wasser.html.
Weitere Informationen: Büro LH-Stv. Pernkopf, DI Jürgen Maier,
Telefon 02742/9005-12704, E-Mail lhstv.pernkopf@noel.gv.at.
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