- 10.05.2019, 12:07:11
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Tag der Pflege: Anderl fordert sieben Sofortmaßnahmen für Verbesserungen bei Betreuung und Pflege
Wien (OTS) - Anlässlich des bevorstehenden Tages der Pflege (12.5.)
verlangt AK Präsidentin Renate Anderl zum wiederholten Male rasche
Verbesserungen bei Betreuung und Pflege. „Nach all den Ankündigungen
der Sozialministerin im vergangenem Herbst, einen Masterplan zu
erstellen, herrscht nur anhaltende Funkstille - zum Leidwesen aller
Betroffenen“, kritisiert Anderl. Schon heute fehlen tausende Menschen
in der Betreuung und Pflege, offene Stellen können nicht nachbesetzt
und fertiggestellte Einrichtungen können wegen Personalmangel nicht
aufgesperrt werden. Berufstätige pflegende Angehörige müssen aufgrund
der Betreuungsaufgaben ihre Arbeitszeit reduzieren oder steigen sogar
komplett aus der Berufstätigkeit aus – mit allen negativen Folgen für
die eigene soziale Absicherung im Alter. Zentrale Stellschrauben sind
ausreichend gute und ausfinanzierte Ausbildungsplätze und attraktive
Arbeitsbedingungen. Sie sind Voraussetzung dafür, dass Menschen gerne
in Pflege- und Betreuungsberufen arbeiten wollen und auch langfristig
bleiben, betont Anderl und fordert die Umsetzung von folgenden
Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen für Betreuung und
Pflege:
1. Zumindest 20 Prozent mehr Personal österreichweit: Das ist
notwendig, um der chronischen Unterbesetzung entgegenzuwirken.
2. Massiver Ausbau von mehrstündiger Betreuung zu Hause: Das ist
für die bessere Betreuung von pflegebedürftigen Menschen und die
Entlastung pflegender Angehöriger notwendig.
3. Attraktive Arbeitszeitmodelle: Sowohl in Krankenhäusern und
Pflegeheimen als auch in den mobilen Diensten braucht es verlässliche
Dienstpläne und weniger unattraktive geteilte Dienste.
4. Ausgleich des Lohnunterschieds zwischen Langzeitpflege und
Akutkrankenhäusern: Menschen, die dauerhaft pflegebedürftige Menschen
begleiten, dürfen keine finanziellen Nachteile haben.
5. Pflegeausbildung mit Chancen für junge Menschen: Eine
Berufsbildende Mittlere Schule/Berufsbildende Höhere Schule für
„Gesundheits- und Sozialberufe“ ist dringend notwendig, um Menschen
nach der Pflichtschule für eine Ausbildung in der Pflege zu gewinnen.
6. Ausbildungsunterstützung für QuereinsteigerInnen: Berufstätige,
die aus anderen Berufen in die Betreuung und Pflege wechseln wollen,
brauchen mehr Mittel der aktiven Arbeitsmarktpolitik, um sich die
Ausbildung leisten zu können.
7. Erhöhung des Pflegegelds in allen Stufen: Mehr Pflegegeld ab
Pflegegeldstufe 4, wie von der Regierung geplant, ist zu wenig. Es
muss auch der große Teil der PflegegeldbezieherInnen in den Stufen 1
bis 3, die zumeist zu Hause wohnen, berücksichtigt werden.
Anderl: „Es gibt viel zu tun, Frau Bundesministerin. Werden Sie
endlich aktiv, warten Sie nicht länger.“
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