• 02.05.2019, 12:24:53
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  • OTS0148

Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 – Detailzahlen für Wien

Wien (OTS) -

Datum: Jänner bis Dezember 2018
Uhrzeit: -
Adresse: Wien

Nachstehend finden Sie – ergänzend zur heute veröffentlichten
Kriminalstatistik 2018 für Österreich – die detaillierte
Aufschlüsselung und Analyse für Wien. Der Bericht 2018 beinhaltet
grundlegende Neuerungen im Vergleich zu den Vorjahren. Die Adaptionen
dienen dazu, die aktuellen Entwicklungen der Kriminalität und
Neuerungen der Strafverfolgung bestmöglich abzubilden.

Rückfragen und Interviewanfragen zu der Statistik für Wien sind bitte
ausschließlich heute, 02.05.2019, bis spätestens 17:00 Uhr, an den
Leiter des Landeskriminalamts Wien, Generalmajor Josef KERBL, B.A.,
M.A., unter der Telefonnummer 01/31310/38000 zu richten.

Niedrigste Kriminalitätsbelastung seit 19 Jahren
Aufklärungsquote weiter gestiegen

Besonders in bisher stark belasteten Teilbereichen wie bei den
Delikten des Einbruchsdiebstahles in Wohnräume sowie des Taschen- und
Trickdiebstahles, aber auch beim Einbruchsdiebstahl in Kraftfahrzeuge
und beim Diebstahl von PKW und Krafträdern, gibt es weitere
Rückgänge.

Die Kriminalstatistik gibt Auskunft über die von Jänner bis Dezember
2018 an die Staatsanwaltschaft erstatteten Anzeigen.

Die Gesamtanzahl der angezeigten Fälle sank in Wien in diesem
Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr von 190.056 auf 169.190. Dies
bedeutet einen Rückgang um –11% im Jahresvergleich zu Jänner bis
Dezember 2017. Die Zahl 169.190 bedeutet aber auch, dass die
Bundeshauptstadt Wien die geringste Kriminalitätsbelastung seit 19
Jahren aufweist. Im Jahre 1999 betrug die Anzahl der Anzeigen und
somit die Gesamtkriminalität in Wien 154.296. Ab diesem Zeitpunkt
nahm die Anzahl der Anzeigen stetig zu. Der absolute Höhepunkt wurde
im Jahre 2003 mit 257.090 Anzeigen erreicht und verringerte sich
sodann wieder in den Folgejahren.

Die Aufklärungsquote ist von Jänner bis Dezember 2018 gegenüber dem
Vorjahr von 42.4% auf 43,6 % gestiegen und ist der beste Wert seit
dem Jahr 2000.

Die Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen ist von 79.724 im
Jahre 2017 auf 82.807 im Jahre 2018 gestiegen. Der Anteil der Fremden
bei den Tatverdächtigen ist im Jahresvergleich von 51,7 % auf 51 %
gesunken.

Besonders markant ist der Rückgang der angezeigten strafbaren
Handlungen im Bereich der Eigentumskriminalität (§§ 127-131 StGB) um
insgesamt -15,2 %. Gerade auf diesem traditionell sehr belasteten
Sektor gibt es besonders günstige Entwicklungen: so sank etwa das
Delikt „Diebstahl“ von 52.452 auf 45.962 um 6490 Fälle (- 12,4 %),
„Einbruchsdiebstahl“ sank ebenfalls deutlich gegenüber dem
Vergleichszeitraum von 31.660 auf 25.229 um 6.431 Fälle (- 20,3 %).

Konkret bedeutet dies Rückgänge beispielsweise bei „Diebstahl von KFZ
insgesamt“ von 1.225 auf 945 (- 22,9 %), darunter bei „Diebstahl von
PKW“ von 723 auf 503 (- 30,4 %), bei „Einbruchsdiebstahl in KFZ“ von
4812 auf 3428 (- 28,8 %), bei „Einbruchsdiebstahl in Wohnungen“ von
4.351 auf 3.018 (- 30,6 %), bei „Einbruchsdiebstahl in Wohnhäuser“
von 1.133 auf 753 (- 33,5 %) sowie bei „Einbruchsdiebstahl in Keller“
von 8.019 auf 5.151
(- 35,8 %) und bei sämtlichen Formen von „Taschen- und
Trickdiebstahl“ von 15.518 auf 11.792 Anzeigen (- 24 %).

Diese Entwicklung wurde von der Landespolizeidirektion Wien mit einer
gezielten Verstärkung der Streifentätigkeit, einer ganzen Reihe von
lokalen Schwerpunktaktionen durch uniformierte und zivile Kräfte und
entsprechenden Präventionsmaßnahmen ermöglicht und gefördert. Gerade
im Bereich der Einbruchskriminalität hat sich die akribische
kriminalpolizeiliche Arbeit, die zur Aufklärung vieler Seriendelikte
geführt hat, auch als deutliches Abschreckungsmittel gegenüber
organisierten Banden erwiesen. Die polizeilichen Maßnahmen werden den
Anforderungen entsprechend weiter fortgesetzt, wie etwa durch groß
angelegte Initiativen der Wiener Polizei zur Bekämpfung der
Eigentumskriminalität.
Im Deliktsbereich Wirtschaftskriminalität ist die Zahl der Anzeigen
von 19.867 (2017) auf 20.828 (2018), somit um 4,8 % gestiegen. Ein
großer Teil davon betrifft Anzeigen wegen Betruges gem. § 146 StGB
mit einer Zunahme von 8.710 (2017) auf 9.601 (2018), somit ein Plus
von 10,2 %. Einen großen Anteil davon nehmen
Bestell-/Warenbetrügereien ein, bei denen die Zahl der Anzeigen von
5.746 (2017) auf 6.569 (2018) somit um 14,3 % gestiegen ist. Im
Bereich Internetbetrug ist die Zahl der Anzeigen auch weiterhin
gestiegen, nämlich von 4.126 (2017) auf 4.792 (2018) und somit um
16,1%. Im Deliktsbereich Cybercrime im engeren Sinn ist ebenfalls ein
Anstieg von 1.164 auf 1.251 Anzeigen zu verzeichnen.

Erfreulich ist der Rückgang bei der Gewaltkriminalität von 26.503
Anzeigen im Jahre 2017 auf 24.131 im Jahre 2018, das bedeutet einen
Rückgang um - 8,9 %. Die Raubdelikte sind insgesamt um 169 Anzeigen
von 1335 auf 1166 gesunken. So ist etwa der Raub an öffentlichen
Orten von 864 Delikten auf 782, somit um - 9,5 % gesunken.

Die Körperverletzungen (§§ 83-87 StGB) fielen insgesamt von 15.296
auf 13.923, somit um 1.373 Delikte (- 9,0 %). Die Anzeigen wegen
Vergewaltigung gem. § 201 StGB sind von 275 (2017) auf 305 (2018)
gestiegen. Ein Anstieg ist bei Anzeigen wegen sexueller Belästigung
und öffentlichen geschlechtlichen Handlungen gem. § 218 StGB von 538
im Jahr 2017 auf 625 im Jahr 2018 zu verzeichnen.

Die vollendeten Tötungsdelikte sind von Jänner bis Dezember 2018 mit
23 Fällen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 um 3 Fälle
gestiegen; von diesen 23 Mordfällen des Jahres 2018 wurden (bisher)
22 Fälle geklärt.

Hinsichtlich des verstärkten „bandenmäßigen“ Auftretens (teilweise
verbunden mit Gewalt- und Raubkriminalität) bestimmter ethnischer
Gruppierungen im öffentlichen Raum, etwa auf Bahnhöfen und in
Einkaufszentren, wurde die Zusammenarbeit mit Verantwortlichen und
Betroffenen weiter ausgebaut. Durch entsprechende uniformierte
Präsenz an betroffenen Örtlichkeiten wurden Straftaten verhindert und
das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt.

Zur Bekämpfung der Sexualdelikte erfolgte eine koordinierte
Bearbeitung durch Fachexperten. Aktuelle Erkenntnisse und Analysen
werden laufend durchgeführt und zeitnah entsprechend kommuniziert.

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