- 23.04.2019, 12:23:34
- /
- OTS0083
Erfolg für LKA Wien
Wien (OTS) - Datum: 2017-2019
Uhrzeit: -
Adresse: -
Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Europol, dem
Landeskriminalamt Wien (Außenstelle Zentrum Ost) und dem
Bundeskriminalamt konnte eine in ganz Europa agierende
Einbrecherbande gestoppt werden. Den auf jugendliche Einbrecherbanden
spezialisierten Wiener Kriminalbeamten gelang es nach 18-monatiger
Ermittlungsarbeit mehrere Mitglieder der hochspezialisierten
kriminellen Vereinigung zu identifizieren. Die Gruppierung war als
MOCG (Mobile Organized Crime Group) tätig und bestand zu einem großen
Teil aus Minderjährigen aus Serbien. Ihnen wurden 31
Wohnungseinbrüche und diverse andere illegale Aktivitäten in ganz
Europa angelastet. Es kam mittlerweile zu zwei Verurteilungen.
Auf die Spur dieser MOCG kam das LKA Wien, als zwei Mädchen Ende 2017
bei einem versuchten Wohnungseinbruch in Wien festgenommen worden
waren. Die beiden Frauen behaupteten zunächst, minderjährig zu sein
und gaben den Behörden falsche Identitäten, weshalb sie kurz darauf
von den österreichischen Behörden freigelassen werden mussten. Später
konnte ihre wahre Identität festgestellt werden und es wurden von der
Wiener Staatsanwaltschaft europäische Haftbefehle erlassen. Die
Frauen waren 16 und 18 Jahre alt und wurden im Mai 2018 bei einem
weiteren Einbruch in Deutschland festgenommen. Im Oktober 2018 wurden
sie von den deutschen Justizbehörden nach Österreich geliefert.
Die auf MOCG spezialisierten Wiener Kriminalbeamten konnten
mittlerweile zwölf Mitglieder der serbischen Bande identifizieren.
Ihnen werden derzeit 31 Wohnungs-einbrüche in Österreich, Belgien,
Frankreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz angelastet. Die
Gruppe war gut organisiert, europaweit tätig und tauschte regelmäßig
ihre Mitglieder aus. MOCG setzen oft Minderjährige ein, um ihre
kriminel-len Aktivitäten auszuüben. Inzwischen wurden zwei weitere
Mitglieder der serbischen MOCG in Belgien verhaftet, weil sie
ähnliche Fälle wie in Österreich begangen hatten.
Chefinspektor Andreas Lang, Leiter der Wiener Zentralstelle für
länderübergreifende MOCG-Ermittlungen: „Den typischen Einbrecher gibt
es nicht mehr. Die Bevölkerung muss sensibilisiert werden, dass auch
Jugendliche und Kinder in organisierter Form Einbrüche begehen.
Verdächtige Wahrnehmungen in Stiegenhäusern und Wohnobjekten sollten
sofort der Polizei gemeldet werden.“
Die Rolle von Europol bei den Ermittlungen:
Im Jahr 2018 organisierte Europol zwei operative Treffen von
Polizisten aus Öster-reich, Deutschland und der Schweiz in Wien.
Hierbei wurden Fälle verglichen und Verbindungen der kriminellen
Gruppen in den jeweiligen Ländern festgestellt. An einem weiteren
Treffen nahmen Belgien, Frankreich, Deutschland, Serbien und die
Schweiz mit dem österreichischen Bundeskriminalamt teil, um
Informationen auszu-tauschen und die Zusammenarbeit und die
Bekämpfung der Eigentumsdelikte zu verstärken.
Dies führte zur Erstellung eines Analyseberichts, der zu einer
Verurteilung als organisierte Kriminalität anstelle der üblichen
Bandenkriminalität führte. Dies ist ein Meilenstein bei
Wohnungseinbrüchen, da diese Art von Verurteilung in solchen Fällen
selten ist.
Europol begleitete die Untersuchungen durch operative und analytische
Unterstüt-zung, was dazu beitrug, Verbindungen zu den in mehreren
EU-Mitgliedstaaten begangenen Straftaten zu aufzudecken. Das Europol
Analyseprojekt FURTUM ist verantwortlich für alle Bereiche von
Eigentumsdelikten wie Großdiebstähle, bewaffnete Raubüberfälle
(Banken, Schmuck, Geldtransporter und Depots), KFZ-Verbrechen,
Frachtverbrechen, Metalldiebstahl, organisierter Taschendiebstahl.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NPO