- 19.04.2019, 11:03:43
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Sunnyi Melles zeigt im „Universum History“-Dokudrama „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ eine Elisabeth, wie man sie kaum kennt
Am 23. April um 21.05 Uhr in ORF 2, davor um 20.15 Uhr: „Universum: Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“
Utl.: Am 23. April um 21.05 Uhr in ORF 2, davor um 20.15 Uhr:
„Universum: Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“ =
Wien (OTS) - Schönheitsfanatikerin, Leistungssportlerin, Dichterin:
Kaiserin Elisabeth von Österreich sucht ihr Leben lang nach dem Sinn.
Kurz vor ihrem Tod will sich „Sisi“ auf der griechischen Insel Korfu
mit dem „Zauberschloss“ Achilleion eine „Seelenheimat“ schaffen. Die
schweizerische Schauspielerin Sunnyi Melles verkörpert im „Universum
History“-Dokudrama „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ am Dienstag,
dem 23. April 2019, um 21.05 Uhr in ORF 2 eine Elisabeth, wie man sie
kaum kennt: eine in die Jahre gekommene, widersprüchliche und
gleichzeitig faszinierend-moderne Frau, jenseits aller Sisi-Romantik.
Davor wirft um 20.15 Uhr die „Universum“-Dokumentation „Schönbrunner
Tiergeschichten – Leben im Zoo“ einen Blick hinter die Kulissen des
ältesten Zoos der Welt.
„Universum History: Dokudrama „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ –
21.05 Uhr, ORF 2
„Sisi“ ist weltberühmt durch die Filme von Ernst Marischka mit Romy
Schneider – als Zerrbild einer volksnahen, kindlich-naiven und
warmherzigen Kaiserin. Die historische Elisabeth ist aber viel mehr:
eine starke Frau voller Widersprüche, nicht immer sympathisch, aber
faszinierend-modern – eine Frau, die Menschen in ihren Bann zieht.
Die großzügig und leidenschaftlich, aber auch kühl und berechnend
sein kann. Und die sich ihrer Rolle als Kaiserin konsequent entzieht
– auch in Zeiten der Krise, in denen die Habsburgermonarchie um den
Fortbestand ringt.
Regisseur Stefan Ludwig nähert sich Elisabeth über einen ihrer
engsten, aber nahezu vergessenen Wegbegleiter: Alexander von
Warsberg, ein österreichischer Diplomat und Griechenlandkenner.
Warsberg ist ein enger Freund, ein Vertrauter der Kaiserin in der
Lebensphase rund zehn Jahre vor ihrem Tod. Mit ihm gemeinsam plant
sie in den Jahren 1888/89 das Achilleion auf Korfu, einen
romantischen Palast am Meer, in dem ihre Seele endlich eine Heimat
finden soll. Warsberg kommt in den meisten Sisi-Biografien nur als
Randnotiz vor. Nun hat der deutsche Buchautor Robert Holzschuh
erstmals in jahrelanger Kleinarbeit Warsbergs Briefe
zusammengetragen. Sie erlauben einen Blick auf Elisabeth, den es so
noch nicht gab. Das Achilleion wird darin zum Brennglas, in dem die
Kaiserin in all ihren Facetten erlebbar wird: als melancholische,
schwärmerische und entschlossene Frau, die traditionelle
Lebensentwürfe verweigert, aber nicht in der Lage ist, die innere
Leere zu füllen.
In den Interviews der neuen „Universum History“-Spieldokumentation
kommen Experten und Expertinnen aus Österreich, Deutschland,
Frankreich und Italien zu Wort, etwa die Wiener Historikerin Katrin
Unterreiner oder die französische Feministin und Autorin Catherine
Clément. Der Psychoanalytiker Walter Hoffmann analysiert Elisabeths
komplexes Seelenleben, und Elisabeths Ururenkel Leopold Altenburg
betrachtet das Wirken der Kaiserin aus der Perspektive eines
Verwandten.
Für die Titelrolle der Spielszenen konnte mit Sunnyi Melles eine der
renommiertesten deutschsprachigen Charakterdarstellerinnen gewonnen
werden. „Ich hoffe, durch die Verkörperung dieser geheimnisvollen
Frau vielen Leuten klarmachen zu können, wie wunderbar Elisabeth –
mit all ihren Widersprüchlichkeiten – war“, sagt Melles. An ihrer
Seite sind Alexander E. Fennon als Alexander von Warsberg und Clemens
Aap Lindenberg als Kaiser Franz Joseph zu sehen.
„Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ ist eine Koproduktion von
Metafilm in Zusammenarbeit mit ORF, ZDF und ARTE, gefördert von
Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien, Land Niederösterreich und der
Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien (VAM).
„Universum: Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“ – 20.15 Uhr,
ORF 2
Der Tiergarten Schönbrunn ist weit mehr als der älteste Zoo der Welt.
Er vereint Natur aus allen Kontinenten auf 17 Hektar inmitten der
Großstadt, ist Lebens- und Erlebensraum für Mensch und Tier zugleich.
Rund 70 Tierpflegerinnen und Tierpfleger arbeiten im Schönbrunner
Zoo, um 8.000 Tiere artgerecht und gut zu versorgen. Ihre besondere
Nähe zu den Zootieren steht im Mittelpunkt der
„Universum“-Dokumentation „Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im
Zoo“. Für den Film – eine Koproduktion von ORF, Metafilm und BMUKK,
gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Cinestyria –
begleitete Lukas Beck mehrere Tierpfleger/innen ein Jahr lang bei
ihrer Arbeit – und das nicht nur innerhalb des Zoos.
Flugübungen mitten in der Stadt? Die kleinen Falken sind aufgeregt
und zappelig: Es ist ihr allererster Flugversuch – und der Balkon
mitten in Wien eine ungewöhnliche Startrampe. Ein zierliches
Flughund-Baby auf einer Wäscheleine? Friedlich hängt es mit seiner
Mutter in der Küche; im Wohnzimmer die ersten Flugversuche. Eine
junge Gepardin auf Reisen? „Universum“ begleitet sie bei ihren ersten
vorsichtigen Schritten im neuen Revier; sie soll – aus einem
deutschen Tiergarten stammend – dem Wiener Zoo Geparden-Nachwuchs
bringen. Der Tiergarten in Schönbrunn wirkt weit über seine Grenzen
hinaus – durch internationale Zuchtprogramme, vor allem aber durch
das persönliche Engagement der Pfleger/innen. Nicht zufällig wurde
der Tiergarten Schönbrunn zweimal zum besten Zoo Europas gewählt,
werden die Mitarbeiter/innen für Spezialprojekte wiederholt mit
internationalen Preisen bedacht. In außergewöhnlichen
Kameraperspektiven zeigt „Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im
Zoo“ die große Nähe der Pfleger/innen zu den Zootieren. Eine Nähe,
die manchmal bis zur Wesensverwandtschaft zu gehen scheint.
Fredi Maier ist als Pfleger für die Primaten in Schönbrunn
verantwortlich. Seine Überzeugung: „Wer weiß, wie Menschen ticken,
der weiß auch, wie Affen ticken. Beide haben ihre Eigenheiten und
Launen!“ Und damit sollte man umgehen können. Fredi Maier muss es
wissen, denn er ist seit vielen Jahren erfahren im Kontakt mit den
Schönbrunner Affen. Sein Kollege und Insekten-Experte Karl Schiechl
hingegen züchtet privat auf seinem alten Bauernhof seltene Käfer, um
so den Artenreichtum der Natur zu erhalten. Andi Eder, Meister der
Raubkatzen, hat sich – so behaupten zumindest seine Freunde – sogar
mit seinen Bewegungen den Tieren angepasst. Gerlinde Hillebrand, eine
sportliche Biologin, die als Taucherin unter anderem die riesigen
Aquarien in Schönbrunn reinigt, ist dagegen richtiggehend verliebt in
ihre Pinguine. Eine ungewohnt mütterliche Beziehung pflegt auch Nina
Reinstadler zu ihren Tieren: Problemfälle nimmt sie sogar mit nach
Hause, um sie Tag und Nacht zu umsorgen. Dass es sich dabei um
Fledermäuse handelt, erstaunt viele – nur nicht die Pflegerin.
Nichts entgeht den wachsamen Augen der Schönbrunner
Tierpfleger/innen. Manche von ihnen stellen ihr ganzes Leben in den
Dienst ihrer Schützlinge. Mit den ihnen anvertrauten Tieren erleben
sie Geburt und Heranwachsen, Altern und Tod – und manchmal auch das
Ende einer ganzen Spezies. Es ist ein Leben, geprägt von Zuneigung
und Verantwortung, von Enttäuschung und Glück – eben ein „Leben im
Zoo“. Der Film zeigt aber auch weitere Gesichter eines Tiergartens:
Ein moderner Zoo ist Drehscheibe für Artenschutz und internationale
Zuchtprogramme, für Forschung und Bildung. Das bleibt den meisten
Besucherinnen und Besuchern verborgen, doch die „Universum“-Kamera
hat u. a. ein Geparden-Pärchen übers Jahr begleitet – vom ersten
Tête-à-Tête bis zum Liebesspiel.
Regisseur Lukas Beck über seinen Film: „Dreharbeiten im Zoo sind viel
aufregender, als man denken würde. Es war wie in der Wildnis und es
gibt nur ein Rezept, um Zootiere zu filmen: Geduld und Ruhe!
Außerhalb der Öffnungszeiten im Tiergarten zu sein ist etwas ganz
Besonderes, und ich würde sagen, es gibt kaum etwas Schöneres:
Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang mit den Tieren – das muss man
erlebt haben! Wenn die Besucher/innen gehen, verändern die Tiere ihr
Verhalten, auch das zu erleben ist großartig! Manche Tiere beginnen
dann miteinander zu kommunizieren. Tiger und Löwen zum Beispiel
starten dann ein faszinierendes akustisches Kräftemessen. Es herrscht
dann sozusagen Highlife im Tiergarten! Das hätte ich nicht erwartet!
– Und was die Pfleger betrifft, macht mich ihre Professionalität und
Erfahrung fast sprachlos. Andi Eder zum Beispiel kennt seine Geparden
so gut, dass er sie bei der Fütterung mit dem Lift richtiggehend
dirigieren kann!“
Vom historisch gewachsenen Weltkulturerbe zum modernen Lebensraum für
eine bedrohte Natur: Auch wenn der noch älteste bestehende Zoo der
Welt für die eine oder andere gefährdete Tierart vielleicht sogar der
letzte Zufluchtsort auf unserem Planeten ist, ist er längst kein
vollkommen abgeriegeltes Habitat mehr. Der Lebensraum der Tiere ist
durchlässig geworden – und so manches Tier, das von den Pflegern
ausgewildert wurde, kehrt regelmäßig hierher zurück, um sich heimlich
unter die Millionen Besucherinnen und Besucher jährlich zu mischen.
So wie auch die Fledermäuse von Nina Reinstadler.
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