• 04.04.2019, 10:48:22
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  • OTS0076

AK: 2018 wurden 43 Millionen Überstunden nicht bezahlt

Anderl fordert Ende der Verfallsfristen für Überstunden & Überstunden-Duplum

Utl.: Anderl fordert Ende der Verfallsfristen für Überstunden &
Überstunden-Duplum =

Wien (OTS) - 2018 wurden 43 Millionen Mehr- und Überstunden weder
bezahlt noch mit Zeitausgleich abgegolten. Das zeigen die neuesten
Daten der Statistik Austria. Insgesamt wurde jede 6. Mehr- und
Überstunde nicht bezahlt. Das entspricht der „Gratis-Arbeit“ von rund
25.000 Vollzeitbeschäftigten. AK Präsidentin Renate Anderl fordert
ein Ende der Verfallsfristen für Überstunden und ein
Überstunden-Duplum: „Wer Überstundenentgelt mutwillig vorenthält,
soll künftig das Doppelte zahlen müssen.“

Aus der AK Arbeitsrechtsberatung ist das Problem seit Langem bekannt:
Während eines aufrechten Arbeitsverhältnisses fordern viele
ArbeitnehmerInnen vergeblich die Bezahlung offener Überstunden ein.
Andere trauen sich das aus Angst um ihren Job erst gar nicht. Erst
wenn das Arbeitsverhältnis zu Ende ist, wollen viele Arbeitnehmer
offene Mehr- und Überstunden einklagen.

Doch in der AK Arbeitsrechtsberatung kommt dann für viele die böse
Überraschung: Im Arbeitsvertrag steht eine Verfallsfrist für alle
Ansprüche von oftmals nur drei Monaten. Überstunden, die oft über
Jahre angehäuft wurden, wurden damit völlig gratis geleistet. „Leider
ist eine solche Verfallsklausel nach der derzeitigen Rechtslage
zulässig“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl. „Das ist eine
himmelschreiende Ungerechtigkeit. Die AK fordert daher ein
gesetzliches Verbot solcher Verfallsfristen für
Überstundenzuschläge.“

Selbst wenn es eine solche Verfallsklausel nicht gibt und der
Arbeitnehmer alle offenen Ansprüche zuerkannt bekommt, kommt der
Arbeitgeber eigentlich völlig straffrei davon: Er muss, zuzüglich
Zinsen nur das zahlen, was er sowieso schuldig geblieben ist. Anderl:
„Manche Arbeitgeber machen daraus richtiggehend ein Geschäftsmodell
und enthalten systematisch Überstunden vor. Dass es hier gar keine
Sanktionen gibt, ist eine negative Anreizwirkung. Daher fordere ich
ein Überstunden-Duplum: Wer Überstunden mutwillig vorenthält, soll
das Doppelte zahlen müssen.“

Grafik unter:
wien.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/wirtschaft/wirtschaftkomp
akt

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