• 21.03.2019, 16:02:35
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Franz-Grabner-Preis 2019: „Leben für den Tod“ beste TV-Doku, „Waldheims Walzer“ beste Kinodoku

Preise auf der Diagonale verliehen

Utl.: Preise auf der Diagonale verliehen =

Wien (OTS) - ACHTUNG: SPERRFRIST FÜR ALLE MEDIEN (FERNSEHEN, RADIO,
INTERNET, TELETEXT UND PRINT) BIS DONNERSTAG, 21. MÄRZ 2019, 16.30
UHR BEACHTEN!

Heute, am Donnerstag, dem 21. März 2019, wurde im Rahmen der 22.
Diagonale in Graz der Franz-Grabner-Preis für humanistisches
Dokumentarfilmschaffen in den Kategorien TV und Kino verliehen. Die
Auszeichnung, die in Andenken an den 2015 verstorbenen
ORF-Journalisten und langjährigen Leiter der ORF-TV-Kulturdoku heuer
bereits zum dritten Mal vergeben wurde, ging an zwei Filme mit
ORF-Beteiligung: Ruth Beckermanns bei der Berlinale 2018
ausgezeichnetes und im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens vom ORF
kofinanziertes Kino-Essay „Waldheims Walzer“ über die Aufdeckung der
Kriegsvergangenheit des ehemaligen UN-Generalsekretärs und
Österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim, sowie an die
Fernsehdokumentation „Leben für den Tod – Menschen am
Zentralfriedhof“ von Karin Berghammer und Krisztina Kerekes, die
ungewöhnliche Einblicke in den Arbeitsalltag an Österreichs
berühmtester Ruhestätte gewährt.

ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl: „Überzeugend, innovativ und in
besonderer Erzählweise“

„Der vom ORF mitgegründete und -gestiftete Franz-Grabner-Preis steht
für humanitäre Weltanschauung und unbestechlichen, kritischen
Journalismus. Es werden Filme ausgezeichnet, die inhaltlich
überzeugen, aber auch filmisch innovativ sind und sich einer
besonderen Erzählweise bedienen“, betont ORF-TV-Kulturchef Martin
Traxl. „Das trifft auf alle drei TV-Finalisten und vor allem auf
unseren Siegerfilm zu. Bemerkenswert ist, dass alle nominierten
Fernsehdokus in diesem Jahr von Frauen gestaltet worden sind. Das ist
ein starkes Zeichen und gibt Hoffnung auf eine Zukunft völliger
Gleichberechtigung in der Filmbranche. Und besonders freut uns
natürlich, dass alle drei nominierten TV-Filme in Zusammenarbeit mit
der Kulturabteilung des ORF entstanden sind“, so Traxl.

„Franz Grabner stand zeitlebens für qualitätsvollen
öffentlich-rechtlichen Rundfunk – und die nominierten Kino- und
Fernsehfilme des diesjährigen Franz-Grabner-Preises sind Plädoyers
für die Genauigkeit im Umgang mit der Welt. Wir freuen uns sehr, dass
der Franz-Grabner-Preis heuer bereits zum dritten Mal in den
Kategorien Kinodokumentarfilm und Fernsehdokumentarfilm in Graz
vergeben wird“, so die Diagonale-Intendanten Sebastian Höglinger und
Peter Schernhuber.

Das Preisgeld von jeweils 5.000 Euro wurde von den
Produktionsverbänden AAFP und Film Austria sowie vom ORF gestiftet
und ist für die Entwicklung des Folgeprojekts der Preisträger/innen
bestimmt. Initiiert wurde die Auszeichnung von Familie Grabner, AAFP,
Film Austria, ORF und der Diagonale mit dem Ziel, Filmschaffende für
ihren im ethischen und moralischen Sinne verantwortungsvollen und
glaubwürdigen Umgang mit dem Medium zu prämieren und diesen damit
weiter zu fördern.

Die Begründung der Expertenjury

Die Bewertung der insgesamt sechs nominierten Filmproduktionen nahm
eine sechsköpfige Fachjury vor, bestehend aus: Anja Salomonowitz
(Filmregisseurin, AT), Simone Baumann (Filmproduzentin, DE),
Christian von Brockhausen (Doku-Regisseur NDR, DE), Dennis Vetter
(Filmkritiker, DE), Christa Ulli (Redakteurin SRF, CH) und Paul
Pauwels (Direktor European Documentary Network, DK). Ihre
Begründungen (in Auszügen) lauten folgendermaßen:

„Leben für den Tod – Menschen am Zentralfriedhof“:
Die Filmemacherinnen Karin Berghammer und Krisztina Kerekes filmen
ihre Ballade vom Leben und Tod, indem sie über das Personal erzählen,
die Nebenfiguren, die fast unsichtbar ihr Tagwerk verrichten – auf
einem der größten Friedhöfe Europas. Sie beobachten, sie lassen
erzählen, sie behalten die Ruhe. Und so verliert man sich in diesen
kleinen Erzählungen übers Sterben, über ‚Versenkungsapparate‘ und
über Honig vom Friedhof. Und das ist gut so, weil es damit normal
wird. ‚Leben für den Tod – Menschen am Zentralfriedhof‘ ist ein
Gespräch über Tod, ohne viel zu quasseln, viel mehr zu beobachten, zu
schauen, zu verstehen. Ein Ort, wo Menschen nie Vergangenheit werden.
Eine kleine Lücke in der Zeit. Noch nie wurde die letzte Ehrenrunde
unserer Verstorbenen so frech, so schön erzählt. Großes Handwerk.“

„Waldheims Walzer“:
„Aus dem Vertrauen in die Kraft des Kinos heraus entstand ein
Filmessay, das sich mit Fakten nicht zufrieden gibt, sondern die
widerstreitenden Kräfte einer Gesellschaft spürbar machen will.
Historische und persönliche Wahrheiten werden gegeneinander in
Stellung gebracht und die Realität entlarvt sich in ihren extremsten
Formen selbst. Das aufmerksame Betrachten wird zu einem
scharfsinnigen Akt der Kritik. Die Regisseurin besitzt die Courage,
sich aus ihrer filmischen Ungleichung nicht herauszunehmen und
positioniert sich im Widerstreit um das politische Gesicht ihres
Landes unmissverständlich auf der Seite Demonstrierender. Mit ihrer
Kamera steht Ruth Beckermann seit Jahrzehnten für ein
österreichisches Kino, das nicht an der Seite verharrt, sondern sich
mitten aufs politische Terrain begibt.“

In der Kategorie „Fernsehdokumentarfilm“ waren außerdem die
Produktionen „Frauenbilder – Gegenbilder“ von Barbara Weissenbeck
über die großteils in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen der
Wiener Moderne sowie Jennifer Reznys „Nie genug – Der Körperkult in
den sozialen Medien“ nominiert. Weitere nominierte
Kinodokumentarfilme waren die mit Mitteln des
ORF-Film/Fernseh-Abkommens unterstützten Projekte „Bruder Jakob,
schläfst du noch?“ von Stefan Bohun – eine sehr persönliche
Auseinandersetzung von vier Brüdern mit dem Selbstmord des fünften –
und „Zu ebener Erde“ von Birgit Bergmann, Steffi Franz und Oliver
Werani über Obdachlosigkeit und deren Bewältigung,

Fotos sind in Kürze unter https://presse.ORF.at abrufbar.

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