- 02.03.2019, 08:05:39
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Rendi-Wagner/Schmidt/Schnabl: Politische Errungenschaften für Frauen sind nicht selbstverständlich
Schwarz-Blau macht starke Stimme für Frauen notwendiger denn je
Utl.: Schwarz-Blau macht starke Stimme für Frauen notwendiger denn
je =
St. Pölten/Ennsdorf (OTS) - Seit hundert Jahren dürfen auch Frauen in
Österreich das Wahlrecht ausüben. Die erste Frauenministerin in
Österreich, Johanna Dohnal, hätte heuer ihren 80. Geburtstag
gefeiert. Viel wurde für die Frauen erreicht: Von umfassenden
Gewaltschutzmaßnahmen über gesellschaftliche und politische Teilhabe
bis hin zu Maßnahmen, die das persönliche Umfeld von Frauen
betreffen, wie zum Beispiel, dass sie ohne Erlaubnis ihres Mannes
arbeiten dürfen. Bei der Veranstaltung der SPÖ NÖ Frauen gestern
Abend in Ennsdorf unter dem Motto „An uns, ihr Frauen, ist die
Reihe!“ anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März stand
das Engagement, Frauen bestmöglich dabei zu unterstützen, ein
selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben zu führen. Unter den
vielen Gästen waren auch SPÖ Bundesparteivorsitzende Pamela
Rendi-Wagner, Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek,
Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt, Landesparteivorsitzender
Franz Schnabl, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, die beiden
niederösterreichischen KandidatInnen für die EU-Wahl LAbg. Günther
Sidl und Melanie Zvonik.
„Es waren sozialdemokratische Frauen, die an vorderster Front für das
Recht der Frauen gekämpft haben, zu wählen und gewählt zu werden. Es
waren sozialdemokratische Frauen, die die Fristenregelung
durchgesetzt haben, die Gleichberechtigung von Mann und Frau im
Familienrecht, das Gewaltschutzgesetz, und zahlreiche Verbesserungen
für Frauen in der Arbeitswelt. Die Rahmenbedingungen für viele Frauen
haben sich dadurch zum Positiven verändert“, erinnert
Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner: „Aber wir dürfen nie
zulassen, dass die Errungenschaften für die Frauen als
selbstverständlich angesehen werden. Denn wenn wir nicht darauf
achten, sie nicht weiterentwickeln und nicht immer wieder darum
kämpfen, können sie schnell wieder weg sein.“
Familie und Beruf müssen vereinbar sein
Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt weist darauf hin, dass nur
eine Stimme für die SPÖ auch eine Stimme für die Rechte und die
politische Mitbestimmung von Frauen sei: „Wir setzen uns dafür ein,
dass die Gehaltsschere sukzessive geschlossen wird, dass Familie und
Beruf vereinbar werden – etwa durch den Ausbau von ganztägig
kostenfreien Kinderbetreuungseinrichtungen. Denn nur wenn Frauen
nicht in Teilzeitarbeit gedrängt werden, können wir auch Altersarmut
verhindern. Und hier hat Politik die Verantwortung, entsprechende
Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Familien die Wahlmöglichkeit
haben.“
900 Jahre – so lange dauert es noch, bis Frauen und Männer weltweit
gleichberechtigt sind, falls die Fortschritte im gleichen Tempo
erfolgen wie bisher, haben Expertinnen festgestellt. „Frauen haben
oft prekäre Beschäftigungsverhältnisse, bewältigen den überwiegenden
Teil der Kinderbetreuung und pflegen oft Eltern oder Schwiegereltern
– und müssen zusehen, dabei auch noch finanziell über die Runden zu
kommen. Hier müssen wir ansetzen – denn das ist der Grund, warum die
Einkommensschere weiterhin soweit auseinanderklafft“, sagt Schmidt:
„Schwarz-Blau macht eine starke Stimme für Frauen in Politik und
Gesellschaft notwendiger denn je!“
Verstaubte Rollenbilder überdenken
Laut Statistik Austria liegt der Unterschied zwischen den mittleren
Bruttojahreseinkommen bei 38 Prozent, was auch im EU-Vergleich ein
sehr schlechter Wert ist. Selbst, wenn man Teilzeitarbeit
herausrechnet und mitbedenkt, dass Frauen in oft schlecht bezahlten
Branchen arbeiten, macht der Unterschied noch zwischen 3,5 Prozent
und 11,2 Prozent aus. „Um dem entgegenzuwirken, müssen wir neben den
verstaubten Rollenbildern in der Gesellschaft auch verstaubte
Arbeitsmodelle überdenken. In diesem Zusammenhang ist es notwendig,
die Digitalisierung der Arbeitswelt als Chance zu begreifen“, erklärt
SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender, LHStv. Franz Schnabl:
„Selbstbestimmung und Schutz vor Gewalt, Frauen in
Entscheidungsfunktionen in Politik und Wirtschaft sowie gleicher Lohn
für gleiche Arbeit und ein flächendeckendes Angebot an
Kinderbetreuungseinrichtungen, die auch am Nachmittag kostenfrei sind
– damit tatsächlich Wahlfreiheit darin besteht, wie Beruf und Familie
organisiert werden.“ All das sind für ihn Themen, die dringend auf
die Nationalrats-Agenda gehören würden: „Wir haben die Verantwortung,
zeitgemäße Frauenpolitik von der Bundesregierung einzufordern und
damit den politisch-gesellschaftlichen Druck für Gleichberechtigung
und Gleichwertigkeit von Männern und Frauen zu erhöhen.“
„Es wäre mir am liebsten, wenn wir uns nicht jedes Jahr am 8. März an
diese Anliegen erinnern lassen müssten“, erklärt Schmidt. Sie und die
SPÖ NÖ Frauen würden sich wünschen, diesen Tag mit einem Rückblick
auf das Erreichte feiern zu können: „In einer gerechten, fairen
Gesellschaft, in der alle dieselben Chancen und Möglichkeiten haben
und diese nutzen können. In der alle Forderungen auf ein
gleichwertiges Leben von Frauen und Männern erfüllt und
selbstverständlich geworden sind!“
Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, wird es in ganz
Niederösterreich Aktionen und Informationsveranstaltungen der SPÖ NÖ
Frauen geben, die den Zusammenhalt für Frauenrechte demonstrieren
sollen. Die SPÖ NÖ Frauen wollen aufzeigen, welche Fortschritte
bereits erzielt worden sind und wohin in Zukunft noch gesteuert
werden muss.
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