• 01.03.2019, 13:42:53
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  • OTS0139

„kulturMontag“ am 4. März zum Weltfrauentag

Junge Frauen, die die Welt verändern, eine mögliche Frauenquote am Theater und „The Happiness Machine“

Utl.: Junge Frauen, die die Welt verändern, eine mögliche
Frauenquote am Theater und „The Happiness Machine“ =

Wien (OTS) - Rund um den Weltfrauentag stehen im „kulturMontag“ mit
Martin Traxl am 4. März 2019 um 22.30 Uhr in ORF 2 starke Frauen im
Mittelpunkt. Greta Thurnberg, Malala Yousafzai und Emma González sind
drei junge Frauen, die wichtigen Themen ihre Stimme geben und damit
für Aufmerksamkeit sorgen. Mehr Frauen in leitenden Funktionen am
Theater wünschen sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler. Kann
eine Frauenquote helfen und ist diese in der Kulturwelt überhaupt
möglich? Und wie zehn Filmemacherinnen und elf Komponistinnen mit
ihrer „The Happiness Machine“ für insgesamt drei Stunden Glück
sorgen, erzählt Jacqueline Kornmüller live im Studio. Anschließend an
das Magazin steht eine neue Folge der zehnteiligen Dokureihe
„CineKino“ über das Filmland „Frankreich“ (23.30 Uhr) auf dem
Programm.

Pippis neue Freundinnen – Mädchen als Mahnerinnen

Sie sind selbstbewusst und mutig, unangepasst und eigenständig und
trotz ihres zarten Alters haben sie ein ziemlich ausgeprägtes
Verantwortungsgefühl – ganz so wie Pippilotta Viktualia Rollgardina
Schokominza Efraimstochter Langstrumpf. Doch anders als die Heldin
aus Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker agieren jene junge Damen im
Hier und Jetzt. Die eine kämpft für den Klimawandel, die andere für
Bildung, die Dritte gegen Waffengewalt an Schulen. Greta Thunberg,
Malala Yousafzai oder Emma González heißen sie. Sie alle sind
Mädchen, die als Galionsfiguren die Weltpolitik kräftig aufmischen.
Die Geschichte der 16-jährigen Schwedin Greta Thurnberg liest sich
wie ein modernes Märchen. Das Mädchen mit den Zöpfen pfeift auf
Konventionen wie die Schulpflicht, pilgert lieber zum
Weltwirtschaftsforum nach Davos und redet der versammelten Politelite
schonungslos zum Thema Klimawandel ins Gewissen. Eine andere junge
Mahnerin ist Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, die in
ihrem Blog über den Alltag unter der Herrschaft der Taliban in
Pakistan schrieb und für das Recht von Bildung für Mädchen
eingetreten ist. Oder Emma González, die nach dem Amoklauf an einer
US-amerikanischen Schule, den sogenannten Parkland-Shootings, in
Richtung Präsident Donald Trump rief: „Schämen Sie sich!“ und damit
einen Protestmarsch Hunderttausender Schülerinnen, Schüler und
Studierender auslöste. Warum es gerade junge Frauen sind, die diese
Worte finden, analysieren die deutsch-österreichische Künstlerin und
Philosophin Elisabeth von Samsonow und Birgit Sauer,
Gender-Forscherin der Universität Wien.

Frauen auf dem Vormarsch – Wo sind die Chefinnen?

Frauen am Theater – sowohl auf den Spielplänen als auch in leitender
Funktion – sind deutlich unterrepräsentiert, wie eine Studie aus
Deutschland zeigte. Dort gibt es eine Männerquote von 78 Prozent bei
den Intendanzen. Wie schaut es in Österreich aus? Wenn Karin Bergmann
das Burgtheater verlässt, werden sämtliche Bundestheater fest in
männlicher Hand sein. Bleibt abzuwarten, ob die Nachbesetzung im
Volkstheater die Quote etwas verbessern kann. Hoffnung vermitteln die
Bundesländer: Mehr als die Hälfte der Landes- bzw. Stadttheater
werden von Frauen geleitet. In Deutschland fordert „Pro Quote –
Bühne“, eine stetig wachsende Gruppe von Bühnenregisseurinnen,
-regisseuren und Theaterschaffenden, eine paritätische Besetzung. Sie
fordert eine 50-prozentige Frauenquote in allen künstlerischen
Theaterressorts und wird dabei von zahlreichen Menschen aus Kunst,
Politik, Medien und Gesellschaft unterstützt. Die Wiener
Theaterregisseurin Berenice Hebenstreit hat gemeinsam mit zwei
Kolleginnen die größeren österreichischen Bühnen hinsichtlich
Geschlechterverhältnis durchforstet und eine Schieflage entdeckt. Die
Wissenschafterin Eva Flicker der Universität Wien kommt bei ihrem
Film-Gender-Report auf ähnliche Ergebnisse, und
Literaturwissenschafterin Daniela Strigl stellt trocken fest:
Überall, wo im Literaturbetrieb Geld zu verdienen ist, sind Männer im
Einsatz. 100 Jahre nach der Errungenschaft des Wahlrechts für Frauen,
darf Frau hierzulande zwar wählen, von einer Gleichberechtigung
scheint man jedoch meilenweit entfernt. Wo geht die Reise hin, nicht
nur im Theater, sondern im Kulturbetrieb generell? Kann eine „Quote“
helfen und ist diese in der Kulturwelt überhaupt möglich?

Unbeschreiblich weiblich – „The Happiness Machine“

Volle drei Stunden Glück versprechen zehn Filmemacherinnen und zehn
Komponistinnen aus elf europäischen Staaten im Wiener Konzerthaus.
„The Happiness Machine“ heißt das Projekt, das sich die deutsche
Regisseurin Jacqueline Kornmüller mit dem Klangforum Wien zum Thema
Gemeinwohl ausgedacht hat. Sowohl die filmischen als auch
musikalischen Auseinandersetzungen beruhen dabei auf Christian
Felbers Wirtschaftsmodell der „Gemeinwohl-Ökonomie“, das der
österreichische Autor und Tanzperformer als Systemalternative zur
kapitalistischen Markt- und Planwirtschaft entwickelt hat. Nach
Felber beruht jene auf denselben Verfassungs- und Grundwerten, die
unsere Beziehungen gelingen lassen: Vertrauensbildung, Wertschätzung,
Kooperation, Solidarität und Teilen. Diese Bewegung ist heute in
mehr als 20 Staaten in Europa, Lateinamerika und Afrika aktiv. Die
Grundidee einer liberalen wie vollethischen Marktwirtschaft nehmen
die Künstlerinnen unter die Lupe und wollen laut darüber nachdenken,
wie wir in Zukunft leben wollen.
In ihren Animationsfilmen und Vertonungen stellen sie der
kapitalistischen Konkurrenz die Forderung nach Kooperation entgegen.
Zehn akustisch-visuelle Projekte, die unterschiedlicher nicht sein
könnten: Über die Gier als Antrieb reflektieren etwa Elizabeth Hobbs
und Carola Bauckholt in „Die Flunder“, einer Neuinterpretation des
Märchens „Der Fischer und seine Frau“. Joanna Kozuch und Ying Wang
zeigen in „Music Box“ die Versuche einer Truppe von Zirkusakrobaten,
eine perfekte menschliche Pyramide zu gestalten, und Ana Nedeljkovic
und Hanna Hartman dekonstruieren in ihrem titelgebenden
Knetplastik-Beitrag „The Happiness Machine“ ein Videospiel. Über das
glücksversprechende Projekt erzählt Jacqueline Kornmüller live im
Studio.

Dokumentation „CineKino – Frankreich“ (23.30 Uhr)

Frankreich und das Kino, das ist eine traditionsreiche und
leidenschaftliche Liebesgeschichte, von der seit jeher entscheidende
Impulse für das europäische Filmschaffen ausgehen. Eine weitere Folge
der internationalen TV-Reihe „CineKino“ präsentiert mit
Filmausschnitten, Interviews mit Filmschaffenden und Archivmaterial
einen lebendigen Eindruck der Besonderheiten des Filmlandes
Frankreich – von der Erfindung des Kinos durch die Brüder Lumière bis
zu dessen technischer Erneuerung durch Jean-Pierre Jeunets Welterfolg
„Die fabelhafte Welt der Amélie“. „CineKino“ beleuchtet außerdem die
Gründung der ersten Filmhochschule Frankreichs, der IDHEC, die
berühmte Regisseure wie Louis Malle, Alain Resnais, François Ozon
oder Volker Schlöndorff hervorbrachte. Und selbstverständlich dürfen
in der „CineKino“-Frankreich-Ausgabe die Schauspielerlegenden
Catherine Deneuve, Gérard Depardieu und Pierre Richard nicht fehlen.

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