Wien (OTS) - Die österreichischen Nutzfahrzeugimporteure und der
Fachverband der Fahrzeugindustrie begrüßen die Initiative zur
Vermeidung von Unfällen in Folge von Sichteinschränkungen bei Lkw.
Bereits seit vielen Jahren würden Systeme zur Verbesserung der Sicht
im sogenannten „Toten Winkel“ entwickelt. Der begrenzende Faktor lag
bisher in der Verfügbarkeit zuverlässig arbeitender Sensoren, daher
habe sich die Markteinführung immer wieder verzögert.
„Jede Maßnahme, die der Erhöhung der Verkehrssicherheit dient, ist
wichtig und daher zu begrüßen. Aber wir müssen klar festhalten: die
Technik alleine ist nicht die Lösung“, so Mag. Franz Weinberger,
Sprecher der österreichischen Nutzfahrzeugimporteure. „Neben den
entsprechenden Assistenzsystemen ist das Thema „Bewusstseinsbildung“
ein wesentlicher Faktor. Beispielsweise führen wir gemeinsam mit den
Transporteuren, ÖAMTC, ARBÖ und den Fahrschulen Aktionen für
Schulkinder durch, um ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu
trainieren. Derartige Initiativen sollten stärker fokussiert werden
und alle Verkehrsteilnehmer, sowohl Lkw- und Busfahrer, als auch
Fußgänger und Radfahrer sowie auch die Politik, als für
Infrastrukturmaßnahmen verantwortlicher Sektor, miteinschließen.“
„Wir benötigen jedenfalls einen breiten Ansatz und begrüßen, dass
Bundesminister Norbert Hofer Weitsichtigkeit beweist, um auch den
Produktionsstandort abzusichern“, so Mag. Andreas Gaggl,
Geschäftsführer des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie in der WKÖ.
Es sei positiv zu bewerten, dass sich die Politik auch in diesem Fall
für positive Anreize ausspricht. Die österreichischen
Nutzfahrzeugimporteure und der Fachverband der Fahrzeugindustrie
unterstützen weiterhin den nachträglichen Einbau von Kamerasystemen
auf Kundenwunsch. Sicherheitsbewusste Lkw-Betreiber würden
Kamerasysteme bereits heute in vorbildlicher Weise verwenden. Soweit
diese Systeme von den Herstellern getestet und freigegeben wurden,
übernehmen diese auch die volle Haftung für die Funktion im täglichen
Betrieb.
Für einen vorzeitigen Einbau habe das Fördermodell in Deutschland
sehr positive Effekte erzielt. Dort gibt es finanzielle Unterstützung
für den freiwilligen Einbau, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden.
Auch in Österreich sei ein ähnlich positives Echo zu erwarten.
„Zahlreiche Anfragen in den Betrieben innerhalb der vergangenen Tage
haben gezeigt, dass ein sehr großes Interesse an einem freiwilligen
Einbau besteht. Allerdings müssen die Kriterien zur Förderung einfach
und klar definiert sein. Die Regelung in Deutschland in dieser Form
ist unserer Ansicht nach zu kompliziert und führt zu unnötiger
Administration“, so Weinberger.
Eine Einführung von Abbiegeassistenzsystemen werde unterstützt,
sofern sie auf dem auf UN-ECE-Ebene erarbeiteten Gesetzesentwurf
basiert und anschließend im Rahmen eines EU-Gesetzes erfolgt. „Es ist
erfreulich, dass im Rahmen des heutigen Lkw-Gipfels eine sachliche
Diskussion geführt wurde und wir hoffen, dass wir diese gute
Gesprächsbasis fortführen können“, sind sich Weinberger und Gaggl
einig.
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