• 22.01.2019, 12:50:09
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  • OTS0116

AK Rechtsschutz: EuGH-Urteil bringt freien Karfreitag für alle

Anderl: „Die Menschen arbeiten hart genug!“

Utl.: Anderl: „Die Menschen arbeiten hart genug!“ =

Wien (OTS) - Der Europäische Gerichtshof hat heute im Sinne der Klage
eines nicht-evangelischen Arbeitnehmers entschieden, der sich
diskriminiert fühlte: Er forderte für Arbeit am Karfreitag zusätzlich
zum Gehalt das Feiertagsarbeitsentgelt ein, wie es nach dem
Arbeitsruhegesetz vor allem evangelischen ArbeitnehmerInnen gebühren
würde. Diese Regelung steht im Widerspruch zum
EU-Gleichbehandlungsgrundsatz, aber das heiße Eisen wurde von
niemandem angegriffen. Der Arbeitnehmer erhielt von der AK
Rechtsschutz. Der Europäische Gerichtshof hat nun entschieden, dass
der Karfreitag für alle ArbeitnehmerInnen, unabhängig von der
Religion, ein freier Tag sein muss bzw. bei Arbeit am Karfreitag
Feiertagsarbeitsentgelt zu zahlen ist, solange der Gesetzgeber nicht
eine anderweitige diskriminierungsfreie Regelung trifft. Der EuGH
spricht allerdings von einem „Ansuchen“ der ArbeitnehmerInnen auf den
freien Karfreitag. Der Gesetzgeber ist jetzt gefordert, klarzustellen
dass der nicht-diskriminierende Zugang zum arbeitsfreien Karfreitag
so wie alle arbeitsrechtlichen Ansprüche in Österreich den Menschen
auch ohne ein solches Ansuchen zugutekommt. AK Präsidentin Renate
Anderl sagt: „Die Menschen arbeiten hart genug!“

Solange diese Klarstellung zum EuGH-Urteil – sei es durch den OGH,
sei es durch den Gesetzgeber – noch nicht erfolgt ist, wird die
Arbeiterkammer selbstverständlich alle ArbeitnehmerInnen bei der
Durchsetzung des vom EuGH festgestellten Rechts unterstützen.

AK Präsidentin Renate Anderl sagt: „Im Jahresdurchschnitt kommen die
Beschäftigten in Österreich auf 57 Arbeitsstunden mehr als
ArbeitnehmerInnen in Deutschland, 74 Stunden mehr als
ArbeitnehmerInnen in Schweden und 103 Stunden mehr als
ArbeitnehmerInnen in Dänemark. Überdies haben die Unternehmen ein
Körberlgeld daraus lukriert, dass die sechste Urlaubswoche wegen der
immer kürzeren Arbeitsverhältnisse für immer weniger Menschen
erreichbar ist. Ein zusätzlicher Feiertag ist nur ein kleiner
Ausgleich dafür.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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