- 15.01.2019, 13:09:33
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- OTS0145
Industrie zu OeNB-Studie: AK-Interpretation blendet Fakten aus
IV: Starker Sozialstaat verringert Notwendigkeit zur privaten Vorsorge und Vermögensbildung – Vermögensverteilung in Österreich seit erster Befragung 2010 nicht ungleicher geworden
Utl.: IV: Starker Sozialstaat verringert Notwendigkeit zur privaten
Vorsorge und Vermögensbildung – Vermögensverteilung in
Österreich seit erster Befragung 2010 nicht ungleicher
geworden =
Wien (OTS) - „Die Interpretation der Arbeiterkammer (AK) zu den
jüngsten Erhebungen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zum
Thema Vermögensverteilung in Österreich blendet einmal mehr
wesentliche Fakten aus“, so die Industriellenvereinigung (IV) zur
AK-Reaktion auf die aktuelle OeNB-Studie "Household Finance and
Consumption Survey (HFCS 2017)". So sei für eine seriöse Diskussion
u.a. die Berücksichtigung folgender Aspekte – die auch die
Studienautoren anführen – von entscheidender Bedeutung:
• Geld- und Immobilienvermögen in Österreich ist ungleicher verteilt
als die Einkommen. Das liegt aber in der Natur der Sache. Denn beim
Vermögen handelt es sich um kumulierte höhere Einkommen – also um
Bestandswerte, die über Jahrzehnte erwirtschaftet wurden. Diese
werden bereits bei der Entstehung besteuert. Der Vermögensaufbau ist
ein Spiegelbild von 60 Jahren ohne Krieg und Enteignungen (etwa durch
Hyperinflation) und somit keinesfalls etwas „Unehrenhaftes“.
• Die durch die Umfrageergebnisse festgestellte „ungleichere“
Verteilung der Vermögen liegt zum einem daran, dass Österreich eine
der geringsten Eigenheimquoten der Eurozone aufweist. Nur 46 Prozent
der Haushalte wohnen im Eigenheim. Hinzu kommt der stark ausgebaute
Sozialstaat. Österreich hat pro Kopf der Bevölkerung die
dritthöchsten Sozialausgaben der EU. Das staatliche
Umverteilungssystem unterstützt die privaten Haushalte bei der
Vorsorge in den wichtigsten Lebensbereichen wie Alter, Gesundheit,
Bildung, Arbeitslosigkeit und eben auch Wohnen ganz massiv. Privates
Vorsorgen bzw. Vermögensbildung werden damit weitgehend überflüssig.
• Interessant ist bei diesen ersten Ergebnissen der „dritten Welle
der Vermögensbefragung“ durch die OeNB auch, dass die
Vermögensverteilung in Österreich seit der ersten Befragungswelle
2010 im Gegensatz zu den immer wiederkehrenden Behauptungen nicht
ungleicher geworden ist.
„Wer eine seriöse Debatte um die Vermögensverteilung in Österreich
führen will, der sollte diese – auch von der OeNB in ihrer Studie zum
Teil selbst ins Treffen geführten – Tatsachen berücksichtigen. Die
Reaktion der AK lässt das vermissen und zeigt, dass es weniger um
eine sachliche Diskussion, sondern vielmehr um die Untermauerung
eigener ideologischer und (partei-)politischer Positionen zu gehen
scheint“, so die IV abschließend.
Weitere Informationen: www.iv.at/medien
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