• 11.01.2019, 14:10:57
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Bevölkerungsentwicklung 2018: Wien an Schwelle zur 1,9 Millionen-Stadt

Wien (OTS/RK) - Wien wächst weiter, wenn auch nicht so stark wie in
den Vorjahren. Klemens Himpele, Abteilungsleiter der MA 23
(Wirtschaft, Arbeit, Statistik) hat heute, Freitag, in einem
Pressegespräch die vorläufigen Zahlen (endgültige Daten publiziert
die Statistik Austria im Mai, Juni 2019) der Bevölkerungsentwicklung
für Wien im Jahr 2018 bekanntgegeben.

Das sind die drei wichtigsten Ergebnisse: Wien hat Anfang 2019
ziemlich genau 1,9 Millionen EinwohnerInnen. Die Bevölkerungsprognose
für 2018 bestätigt sich: Die seit 2016 zurückgehende Zuwanderung
halbiert sich gegenüber dem Vorjahr, der Babyboom hält an. Die
Flüchtlingszuwanderung ist auf sehr niedrigem Niveau – die
Herkunftsländer liegen weitgehend in Europa.

Im Jahr 2018 wuchs die Stadt um 11.000 EinwohnerInnen. Der
Geburtenüberschuss betrug 4.000; der Wanderungsgewinn 7.000. Damit
hat sich das Bevölkerungswachstum wieder auf das Niveau der späten
2000er-Jahre eingependelt. Die Zahl der Geburten ist zwar kein neuer
Rekord, bleibt aber laut Himpele aufgrund der vielen jungen Frauen in
der Stadt auf hohem Niveau. Der Geburtenüberschuss bleibt aufgrund
der niedrigen Sterberate hoch. Wien bleibt auch das jüngste
Bundesland: Das durchschnittliche Alter liegt bei knapp unter 41
Jahren; 51,3 Prozent der Bevölkerung ist weiblich.

Die Herkunftsländer der Zuwanderung sind nicht mehr jene der
Flüchtlingsbewegung 2015, sondern Osteuropa und Deutschland. Serbien
ist die stärkste Gruppe der ZuwanderInnen; Platz 2 nimmt Rumänien
ein. Die Türkei spiele laut MA 23 in der Zuwanderung keine Rolle
mehr, wenngleich die Community in Wien, ähnlich wie Serbien, sehr
groß sei. Aus Syrien kamen im vergangenen Jahr um 80 Prozent weniger
Menschen; aus Afghanistan um 64 Prozent weniger. Die Zuwanderung von
Flüchtlingen liege laut der Statistikabteilung der Stadt Wien wieder
auf dem Niveau von vor 2014. Interessant: Aus Großbritannien kamen
2017 65 Menschen, 2018 waren es über 200. Der Grund könne laut
Himpele im bevorstehenden Brexit liegen.

Innerstädtisch würden zwar viele Bezirke ein Minus verzeichnen, so
Himpele, die Zahlen seien aber vor dem Hintergrund eines starken
Wachstums in den vergangenen Jahren zu sehen. Deutlich gewachsen
seien die Bezirke Liesing, Donaustadt und Floridsdorf. Hier herrscht
auch rege Bautätigkeit. Innerhalb der Stadt gab es 2017 180.000
Umzüge.

Zum Abschluss ein kleiner Ausblick: Im Jahr 2027 werden in Wien
rund 2 Millionen Menschen leben – und 2.178.000 im Jahr 2048. Das
sind um 289.000 Menschen mehr als 2018. Das entspricht der
Einwohnergröße der Stadt Graz. Die Geburten bleiben hoch (um die
20.000 pro Jahr. Die starken Zuwächse der vergangen Jahre – durch
Öffnung des EU-Arbeitsmarktes und Fluchtbewegungen – dürften laut
Klemens Himpele vorbei sein.

(Schluss) hie/MA 23

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