- 11.01.2019, 13:53:30
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„kulturMontag“ am 14. Jänner: Zukunftsaussichten für Brexit, Volkstheater und Denkmalschutz
Außerdem: Doku „Herbert Brandl – Kunst und Obsession“ zum 60. Geburtstag
Utl.: Außerdem: Doku „Herbert Brandl – Kunst und Obsession“ zum 60.
Geburtstag =
Wien (OTS) - Mit kulturellen Zukunftsplänen und Zukunftssorgen
befasst sich der von Martin Traxl präsentierte „kulturMontag“ am 14.
Jänner 2019 um 22.30 Uhr in ORF 2. So setzt sich die Sendung
anlässlich des bevorstehenden Brexit mit der britischen Kulturszene
auseinander, die ein zweites Referendum fordert. Außerdem geht es um
die Zukunft des Wiener Volkstheaters, dessen Intendanz seit gestern
neu ausgeschrieben ist, ebenso wie um die Reformvorhaben der seit
Jänner bestellten neuen Präsidentin des Bundesdenkmalamts Erika
Pieler.
Anschließend an das Magazin steht die Dokumentation „Herbert Brandl –
Kunst und Obsession“ (23.15 Uhr) anlässlich des 60. Geburtstags des
österreichischen Malers (17. Jänner) auf dem Programm.
Der Sprung ins Ungewisse – der Brexit und die Kunst
Am 15. Jänner will die britische Premierministerin Theresa May erneut
den Versuch starten und über das umstrittene Brexit-Abkommen im
Unterhaus abstimmen lassen. Während sich die Diplomaten beider Seiten
um ein Ende des Chaos rund um den EU-Ausstieg bemühen, mehren sich
angesichts der Pattsituation die Forderungen nach einem zweiten
Referendum. Vor allem in der britischen Kulturszene regt sich der
Widerstand. Sänger und Aktivist Bob Geldof, der vor einem
„selbstgebauten kulturellen Gefängnis“ warnt und den Untergang der
Popmusik als eine der wichtigsten Exportindustrien ortet, hat einen
offenen Brief an May aufgesetzt, den Künstler wie Sting, Jarvis
Cocker oder Ed Sheeran unterzeichnet haben. Auch Berühmtheiten aus
der Welt der klassischen Musik sind vertreten, etwa Bach-Interpret
John Eliot Gardiner oder Simon Rattle, der das London Symphony
Orchestra leitet. Aber auch die Kunstwelt warnt vor dem Ausstieg. Der
österreichische Stargalerist Thaddaeus Ropac, der seit 2017 in
Mayfair mitten in London eine Dependance eröffnet hat, sieht vor
allem den Leihverkehr für Museen betroffen. Während die schottische
Schriftstellerin A.L. Kennedy prinzipiell große Gefahren für den
kulturellen Austausch sieht, ist der renommierte Architekt Patrik
Schumacher vom Büro Zaha Hadid in London pro Brexit. Der
„kulturMontag“ bringt eine Reportage aus England.
Identitätskrise und Zukunftssorgen – Quo vadis Volkstheater?
Ein klassische Repertoirehaus, ein kleines Paradies für die freie
Szene oder doch einfach ein Abspielplatz für ein Tourneetheater?
Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler sucht für das ehrwürdige
Wiener Volkstheater ein neues Profil und steht dabei vor einer
schwierigen Aufgabe. Die glücklose Intendantin Anna Badora, die 2020
das Feld räumen wird, hat mit enormem Zuschauerschwund und
rückläufigen Kulturbudgets zu kämpfen. Seit 10. Jänner ist die
Leitung des Hauses ausgeschrieben. Zentrale Schwierigkeiten waren
bisher das mit 12,4 Millionen Euro jährlich schmale Budget und seine
mit 870 Sitzplätzen immense Größe. Darüber klagten bereits Badoras
Vorgänger Emmy Werner und Michael Schottenberg. Während
Publikumsliebling Maria Happel ihr Interesse bereits öffentlich
bekundet hat, wird Veronica Kaup-Hasler Ende März gemeinsam mit einer
Expertenjury entscheiden, wer das Volkstheater ab 2020 übernehmen
wird. Vorerst bleibt jedoch noch alles beim Alten und Anna Badora hat
ihren langjährigen Theaterweggefährten Dušan David Pařízek
eingeladen, Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“ zu
inszenieren. Eine vielleicht programmatische Produktion auf der Suche
nach einem „guten neuen Herrscher“, die Ende März beendet sein soll.
Zurück in die Zukunft – Neuerungen bei Österreichs Denkmalschutz
Seit geraumer Zeit sorgt der heimische Denkmalschutz für Zündstoff,
sei es das umstrittene Projekt am Wiener Heumarkt, das historische
Zentrum in Gastein oder die Otto-Wagner-Gründe am Steinhof. Schon
unter der letzten Regierung wurde ein Reformprozess eingeleitet, ein
Rechnungshofbericht aus dem Jahr 2017 verlangte eine klare und
einheitliche Aufgaben-, Kompetenz- und Verantwortungsstrukturreform.
Vorrangige Intention müsse es sein, die Rolle des Bundesdenkmalamts
zu stärken – vor allem in personeller Hinsicht. Mit Erika Pieler will
Kulturminister Gernot Blümel nun die Richtige gefunden haben. Mit 1.
Jänner 2019 übernahm die 41-jährige Wienerin den Posten als neue
Leiterin des Bundesdenkmalamts, auf den ihr bisheriger Karriereweg
geradezu hinzusteuern schien. Seit Jänner 2014 war Pieler Richterin
am Bundesverwaltungsgericht und dort eine von drei Zuständigen für
die Denkmalschutzmaterie. Zuvor war sie jahrelang im
Bildungsministerium für Denkmalschutz tätig. Im „kulturMontag“ verrät
die studierte Archäologin und Juristin ihre Pläne und Strategien.
Porträt „Herbert Brandl – Kunst und Obsession“ (23.15 Uhr)
Herbert Brandl hat alles erreicht, was man als zeitgenössischer
Künstler erreichen kann. Seine Gemälde hängen in den bedeutendsten
Sammlungen, er wird von den besten Galerien vertreten, unterrichtet
auf einer der angesehensten Kunstunis, nimmt an Biennalen und
Documentas teil und kann schon lange und gut von seiner Kunst leben.
Er arbeitet schnell oder gar nicht. Ein 2x4-Meter-Bild entsteht schon
einmal in einer Stunde obsessiver Arbeit. Trotz explosiver
Ausdruckskraft sitzt jeder Pinselstrich. Der Film von Ines Mitterer
begleitet den Maler Herbert Brandl und lüftet ein paar Geheimnisse um
diese kaleidoskopisch schillernde Persönlichkeit, einen der
wichtigsten Künstler unserer Zeit.
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