Thomas Machos faszinierende Doku über 125 Jahre österreichischer Kultur- und Gesellschaftsgeschichte – um 22.00 Uhr in ORF 2
Utl.: Thomas Machos faszinierende Doku über 125 Jahre
österreichischer Kultur- und Gesellschaftsgeschichte – um
22.00 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Ein faszinierendes Stück österreichischer Kultur- und
Gesellschaftsgeschichte in prachtvollen Bildern, erzählt anhand einer
besonderen kroatischen Insel: „Brioni – Insel der Millionäre“ heißt
ein neuer ORF-„dokFilm“, der am Sonntag, dem 30. Dezember 2018, um
22.00 Uhr in ORF 2 TV-Premiere feiert. Thomas Machos jüngste
Filmarbeit erzählt den Aufstieg und Fall des Touristenparadieses
Brioni (heute: „Brijuni“) in der nördlichen Adria. 1893 vom
Österreicher Paul Kupelwieser um einen Spottpreis gekauft, wandelte
sich das Eiland vom malariaverseuchten Steinhaufen zum Tummelplatz
für die Crème de la Crème der Jahrhundertwende – bis der Erste
Weltkrieg dem ein plötzliches Ende setzte. Heutigen Besucherinnen und
Besuchern ist Brioni bestenfalls noch bekannt als „Titos Privatinsel“
– lange nachdem der einstige Glanz verblasst war. Auf der
125-jährigen Zeitreise begleitet Schauspieler Erwin Steinhauer das
Publikum mit Charme und Witz und erzählt dabei von einstigem
Unternehmer- und Aussteigertum ebenso wie von der Entwicklung des
Tourismus. Entstanden ist ein Film mit dem zauberhaften Flair alter
Postkarten.
Mehr zum Inhalt:
Ganzjährig mildes Klima, frische Luft, eine immergrüne Landschaft und
das alles keine 600 Kilometer von Wien entfernt – das ist die
Inselgruppe Brioni an der Südspitze von Istrien. Zwischen 1900 und
1935 galt sie als eine Art „Club Méditerranée“ der k. u. k. Monarchie
und ihrer jeweiligen Nachfolgestaaten. Erschaffen hat dieses
Inselparadies ein erstaunlich visionärer und kreativer Österreicher,
der als Manager in der Stahlindustrie reich geworden war: Paul
Kupelwieser (1843–1919). Er war es, der das heruntergekommene Eiland
vor 125 Jahren um 75.000 Gulden kaufte (heute etwa 700.000 Euro) und
aus der völlig verwilderten, malariaverseuchten Landschaft ein
blühendes Dorado für Touristen aus aller Welt schuf.
Brioni wurde zum Anziehungspunkt für Größen aus Adel, Politik,
Industrie, Kunst und Kultur, von Thronfolger Franz Ferdinand und
Kaiser Wilhelm über die Wittgensteins, bis zu Thomas Mann, G.B. Shaw,
James Joyce, Max Reinhardt, Gustav Klimt, Richard Strauss, Hermann
Bahr oder Arthur Schnitzler – die regelmäßig erscheinende
Inselzeitung liest sich wie ein „Who’s who“ der k. u. k. Monarchie.
Aber auch internationales Publikum – selbst aus Japan – kam zur
Sommerfrische auf diese außergewöhnliche Privatinsel.
Mit dem Tod Paul Kupelwiesers 1919 ging es mit Brioni stetig bergab.
Sohn „Carlo“, der die Geschäfte übernommen hatte, verschuldete sich
heillos; während der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren wurde er
von Mussolini enteignet und die Insel italienisches Staatseigentum.
Nach 1945 machte der jugoslawische Staatspräsident Tito das auf
kroatischem Gebiet liegende Brioni zu seinem privaten Domizil. Das
Anfang der neunziger Jahre unabhängig gewordene Kroatien schließlich
erklärte den Archipel zum Nationalpark. Bis heute hat sich Brioni –
Brijuni – seine einmalige, wenn auch ein wenig in die Jahre gekommene
Schönheit bewahrt.
Beeindruckende Luftaufnahmen und aufwendige Bearbeitungen von
zeitgenössischem Fotomaterial, sowie Texte aus den Erinnerungen
vieler „Brionesen“ lassen den Zauber, den die Insel auf ihre
Besucher/innen ausgeübt hat – und noch immer ausübt – nachvollziehen.
Erwin Steinhauer führt durch diesen 125 Jahre umspannenden Film von
Thomas Macho.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF