• 17.12.2018, 15:29:46
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Sozialdemokratische FreiheitskämpferInnen: Rosa-Jochmann-Plakette für Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider

Die Verleihung fand im Rahmen der Feier „20 Jahre Forschungsstelle Nachkriegsjustiz“ am 13. Dezember statt

Wien (OTS/SK) - 

Am 13. Dezember ist Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider als bisher vierzehnte Person die Rosa-Jochmann-Plakette des Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen überreicht worden. Gerald Netzl, geschäftsführender Bundesvorsitzender der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen, übergab Urkunde und Plakette im Rahmen der Feier „20 Jahre Forschungsstelle Nachkriegsjustiz“. Bei der Feier sprachen Friedrich Forsthuber (Präsident des LG Wien), Martin Polaschek (Vizerektor für Studium und Lehre, Universität Graz; Präsident der Forschungsstelle), Claudia Kuretsidis-Haider selbst, ihr Co-Leiter Winfried R. Garscha sowie der ehemalige Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Lorenz Mikoletzky. „Claudia Kuretsidis-Haider verbindet auf beispielgebende Weise Wissenschaft und zivilgesellschaftliches Engagement. Ihre Aktivitäten sind gelebtes ‚Niemals vergessen‘“, betonte Netzl im Zuge der Ehrung. **** 

Schon 1995 arbeitete Kuretsidis-Haider mit Herbert Exenberger an dem grundlegenden Buch „Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945“. 1998 gründete sie gemeinsam mit Winfried R. Garscha die „Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz“. Seit 2000 organisiert sie die jährliche Gedenkfahrt für ungarisch-jüdische ZwangsarbeiterInnen nach Engerau/Bratislava-Petržalka. Ihre 2003 abgegebene Dissertation widmete sie den „Engerau-Prozessen“. 

Diese wichtige Institution wurde im Dezember 1998 gegründet. Sie hat ihren Sitz im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands. In den 20 Jahren ihres Bestehens ist die Forschungsstelle zu einem wichtigen Dokumentationszentrum innerhalb der internationalen Scientific Community zu Fragestellungen des Umgangs der Nachkriegsgesellschaften mit den NS-Verbrechen geworden. Die Forschungsstelle führte mehrere große Projekte durch, wie z. B. die EDV-gestützte Erfassung der Kartei des Wiener Volksgerichts sowie sämtlicher Linzer Volksgerichtsakten. Die zu erfassenden Aktenbestände umfassten eine große Anzahl an Verfahren: Allein zwischen 1945 und 1955 wurden von den Staatsanwaltschaften bei den vier Volksgerichten 136.829 Vorerhebungen bzw. Voruntersuchungen nach dem Kriegsverbrechergesetz oder dem NS-Verbotsgesetz gerichtsanhängig gemacht. Diese fast 137.000 Ermittlungsverfahren führten zu 28.148 Anklagen bei den Volksgerichten, die in Wien, Graz (mit Außensenaten in Leoben und Klagenfurt), Linz (mit Außensenaten in Salzburg und Ried im Innkreis) und Innsbruck eingerichtet waren. Die Zahl der Schuldsprüche beträgt 13.607, davon waren 43 Todesurteile und 29 lebenslängliche Freiheitsstrafen. Nach 1955 wurden gegen rund 5.000 Personen einschlägige Ermittlungen angestrengt. (Schluss)up 

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