- 14.12.2018, 11:55:44
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Bundeskurie niedergelassene Ärzte begrüßt Anstellung Arzt bei Arzt
Jahrzehntelange Forderung für ÖÄK – weitgehend – erfüllt
Utl.: Jahrzehntelange Forderung für ÖÄK – weitgehend – erfüllt =
Wien (OTS) - „Dass ordinationsführende Ärzte nun endlich Kolleginnen
und Kollegen anstellen können, hilft beiden Seiten und ist ein
entscheidendes Element im Kampf gegen den strukturellen Ärztemangel“,
zeigte sich der Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte und
Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Johannes
Steinhart, erleichtert über den diesbezüglichen Parlamentsbeschluss –
nicht ohne hinzuzufügen, dass die ÖÄK um diese Liberalisierung
jahrzehntelang mit der Politik ringen musste.
„Weitgehend“ erfüllt sieht auch der Leiter der Bundessektion
Allgemeinmedizin und stv. Bundeskurienobmann, Edgar Wutscher, die
Forderung der Ärzteschaft nach flexibleren Möglichkeiten der
Zusammenarbeit. Ein Wermutstropfen sei jedoch die Beschränkung auf
maximal eine Vollzeit- bzw. zwei Teilzeitanstellungen. Wutscher: „Was
sich die Politik von dieser Limitierung verspricht, erschließt sich
mir nicht. Grundsätzlich ist aber natürlich auch die nun beschlossene
Lösung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
Mehr als früheren Generationen gehe es jungen Ärztinnen – und
zunehmend auch Ärzten – um familienfreundliche Arbeitsbedingungen, so
Steinhart und Wutscher. Mit der Anstellung Arzt-bei-Arzt eröffne sich
eine zusätzliche attraktive Option, gerade auch für Frauen. Deren
Anteil an der Gesamtärzteschaft betrage mittlerweile 47 Prozent,
Tendenz steigend. Die meisten Ärztinnen seien im Spital tätig, wo sie
mit 55 Prozent bereits die Mehrheit bilden. Der Anteil an weiblichen
Ordinationsinhabern liege hingegen erst bei 37 Prozent.
Generell sei die Anstellung in einer Ordination der ideale Einstieg
für Jungärztinnen und -ärzte, die nicht gleich den Sprung ins
Unternehmertum wagen möchten. Auch im Bemühen um den Erhalt der
Hausarztpraxen im ländlichen Bereich sei die Anstellungsmöglichkeit
„ein wichtiger Baustein“, sagte Wutscher. „Gerade in der
Allgemeinmedizin wird es aber noch zusätzliche Maßnahmen brauchen, um
den Beruf nachhaltig zu attraktivieren. Allen voran Anpassung der
Honorare ans Facharztniveau, Modernisierung des Leistungskatalogs und
Einführung des Facharzttitels“, so der Leiter der Bundessektion
Allgemeinmedizin. (ar)
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