Auf der Suche nach den Werkstoffen der Zukunft
LKR erforscht Leichtmetalle für zukünftige industrielle Anwendungen
Wien (OTS) -
- COMET-Projekt AMALFI: Entwicklung von neuartigen Aluminium- und Magnesiumlegierungen für zukünftige industrielle Anwendungen
- Ziel: Legierungs- und Prozessentwicklung unter Berücksichtigung verschiedener Herstell- und Verarbeitungsketten
Der Einsatz von Leichtmetallwerkstoffen anstelle von Stahl ist einer der am schnellsten wachsenden Schlüsseltrends in der Luftfahrt- und Automobilindustrie. Die enorme Gewichtsreduzierung wirkt sich positiv auf die Energieeffizienz und CO2-Emissionen von Flugzeugen und Fahrzeugen aus. Die Leichtmetalle Aluminium und Magnesium sind wegen ihrer Leichtigkeit und hohen Stabilität besonders interessant. Gleichzeitig müssen sie aber fest, korrosionsbeständig, schweiß-, gieß- oder umformbar sein, d.h. mehrere, sich teilweise widersprechende Eigenschaften in sich vereinen.
Um diese Werkstoffe für zukünftige industrielle Anwendungen fit zu machen, bündelt das LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen sein Know-How mit 12 Projektpartnern aus Industrie und Wissenschaft. Die LKR-Wissenschaftler Dr. Stephan Ucsnik und Dr. Carina Schlögl koordinieren das von FFG und Land OÖ finanzierte Projekt AMALFI. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Forscherteam werden sie neuartige Aluminium- und Magnesiumlegierungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Herstell- und Verarbeitungsketten erforschen und weiterentwickeln.
Legierungs- und Prozessentwicklung mit Fokus auf Aluminium und Magnesium
Mit Blick auf neue Anforderungen an Werkstoffe, Prozesse und Technologien werden die aus dem Vorgänger-COMET-Projekt AMOREE entwickelten Legierungen und Verarbeitungsprozesse in den kommenden 4 Jahren einen technologischen Schub erhalten, um für industrielle Anwendungen der Zukunft vorbereitet zu werden.
Für den Bereich Aluminium bedeutet das konkret:
- die Erhöhung der Crashtauglichkeit von Aluminium-Strangpressprofilen,
- die Prozessoptimierung des direkten Kokillengusses von kritischen Aluminiumlegierungen (Werkzeugtechnologien, Kühltechnologien) inkl. hochwertiger Ingots für nachfolgende Hochleistungs-Strangpressprofile oder direktes Schmieden
- die Entwicklung neuartiger Rollform-/Biege-Prozesse für multifunktionale Profile für innovative, hoch-performante, wettbewerbsfähige Al-Komponenten
Die Magnesium-Schwerpunkte des Projekts sind:
- die Weiterentwicklung von schwer entflammbaren Mg-Legierungen für die Luftfahrt der Zukunft, mit hoch-performantem, mechanischem Eigenschaftsprofil bei geringen Werkstoff- und Prozesskosten
- die Verarbeitung der neuartigen Mg-Legierungen in Prozessen wie Stranggießen, Schmieden oder Thixomoudling
Strategischer Zukunfts-Schwerpunkt
Das AMALFI-Konsortium wird sich auch einem Themenfeld der Grundlagenforschung widmen: der Entwicklung neuartiger Mikrosturuktur- und Gefügemodelle für Aluminium- und Magnesiumlegierungen. „Diese Modelle sind wichtig, da sie das Potenzial haben, die Entwicklung von zukünftigen Al- und Mg-Legierungen, vor allem durch virtuelle, numerischen Simulation, entscheidend voran zu treiben“, erklärt Projektkoordinator Dr. Stephan Ucsnik vom LKR.
Eckdaten zum Projekt
- AMALFI - Aluminium und MAgnesium Legierungen für zukünFtige Industrielle Anwendungen
- Programm: COMET-Projekt
- Förderstelle: BMVIT, FFG und Land OÖ
- Laufzeit: September 2018 – August 2022
- Projektkoordination: LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen, AIT Austrian Institute of Technology, Dr. Stephan Ucsnik, Dr. Carina Schlögl
- Projektpartner:
- Hammerer Aluminium Industries HAI
- High Performance Industrieanlagen HPI
- Pankl Racing Systems
- voestalpine Division Metal Forming
- Recaro Aircraft Seatings
- LTC Leichtbau Technologie Center
- non ferrum
- Ebner Ofenbau
- Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Universität Siegen, Lehrstuhl für Umformtechnik
- Paris-Lodron Universität Salzburg, Fachbereich Chemie und Physik der Materialien
Weitere Informationen: https://www.ait.ac.at/amalfi/
Über das LKR
Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte Research- and Technology Organisation. Als Tochterunternehmen des AIT gehört die LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH als Competence Unit „Light Metals Technologies Ranshofen“ zum AIT Center for Low-Emission Transport. Das 50-köpfige LKR-Team forscht an der gesamtheitlichen Betrachtung des Leichtbaus im Fahrzeugbereich – vom Material über die Prozesstechnologie bis hin zum werkstoffbezogenen Strukturdesign.
Rückfragen & Kontakt:
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