• 10.12.2018, 18:00:01
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  • OTS0177

„Fossil des Tages“ - Österreich erhält im Rahmen der EU-Präsidentschaft Klima-Negativpreis

Schlechte Leistung bei Klimafinanzierung und Subventionen für Kohlekraft ausschlaggebend

Utl.: Schlechte Leistung bei Klimafinanzierung und Subventionen für
Kohlekraft ausschlaggebend =

Wien/Kattowitz (OTS) - Österreich hat heute im Rahmen der
UN-Klimakonferenz in Kattowitz den ersten Platz beim
Klima-Negativpreis „Fossil des Tages“ erhalten. Grund dafür ist etwa
die fehlende Zusage für die internationale Klimafinanzierung. Mit
diesen Geldern sollten sogenannte Entwicklungsländer bei der
Bekämpfung der Klimakrise unterstützt werden. Zudem hat Österreich
als EU-Ratsvorsitzende einen Vorschlag vorgelegt, der vorsieht, die
Subventionen für Kohle-, Gas- und Atomkraft bis zum Jahr 2035 zu
verlängern. Darüber hinaus hat Vizekanzler Heinz-Christian Strache
noch während der Klimaverhandlungen den menschengemachten Klimawandel
geleugnet.

„Österreich hat den ‘Fossil des Tages’ mehr als verdient. Nicht nur
wurde bislang kaum Geld für die internationale Klimafinanzierung
beigesteuert. Gleichzeitig werden Milliarden ausgegeben um Kohle- und
Atomkraft am Leben zu erhalten. Das ist ein Schlag ins Gesicht für
sogenannte Entwicklungsländer, die mit den Auswirkungen der
Klimakrise zu kämpfen haben. Als EU-Ratsvorsitzende muss Österreich
endlich mit gutem Beispiel vorangehen und Menschen vor
Konzerninteressen stellen”, sagt Adam Pawloff, Klimaexperte von
Greenpeace in Österreich und Beobachter bei der UN-Klimakonferenz.

Im Klimavertrag von Paris sind 100 Milliarden Euro jährlich dafür
vorgesehen, sogenannte Entwicklungsländer dabei zu unterstützen,
klimaschädliche Emissionen zu reduzieren und die Anpassung an Folgen
der Erderhitzung zu finanzieren. Obwohl diese Gelder dringend
benötigt werden, bleiben Österreich sowie die große Mehrheit der
EU-Mitgliedsstaaten säumig. Gleichzeitig hat der Weltklimarat in
seinem jüngsten Bericht klargestellt, dass Kohlekraft bis 2030 um
mindestens zwei Drittel reduziert werden muss. Im Rahmen der
EU-Präsidentschaft hat Österreich kürzlich einen Vorschlag vorgelegt,
der vorsieht, die Subventionen für Kohlekraft bis 2035 zu verlängern.
Und das, obwohl sich Schwarz-Blau im Regierungsabkommen dazu
verpflichtet hat, entschlossen gegen die Kohle- und Atomkraft auf
europäischer Ebene vorzugehen. Darüber hinaus hat Vizekanzler
Heinz-Christian Strache in einem Interview während der Klimakonferenz
den menschengemachten Klimawandel geleugnet. Anstatt diese
unwissenschaftlichen Äußerungen aufs Schärfste zu verurteilen,
schweigt die Regierung dazu.

“Schwarz-Blau muss die Ärmel hochkrempeln und Geld bereitstellen. Nur
wenn Österreich seine staatlichen Zuschüsse auf 150 Millionen Euro
pro Jahr hochschraubt, kann es als Industrienation einen fairen
Beitrag leisten. Schließlich hat Österreich in der Vergangenheit zu
den klimaschädlichen Emissionen beigetragen, die bereits heute die
Klimakrise auf der ganzen Welt verursachen”, so Pawloff.

Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in
Österreich, ist bei der UN-Klimakonferenz vor Ort und steht für
Interviewanfragen durchgehend zur Verfügung:
Tel.: +43 650 3722524, E-Mail: adam.pawloff@greenpeace.org

Das Factsheet “UN-Klimakonferenz in Kattowitz”
finden Sie hier: http://bit.ly/2zxb6oX

Archivbilder
zur UN-Klimakonferenz und zur Klimakrise: http://bit.ly/2FL3JQ6
Diese stehen unter Angabe der Foto-Credits (FotografIn/Greenpeace)
zur nicht-kommerziellen Nutzung zur Verfügung.

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