Am 11. Dezember ab 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 11. Dezember ab 22.35 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Sie sind jung, haben neue Ideen und ein gemeinsames
Ziel: Sie wollen die Welt verändern. Die „kreuz und
quer“-Dokumentation „Nicht egal! – Junge Visionäre“ – ein Film von
Elisabeth Krimbacher und Thomas Grusch – porträtiert am Dienstag, dem
11. Dezember 2018, um 22.35 Uhr in ORF 2 fünf junge Erwachsene, denen
es nicht egal ist, wie es um unsere Umwelt steht, um soziale
Gerechtigkeit und Chancengleichheit, wie es um Kirche und die
christliche Botschaft bestellt ist. Ihre Ansätze dazu sind sehr
unterschiedlich – gemeinsam ist ihnen aber die tiefe Überzeugung,
dass jeder und jede Verantwortung trägt und Gesellschaft gestalten
kann.
Massenvergewaltigung und sexuelle Verstümmelung von Frauen und
Kindern ist in den unruhegeschüttelten Krisengebieten des Kongo zum
Mittel der Kriegsführung geworden. Die „kreuz und quer“-Dokumentation
„Der Mann, der Frauen hilft“ von Thierry Michel und Colette Brackman
zeigt um 23.20 Uhr, wie der kongolesische Gynäkologe und Chirurg
Denis Mukwege weltweit einen engagierten Kampf gegen diese grausame
Praxis in seinem Land führt. Dafür wurde ihm – gemeinsam mit der
irakisch-jesidischen Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad – der
Friedensnobelpreis 2018 zugesprochen. Verliehen wird der Preis am Tag
der Menschenrechte, am 10. Dezember, in Oslo. Im Rahmen des
ORF-Schwerpunkts zu „70 Jahre Erklärung der Menschenrechte“ folgt
danach mit „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ die Verfilmung der
Lebensgeschichte des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers mit
Idris Elba in der Titelrolle.
„Nicht egal! – Junge Visionäre“ – Ein Film von Elisabeth Krimbacher
und Thomas Grusch
Die 24-jährige Oberösterreicherin Agnes Aistleitner hat vor einem
Jahr gemeinsam mit ihrer jordanischen Geschäftspartnerin Raneem Al
Mequebel in der jordanischen Stadt Irbid, nahe der syrischen Grenze,
das Textil-Start-up Teenah gegründet. „Immer wird gesagt, man soll
vor Ort helfen – also mach ich das!“, erzählt Aistleitner. In ihrem
Start-up beschäftigen die beiden jungen Frauen aus zwei Kulturen
syrische Flüchtlingsfrauen und Frauen aus der Region, die an der
Armutsgrenze leben. Sie wollen den Frauen nicht nur einen
Arbeitsplatz bieten, sondern sie auch in ihrem Selbstwertgefühl
stärken.
Bereits mit neun Jahren gründete Felix Finkbeiner die Organisation
„Plant for the Planet“. Was vor elf Jahren mit einem Referat in der
Schule über den Klimawandel begann, ist heute eine weltweite
Bewegung, an der bis heute mehr als 70.000 Kinder aus 67 Ländern
beteiligt waren. Ihr Ziel: die Aufforstung neuer Wälder zum Schutz
der Umwelt.
„Wenn ich christliche Inhalte zocken könnte, dann würde ich mich
sogar freiwillig damit auseinandersetzen!“ – diese Aussage eines
Schülers hat den jungen evangelischen Theologen Amin Josua zum
Nachdenken gebracht. Seit zwei Jahren entwickelt er nun schon die
erste digital spielbare Bibel in hochauflösendem 3-D. „One of the
500“ heißt das Spiel, das unter anderem mit Förderungen aus dem
Digitalisierungsfond der evangelischen Landeskirche Württemberg
entwickelt wird.
Hannes Schöggl ist seit zwei Jahren als Perkussionslehrer bei Superar
tätig. Gegründet 2009 von Caritas Wien, dem Wiener Konzerthaus und
den Wiener Sängerknaben, hat sich die Organisation zum Ziel gesetzt,
Kindern eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen, deren Familien
sich diese sonst nicht leisten könnten.
Warum eigentlich engagieren sich Jugendliche nur noch so selten in
der römisch-katholischen Kirche? Diese Frage lässt die junge
Theologiestudentin Katharina Brandstetter seit einigen Jahren nicht
mehr los. Sie hat beschlossen, neue Wege in der Jugendarbeit zu
gehen, und versucht aus dem Zukunftsprojekt „Kirche weit denken“
ihrer Heimatdiözese Linz auch ein „Kirche weit handeln“ für die
Jugendlichen ihre Jugendgruppe zu machen.
„Der Mann, der Frauen hilft – Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege“
– Ein Film von Thierry Michel und Colette Brackman
Denis Mukwege ist der Sohn eines protestantischen Pastors. Als
Jugendlicher begleitete er seinen Vater häufig bei pastoralen
Krankenbesuchen – und so entstand bei ihm der Wunsch, Arzt zu werden.
Nach seinem Medizinstudium in Burundi und Frankreich kehrte er in den
Kongo, damals noch Zaire genannt, zurück und eröffnete eine
Frauenklinik. In Laufe seiner Tätigkeit musste er immer häufiger
feststellen, dass Frauen und Kinder Opfer von brutaler sexueller
Gewalt wurden, das heißt, die Frauen wurden nicht nur vergewaltigt,
sondern ihnen wurden absichtlich schwerste Verletzungen im
Genitalbereich zugefügt.
Denis Mukwege ist international anerkannter Experte für die
Behandlung solcher Verstümmelungen. Doch es genügte ihm nicht, die
Opfer nur medizinisch zu versorgen, er begann einen engagierten Kampf
gegen diese grausame Kriegspraxis. Bei einer Rede vor der UNO rief er
bereits im Jahr 2012 die Weltgemeinschaft auf, sexuelle Gewalt als
Mittel der Kriegsführung zu verurteilen und die Vergewaltiger wegen
Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht zu stellen. Mit
seinem Engagement hat sich Mukwege jedoch nicht nur Freunde gemacht.
Bei seiner Rückkehr aus New York wurde er selbst Opfer eines
Attentats, das er schwer verletzt überlebte, einer seiner Mitarbeiter
wurde bei dem Angriff getötet. Aus Angst vor weiteren Anschlägen
verließ er mit seiner Familie den Kongo und ging nach Belgien ins
Exil, allerdings nur für kurze Zeit. Denn Frauengruppen aus seiner
Heimatprovinz Süd-Kivu im Osten des Kongos richteten an Mukwege den
Appell, wieder zurückzukehren und sie bei ihrem Kampf gegen die
Massenvergewaltigungen und Schändungen zu unterstützen.
Im September 2013 wurde Denis Mukwege für seine Verdienste um die
Menschenrechte mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt. Im
darauffolgenden Jahr wurde ihm der Sacharow-Preis für geistige
Freiheit zugesprochen. Und 2018 wird sein unermüdlicher Einsatz für
die Frauen und Kinder nun mit dem Friedensnobelpreis bedacht.
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