• 27.11.2018, 09:47:55
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ÖAMTC-Fahrtest zeigt: Alkohol trübt die Sinne – Selbstüberschätzung steigt (+Fotos, +Video)

Alkoholkonsumenten schätzen ihre Fahrtüchtigkeit falsch ein

Utl.: Alkoholkonsumenten schätzen ihre Fahrtüchtigkeit falsch ein =

Wien (OTS) - "Ich fahre auch nach Alkoholkonsum noch sehr gut" –
dieser Satz wird auch heuer wieder von einigen
Christkindlmarkt-Besuchern zu hören sein. Um herauszufinden, wie es
tatsächlich um Fahrsicherheit und Selbsteinschätzung nach
Alkoholkonsum steht, hat der ÖAMTC im Fahrtechnikzentrum Teesdorf
einen Auto-, Rad- und E-Tretroller-Fahrtest mit 16 Teilnehmern
organisiert. "Dabei wurde klar, dass sich die Fahrsicherheit mit
allen Fahrzeugen schon im Bereich der 0,5 Promille verschlechtert",
fasst ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger zusammen. Je
lockerer und gelöster die Probanden durch den steigenden
Alkoholspiegel wurden, desto mehr schätzten sie ihr Fahrverhalten und
ihren tatsächlichen Atemalkohol-Gehalt falsch ein. Die objektiv
gemessenen Fahrdaten zeigen außerdem: Mit zunehmender Alkoholisierung
wird das Fahren auch innerhalb der erlaubten Grenzwerte zum Teil
schneller, ungenauer und unsicherer.

Rad und E-Tretroller ab 0,5 Promille keine Alternativen

Im Rahmen des Tests mussten die Teilnehmer einen Parcours samt
Fahraufgaben mit dem Pkw, dem Rad und auch mit einem E-Tretroller
absolvieren. Zuerst durften sie sich an die Fahrzeuge gewöhnen, bevor
sie mit 0,5 bzw. 0,8 Promille (nur noch mit Rad und E-Tretroller)
unterwegs waren. "Schon bei 0,5 Promille wurden mehr Fehler als bei
der nüchternen Fahrt gemessen, aber viel deutlicher ist der Sprung zu
0,8 Promille", berichtet Seidenberger. Reaktionssicherheit,
Genauigkeit, Gleichgewichtssinn sowie Feingefühl lassen eindeutig
nach und vor allem das Bremsen bereitet den beeinträchtigten Lenkern
Probleme. "Die Ergebnisse zeigen, dass Rad und E-Tretroller keine
Alternativen zum Auto sind, wenn man bereits betrunken ist. Das
Eigen- und Fremdverletzungsrisiko steigt mit zunehmendem
Beeinträchtigungsgrad. Das wichtigste Fahrmanöver – Bremsen – findet
schwach und verspätet statt", so die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.

Was ist ein E-Tretroller? Unterschiedliche Auffassungen in den
Bundesländern

Juristisch gesehen fallen E-Tretroller unter die Kategorie "Fahrrad".
Damit gilt für sie die 0,8 Promille-Grenze und man muss auf der
Fahrbahn oder auf dem Radweg fahren. In manchen Bundesländern werden
diese Vorschriften jedoch nicht für anwendbar gehalten. "Dennoch
empfehlen wir sowohl aus Sicherheitsgründen als auch wegen möglicher
straf- und zivilrechtlicher Haftung, die für Radfahrer geltende
Grenze von 0,8 Promille keinesfalls zu überschreiten", so
Seidenberger.

So wurde getestet

Zu Beginn des Alkohol-Fahrtests machten sich alle 16 Teilnehmer (acht
Frauen und acht Männer) mit dem Auto, dem Fahrrad sowie dem
E-Tretroller vertraut und drehten ihre ersten nüchternen Runden auf
dem jeweiligen Parcours. Alle drei Fortbewegungsmittel waren mit
Sicherheitstelematik-Geräten verkabelt, um sämtliche Daten wie
Beschleunigung, Verzögerung, Seitenkräfte oder Fahrtdauer zu messen.
Im ersten Durchlauf unter Alkoholeinfluss hatten die Teilnehmer
durchschnittlich 0,43 Promille, im zweiten 0,8. Zur
Selbsteinschätzung mussten die Teilnehmer Fragebögen beantworten.
Polizisten sowie der Chefarzt der Landespolizeidirektion Wien führten
die Alkoholtests mit geeichten Messgeräten durch.

Promillegrenzen in Europa

Auch im Ausland gibt es viele Christkindlmärkte, die mit Punsch und
Glühwein locken. Doch Vorsicht: Autofahrer sollten den Genuss von
alkoholischen Getränken auch im Ausland meiden, wenn sie noch selbst
fahren möchten. Die Promillegrenzen der europäischen Länder findet
man in einer Grafik unter www.oeamtc.at/presse.

Aviso an die Redaktionen:
Bilder zu dieser Aussendung sind unter www.oeamtc.at/presse abrufbar.

Das Video findet man zusätzlich auf der APA-Videoplattform unter
https://videoservice.apa.at im Channel OEAMTC.

Die Reportage des auto touring gibt es unter
www.oeamtc.at/alkoholfahrtest.

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