
Während die meisten Alumni-Klubs in Österreich in den Kinderschuhen stecken, unterstützen ehemalige Studentinnen und Studenten der University of Colorado ihre Universität großzügig und arbeiten auch ehrenamtlich mit. Im Rahmen des Marshallplan Symposiums zum Thema „Beziehungen zu den Alumni“ gab Kevin A. Lobdell vom College of Engineering der University of Colorado, Einblicke in akademisches Fundraising.
„Mehr als fünf Millionen Dollar hat ein ehemaliger Student unserem College of Engineering an der University of Colorado gespendet“, sagt Kevin A. Lobdell. Der Direktor für das Alumni-Engagement am College of Engineering an der University of Colorado, Boulder erklärte dies anlässlich des Marshallplan Symposiums zum Thema „Beziehungen zu den Alumni“ an der Technischen Universität und im Amerika Haus in Wien. Der in der Raumfahrt zu Wohlstand gekommene Uni-Absolvent wollte mit seiner Spende dazu beitragen, dass das Institut für Raumfahrt zu den führenden der USA gehört. „Diese Zuwendung ist ein wichtiger Baustein dafür“, sagt Lobdell.
Seine Universität verwaltet mittlerweile Spendengelder in der Größenordnung von zwei Milliarden US-Dollar (1,74 Milliarden Euro). Das Geld wird investiert. Gleichzeitig will die Hochschule weitere Alumni, also Abgänger, involvieren. Auch sie sollen Zeit oder Geld spenden. Geldgeschenke sind in Colorado gestaffelt: entweder einmal jährlich bis 999 Dollar. In der nächsten Kategorie können Spender Beträge von 1.000 Dollar bis zu 25.000 widmen. Großspender sind an der Hochschule ab 25.000 US-Dollar willkommen.
Durch freiwilliges Engagement „bringen die Alumni unternehmerische und technische Erfahrung in den Unterricht ein. Davon profitieren alle“, schildert Lobdell die Praxis. Der Effekt ist „Netzwerken“, wie er sagt und seine Vision für den Alumni-Klub ist „lebenslanges Engagement – also eine Identifikation und Bindung vom Studenten bis ins hohe Alter“.
Dr. Markus Schweiger, Veranstalter des Marshallplan Symposiums und Vorstand der Marshallplan-Jubiläumsstiftung in Wien: „Die Aktivitäten der Universität in Colorado können für die österreichischen Hochschulen ein gutes Beispiel sein.“ Durch das Marshallplan Symposium hat er gemeinsam mit dem Fundraising Verband Austria und der US-Botschaft in Wien die „Diskussion angestoßen, inwieweit die Finanzierungskultur, wie sie in den USA gelebt wird, auch für Hochschulen in Österreich ein taugliches Zukunftsmodell sein kann“.
Stephan Kropf vom Fundraising Verband Austria sieht jedenfalls in Österreich „viel mehr Platz für Fundraising. Wir haben eine kurze Tradition beim Fundraising, aber wir wollen diese Kultur des Gebens, wie wir sie in den Vereinigten Staaten erleben auch bei uns salonfähig machen.“ Er merkt auch in Österreich vermehrte Spendentätigkeit für wissenschaftliche Einrichtungen.
Colorado: 170 Beschäftigte befassen sich mit Alumni-Themen
Durch das Alumni-Modell bekommen Studenten an der technischen Fakultät der Colorado University auch vergleichsweise einfachen Zugang zu Praktika oder sie werden von ehemaligen Studenten von der Uni weg direkt in die Industrie abgeworben. Für andere, nichttechnische Studienzweige der University of Colorado sei laut Lobdell neben den Karrieremöglichkeiten „die Studenten-Football-Mannschaft der eigentliche Magnet“.
Insgesamt beschäftigen sich an der Universität Colorado 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Alumni- und Fundraising-Themen. Am College of Engineering, an dem Lobdell tätig ist, sind es 20 Beschäftigte, die 40.000 Alumni mobilisieren wollen. „Wir haben vor 15 Monaten begonnen und bis jetzt viel in das Aufarbeiten der Daten investiert. Die Daten sind nun so gut strukturiert, dass wir in der Lage sind, unsere Arbeit evaluieren zu können“, sagt er. Essentiell für den Erfolg sei auch, dass Veranstaltungen stattfinden – und zwar regelmäßig. Dabei testen seine Kolleginnen und Kollegen und er verschiedene Formate, um möglichst viele Absolventen anzusprechen.
Transatlantischer Wissenstransfer
Mit diesem Wissenstransfer führt die Marshallplan-Jubiläumsstiftung die lange Tradition transatlantischer Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Republik Österreich fort. Im Mittelpunkt steht das Bemühen die Interaktion von Wissenschaftlern auf beiden Seiten des Atlantiks zu unterstützen und zu intensivieren. Der Wissenstransfer basiert laut Schweiger stets auf den ursprünglichen Anliegen des Marshallplans: Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft und Ausbau der transatlantischen Beziehungen.
Die Marshallplan-Jubiläumsstiftung ist in ein Netzwerk unterschiedlicher Akteure in beiden Ländern eingebettet und pflegt mit diesen ein kooperatives Verhältnis. „Indem wir aktiv eine Führungsrolle im amerikanisch-österreichischen Wissenstransfer auch öffentlich sichtbar wahrnehmen, erinnern wir an die großen historischen Erfolge der amerikanisch-österreichischen Freundschaft“, sagt Schweiger abschließend.
Über die Marshallplan-Jubiläumsstiftung:
Die österreichische Marshallplan-Jubiläumsstiftung (Austrian Marshall Plan Foundation) fördert den wissenschaftlichen Austausch von Studierenden und Forschenden aus Österreich und den USA mit dem Ziel, Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu vertiefen sowie die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu fördern. Jährlich werden Stipendien an österreichische Studierende mit exzellenter Studienleistung für Forschungsaufenthalte in den USA vergeben. Der Marshallplan (European Recovery Program) war ein Wirtschaftswiederaufbauprogramm der USA, das nach dem Zweiten Weltkrieg Westeuropa mit Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln und Waren versorgte.
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