- 23.10.2018, 10:33:15
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IWO Symposium: Zukunftsperspektive flüssige Brennstoffe 2030
Über die Zukunft flüssiger Brennstoffe in Zeiten der Energiewende diskutierten Experten aus Wissenschaft, Forschung und Politik beim IWO-Symposium am 18.10.2018 in Wien.

Flüssige Energieträger werden in der bevorstehenden Energiewende eine wesentliche Rolle spielen, darüber waren sich alle Diskutanten einig. Die Infrastruktur und Technologien seien weitgehend bereit für den Einsatz alternativer flüssiger Energieträger, die langfristig das konventionelle Heizöl ablösen sollen. Die Frage der Verfügbarkeit und Herstellung könnte durch intensive Forschungstätigkeiten bald beantwortet sein.
„Die Energiebranche befindet sich in herausfordernden Zeiten“ - resümierte Caroline Gassauer-Fleissner, Vorstandsvorsitzende IWO-Österreich, in Ihren Eröffnungsworten und bat fünf hochkarätige Diskutanten aufs Podium, um Zukunftsperspektiven für den Raumwärmemarkt zu diskutieren.
Flüssige Energieträger haben viele Vorteile
Georg Benke, Leiter Energiewirtschaft von e7 Energie Markt Analyse sieht als eine der Kernfragen der Energiewende, wie Energie vom Sommer in den Winter gebracht werden kann. In diesem Zusammenhang betont er, Heizöl sei aufgrund seiner Speicherbarkeit und guten Transportfähigkeit anderen Energieträgern überlegen.
Maximilian Staudacher, Verantwortlicher für die Anwendungstechnik bei OMV, nannte die hohe Energiedichte als weiteren Pluspunkt flüssiger Brennstoffe. Zudem könne die bestehende Infrastruktur der Kunden problemlos weiterverwendet werden. Eine der zukünftigen Alternativen sind laut Staudacher zum Beispiel E-Fuels. Diese werden aus Strom – gewonnen aus alternativen Quellen wie Wind und Sonne -, Wasser und CO2 produziert (Power-to-Liquid-Verfahren).
Richard Zweiler von Güssing Energy Technologies berichtet über das von ihm entwickelte Winddiesel-Verfahren. Dabei werden Strom aus Windenergie und Biomasse in flüssige Treibstoffe umgewandelt. Vier Anlagen würden laut Zweiler ausreichen, um alle PKWs im Burgenland mit erneuerbaren, flüssigen Energieträgern zu beliefern.
Energiewende erfordert gemeinsamen Handlungsplan
Christoph Jugel, Leiter Energiesysteme der deutschen Energieagentur (dena) erklärte die dena Leitstudie „Integrierte Energiewende“. Die Studie stellt einander zwei Zukunftsszenarien gegenüber: Technologiemix und Elektrifizierung. Die Ergebnisse zeigten, dass der Technologiemix der kostengünstigere und sicherere Weg wäre, sowie dass durch die Nutzung bestehender Strukturen eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz erreicht würde.
Reinhold Mitterlehner sprach über die Zielsetzung „massive Verringerung des Treibhausgases und Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien“ der Österreichischen Klima- und Energiestrategie #mission2030. Als Risiko für den Raumwärmemarkt nannte Mitterlehner mangelnde Zeitpläne und fehlende nachvollziehbare Dotierung, was die Finanzierung der Umsetzung aber auch der notwendigen Forschung anbelangt. Er fordert einen gemeinsamen Plan zwischen Politik und Mineralölwirtschaft.
Die Zukunft von Heizöl als erneuerbarer, flüssiger Energieträger
Martin Reichard, Geschäftsführer IWO-Österreich, bedankte sich in seinen Schlussworten bei den Diskutanten und den etwa 140 Gästen für die rege Debatte unter dem Technik- bzw. Forschungsschwerpunkt. Reichard blickt – trotz aller Herausforderungen am Raumwärmemarkt - optimistisch in eine Zukunft mit erneuerbaren, flüssigen Brennstoffen, die die positiven Eigenschaften konventionellen Heizöls mit der Herkunft aus erneuerbaren Quellen kombinieren. „Wir befinden uns an einem Wendepunkt, den wir vorsichtig aber bestimmt einläuten wollen. Die österreichische Mineralölwirtschaft sieht sich weiterhin als wichtiger Player bei der Umsetzung der Energiewende.“, so Reichard. Nun ist die oberste Priorität konkrete Umsetzungspläne gemeinsam mit Industrie, Händlern, aber auch der Politik zu entwerfen. Den ersten Schritt hat das IWO-Österreich kürzlich mit der Initiierung von HVO-Pilotanlagen gemacht. Dabei handelt es sich um Heizanlagen, die zu Testzwecken mit 100% erneuerbaren, flüssigen Brennstoffen betrieben werden.
Über das IWO
Das IWO-Österreich (Institut für Wärme- und Oeltechnik) ist ein als Verein organisiertes Kompetenzzentrum für Heizfragen und versteht sich als zentrale Informations- und Beratungseinrichtung der österreichischen Mineralölwirtschaft. Mitglieder des IWO-Österreich sind zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen Mineralölindustrie, Energiehandel, Kesselindustrie, Installationsunternehmen, Wirtschaftskammern, Kamin- und Tankfirmen.
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