• 18.10.2018, 10:25:25
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Spiel, Satz und Sieg: Die Geschichte des Tennissports in der Wiener Stadthalle

Vom „Kings Cup“ bis zu den „Erste Bank Open 500“

Utl.: Vom „Kings Cup“ bis zu den „Erste Bank Open 500“ =

Wien (OTS/RK) - Von 20. bis 28. Oktober 2018 finden in der Wiener
Stadthalle, einem Unternehmen der Wien Holding, wieder die „Erste
Bank Open 500“ statt. Das Turnier ist das fünftgrößte europäische
Turnier auf der ATP World Tour und ein sportliches Großereignis.
Damit feiert die Wiener Stadthalle im Jahr 2018 gleich zwei wichtige
Jubiläen: Zum einen ihr 60-jähriges Bestehen, zum anderen sechs
Jahrzehnte des Tennissports in der großen Halle D.

Spiel, Satz und Sieg heißt es schon seit sechs Jahrzehnten in der
Wiener Stadthalle, denn Tennis hat hier eine lange Tradition. Was mit
den Spielen des Kings-Cups im Jahr 1957 begann und seine Fortsetzung
in den Turnieren rund um den legendären Jack Kramer fand, erreichte
seinen Höhepunkt schließlich als ATP-Bewerb der „Erste Bank Open
500“. Dieser ist mittlerweile ein Pflichttermin für alle
TennisfreundInnen aus Wien und ganz Österreich. Schließlich schlagen
hier seit einigen Jahren nicht nur internationale Top-Spieler,
sondern auch die heimischen Stars der Tennis-Szene auf.

Link zur Slideshow über die Geschichte des Tennis in der Wiener
Stadthalle: https://bit.ly/2QXDxm3

Die Premiere im Jahr 1957

Als die große Arena der Wiener Stadthalle noch nicht einmal
eröffnet war, fanden in den Nebenhallen bereits die ersten
Veranstaltungen statt. Zum ersten Mal wurde im November 1957 Tennis
am Vogelweidplatz gespielt. In der Ballspielhalle stand ein Turnier
der „Kings Cup“-Serie auf dem Programm. Drei Tage lang, nämlich vom
3. bis zum 5. November, dauerte der Wettbewerb, der während der
Wintermonate stattfand und 1936 von König Gustav V. von Schweden
gestiftet wurde. Der Monarch trat auch selbst unter dem Pseudonym
„Mister G“ bei internationalen Tenniswettbewerben an und stand sogar
in Wimbledon auf dem Rasen.

In diesem Jahr bekam Österreich mit Dänemark einen für damalige
Verhältnisse fast unüberwindbaren Gegner vorgesetzt. Im
österreichischen Team spielten Fred Huber sowie Franz Saiko. Fred
Huber war in Wien eine Art Lokalmatador und galt als Allroundgenie im
Sport. Seine Leistungen als Eishockey-Tormann und natürlich als
Tennisspieler machten ihn berühmt. So wurde er im Laufe seiner
Karriere mehrfacher österreichischer Meister im Herren-Einzel,
Herren-Doppel und Gemischten-Doppel, spielte für Österreich im
Daviscup und gewann viele internationale Turniere. Die vier
Einzelspiele und das Doppel gegen Dänemark endeten letztendlich 4:1
für die Dänen. Die Österreicher waren chancenlos.

Die Tennisprofis des Jack Kramer

Auch im Jahr 1958, dem eigentlichen Eröffnungsjahr der Wiener
Stadthalle, flogen die kleinen, damals noch weißen, Bälle über das
Netz. Dieses Mal waren die weltberühmten Tennisprofis von Jack Kramer
am 21. und 22. Oktober in der großen Halle D zu Gast. Kramer gehörte
zu den besten Tennisspielern der 1940er und 1950er Jahre und war die
Nummer 1 der Tennisweltrangliste im Jahr 1946. Er gewann im Jahr 1947
den Wimbledon-Pokal und verhalf den USA zu zwei Davis-Cup-Siegen
(1946 und 1947). In den 1950er Jahren wurde Kramer Tennisprofi und
tourte mit Ricardo Alonso González, Francisco Olegario Segura, Frank
Sedgman, Robert Riggs und vielen anderen Profispielern rund um die
Welt.

Vier Einzelspiele und zwei Doppelspiele standen 1958 auf dem
Programm, bei denen sich die beiden Australier Ken Rosewall und Tony
Trabert mit dem Südamerikaner Francisco Olegario Segura und dem
Amerikaner Ricardo Alonso González spektakuläre Tenniskämpfe
lieferten.

Der Tennis-Krimi von 1968

Kramer kam mit seiner Tennistruppe bis in die 1960er Jahre nach
Wien. Sein Tenniszirkus war auch der Vorläufer der Weltmeisterschaft
der Tennis-Professionals. Diese Turnierserie machte ab Mitte der
1960er Jahre immer wieder Halt in der Wiener Stadthalle. Eines der
legendärsten Turniere fand 1968 statt. Im Rahmen eines zweitägigen
Events duellierten sich die Weltklassespieler der damaligen Zeit:
John Newcombe, Niki Pilic, Tony Roche und Roger Taylor. „Das
unvergleichliche Können der Asse, die von der ersten Minute an mit
restlosem Einsatz – oft bis zur Erschöpfung – kämpften, zog die
Zuschauer in den Bann“, war sich die Sportpresse einig. Erst weit
nach Mitternacht endeten die Veranstaltungen an beiden Spieltagen.

ATP-Turnier seit 1974

Solche erfolgreichen Turniere ließen die Stadthallenmanager sehr
bald daran denken, einen hochkarätig besetzten Tenniswettkampf als
jährliches Turnier zu veranstalten. Im Jahr 1974 war es dann so weit:
Das erste „Vienna-Open“ leitete die Erfolgsgeschichte des
mittlerweile traditionellen ATP-Turniers in Wien ein. Erster
ATP-Turniersieger war der Amerikaner Vitas Gerulaitis. Ab 1976 lief
das Turnier in der Stadthalle dann als „Fischer-GP“, ab 1986 unter
dem Namen der Bank Austria als „BA-Tennistrophy“ bzw. „BA-CA
TennisTrophy“.

Internationale Top-Stars

Seit dem Jahr 2011 ist die Erste Bank Hauptsponsor der
Veranstaltung. Bereits die Premiere als „Erste Bank Open“ brachte ein
Feuerwerk an Weltklassespielern in die Wiener Stadthalle. An der
Spitze des Teilnehmerfeldes stand der Franzose Jo-Wilfried Tsonga.
Insgesamt nahmen vier Spieler der Top 20 teil. Zwar konnte der
Österreicher Jürgen Melzer nicht die Chance nutzen, zum dritten Mal
hintereinander das Turnier für sich zu entscheiden, doch auch Tsonga
begeisterte die Tennisfans mit seinem Sieg. Ein weiteres Highlight
war das Finale im Jahr 2014, dem „Jubiläumsturnier anlässlich 40
Jahre ATP in Wien“, bei dem sich Andy Murray und David Ferrer ein
spannendes Spiel lieferten. Schließlich ging der Schotte Murray als
Sieger vom Center Court und feierte dabei seinen 30. ATP-Titel.

Aus Erste Bank Open werden „Erste Bank Open 500“

Seit dem Jahr 2015 läuft das Erste Bank Open als Teil der ATP
500er-Serie und ist mit über 2,3 Millionen Euro Preisgeld das
höchstdotierte Sportevent Österreichs sowie das fünftgrößte
europäische Turnier auf der ATP World Tour. Die Aufwertung gelang
dank eines Lizenztausches mit dem ATP-Turnier im spanischen Valencia.
Zu diesem besonderen Ereignis kamen 2015 insgesamt über 50.000
BesucherInnen in die Wiener Stadthalle und verfolgten die spannenden
Bewerbe rund um David Ferrer, Jamie Murray, Dominic Thiem und Co. Der
Sieger des Wettbewerbs erhält nun neben dem Preisgeld auch 500
Weltranglistenpunkte (zuvor waren es 250 Punkte). Neben der
Anziehungskraft der Weltstadt Wien und der guten Turnierorganisation,
sind dies weitere Anreize für die Spieler, um bei der „Erste Bank
Open 500“ dabei zu sein.

Erfolge heimischer Teilnehmer

Auch die österreichischen Tennis-Stars konnten in den letzten
Jahren immer wieder mit hervorragenden Platzierungen auf sich
aufmerksam machen. Drei Mal gewannen nationale Spieler Einzel-Bewerbe
in der Wiener Stadthalle. Den Anfang machte Horst Skoff im Jahr 1988,
gefolgt von Jürgen Melzer, der den Bewerb zwei Mal in Folge in den
Jahren 2009 und 2010 für sich entscheiden konnte. Auch im Doppel gab
es mehrere österreichische Siege zu vermelden. Alexander Antonitsch
gewann im Jahr 1988 mit dem Ungarn Balázs Taróczy, Oliver Marach
errang 2009 den ersten Platz zusammen mit seinem Doppel-Partner
Lukasz Kubot aus Polen und 2014 stand Jürgen Melzer zusammen mit dem
deutschen Spieler Philipp Petzschner auf dem Siegerpodest.

Von Rekorden, Pech und Pannen

Der Rekordsieger des ATP-Turniers in der Wiener Stadthalle ist
Brian Gottfried. Er hat das Wiener Turnier viermal gewonnen. Im
Doppel sind die Rekordhalter Bob Hewitt und Frew McMillan mit drei
Siegen. Roger Federer gewann das Turnier zwei Mal sowohl im Einzel
als auch im Doppel.

Von seiner großzügigen Seite zeigte sich Boris Becker im Jahr
1998. Er verzichtete zugunsten von Pete Sampras auf seine Wildcard,
um dem US-Amerikaner eine Teilnahme zu ermöglichen. Sampras benötigte
noch Erfolge, um sich für die ATP-Weltmeisterschaft zu qualifizieren.
Er gewann das Turnier und konnte das sechste Jahr in Folge als Nummer
1 der Weltrangliste abschließen.

Ohne Hosen stand bei seinem einzigen Antreten im Jahre 1992 Jimmy
Connors da. Da seine Ausrüstung verloren ging, trat er in den
Tennishosen vom späteren Turnierverantwortlichen Peter Feigl an.

So gut wie ohne Break hat Ivan Ljubičić seine Matches in Wien
absolviert. Er musste bei seinen ersten zwei Teilnahmen kein einziges
Break hinnehmen, erst im Finale 2006 gegen Fernando González hatte er
zum ersten Mal Breakbälle abzuwehren.

Der wohl unfairste Sieg war jener von Brad Gilbert im Jahr 1986.
Er stand im Finale gegen Karel Novacek. Nach dem Verlust des ersten
Satzes brachte er den Tschechoslowaken komplett aus der Fassung,
indem er eine Verletzung vortäuschte.
Dramatisch endete im Jahr 1995 das Turnier für Michael Stich. In
seinem Spiel gegen Todd Woodbridge erlitt er einen folgenschweren
Bänderriss, nachdem er versucht hatte, einen
Stoppball zu erlaufen.

„Erste Bank Open 500“ vom 20. bis 28. Oktober 2018 in der
Wiener Stadthalle

Heuer finden die „Erste Bank Open 500“ vom 20. bis 28. Oktober
2018 in der Wiener Stadthalle statt. Neben Kevin Anderson, Borna
Coric, Grigor Dimitrov, Kyle Edmund, Fabio Fognini, John Isner, Nick
Kyrgios, Kei Nishikori, Diego Schwartzman und dem Vorjahressieger
Lucas Pouille wird auch unser heimischer Lokalmatador Dominic Thiem
wieder beim diesjährigen ATP-Highlight in der Wiener Stadthalle
aufschlagen.

Tickets

Tickets für die „Erste Bank Open 500“ sind bei der Kasse der
Wiener Stadthalle, online unter www.stadthalle.com und unter 01/79
999 79 erhältlich sowie bei Wien-Ticket: Im Wien-Ticket-Callcenter
(01/588 85, täglich von 8.00 - 20.00 Uhr), im Wien-Ticket-Pavillon
bei der Staatsoper (Herbert von Karajan Platz, 1010 Wien, täglich von
10.00 - 19.00 Uhr), online unter www.wien-ticket.at sowie in allen
weiteren Wien-Ticket-Vorverkaufsstellen.
(Schluss)

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