Städtische Frauenbüros planen wieder gemeinsame Aktionen rund um den 20. Oktober 2018
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um den 20. Oktober 2018 =
Wien (OTS/RK) - Im Jahr 2018 fällt der Equal Pay Day, also jener Tag,
an dem Vollzeit arbeitende Männer bereits das Jahreseinkommen von
Vollzeit arbeitenden Frauen erreicht haben, auf den 20. Oktober. Oder
anders ausgedrückt: An diesem Tag haben Männer bereits jenes
Einkommen erreicht, wofür Frauen bis zum Jahresende noch arbeiten
müssen. Oder nochmal anders: Österreichs Frauen arbeiten heuer im
Verhältnis zu den Männern 73 Tage umsonst.
Das ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um zumindest 7
Tage. Im Jahr 2017 war der österreichweite Equal Pay Day am 13.
Oktober.
Doch die Ergebnisse klaffen regional weit auseinander:
Details zum Equal Pay Day
Der Equal Pay Day vergleicht die Einkommen von ganzjährig Vollzeit
beschäftigten Männern und Frauen. Die Ergebnisse im Überblick:
o Tabelle 1: Österreichweiter Equal Pay Day seit 2010
2010: 29. September
2011: 4. Oktober
2012: 6. Oktober
2013: 8. Oktober
2014: 10. Oktober
2015: 10. Oktober
2016: 11. Oktober
2017: 13. Oktober
2018: 20. Oktober
Quelle: AK OÖ, Lohnsteuerstatistik, Statistik Austria
o Tabelle 2: Equal Pay Day 2018 nach Bundesländern (in Klammer
Verbesserung zum Vorjahr in Prozentpunkten)
Vorarlberg: 22. September (+ 2,12 %)
Oberösterreich: 4. Oktober (+ 2,54 %)
Tirol: 9. Oktober (+ 2,09 %
Salzburg: 9. Oktober (+ 1,81 %)
Steiermark: 14. Oktober (+ 2,13 %)
Niederösterreich: 18. Oktober (+ 2,55 %)
Kärnten: 21. Oktober (+ 2,29 %)
Burgenland: 22. Oktober (+ 2,07 %)
Wien: 6. November (+ 2,83 %)
Österreich: 20. Oktober (+ 2,48 %)
Quelle: AK OÖ, Lohnsteuerstatistik 2015, Statistik Austria
Taschentücherboxen als Verteilaktion
Einer der Gründe für diese Unterschiede liegt in der immer noch
ungleichen Beteiligung von Männern und Frauen an der unbezahlten
Arbeit, aber auch an der Erwerbsarbeit. Männer landen oft in der
Überstunden-, Frauen hingegen in der Teilzeitfalle. Während das
durchschnittliche Nettoeinkommen von Männern in Österreich bei 24,339
Euro liegt, verdienen Frauen durchschnittlich 16,623 Euro netto im
Jahr. Daraus ergibt sich ein Minus von 31,7 Euro. Diese
Einkommensunterschiede spiegeln sich auch später in der Pensionshöhe
wider. Daher wurde vor vier Jahren analog zum Equal Pay Day auch der
Equal Pension Day ins Leben gerufen.
Die Ursachen sind ident: etwa Teilzeitarbeit oder Unterbrechung
der Erwerbsarbeit durch Karenzzeiten für Kindererziehung und Pflege.
Je höher also das Stundenausmaß der Beschäftigung, umso höher später
die Pension.
Um auf die Einkommensunterschiede aufmerksam zu machen, gibt es
auch heuer wieder im Rahmen einer gemeinsamen Aktion des
Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes in vielen Städten
Verteilaktionen. Unter dem Motto „Es ist zum Heulen“ werden
Taschentuchboxen verteilt und Bewusstsein für den Equal Pay Day
geschaffen.
„Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass es noch viel zu tun
gibt. Frauen in Österreich arbeiten 73 Tage unbezahlt. Wir werden
unablässig auf diesen Missstand hinweisen und sind nicht bereit,
Jahrzehnte zu warten, bis Frauen reelle Gleichstellung erfahren und
bis die Lohnschere in Österreich geschlossen ist. Denn ein gerechter
Lohn zählt zu den wichtigen Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes
Leben und eine faire und gesicherte Pension“, so die Wiener Frauen-
und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, die Vorsitzende des
Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes ist.
„Es ist offensichtlich, dass Städte bessere Bedingungen für
qualifizierter Beschäftigung und Karriere für Frauen bieten. Auch die
Qualität der Kinderbetreuung ist ein wichtiger Faktor für
Vollzeitbeschäftigung und damit für ein angemessenes Einkommen“,
sagte dazu Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen
Städtebundes. „Wir müssen in einer gemeinsamen Kraftanstrengung
erreichen, dass Frauenerwerbsarbeit gleich viel wert und unter gleich
guten Bedingungen möglich ist wie die der Männer. Erst wenn der Equal
Pay Day zu Silvester stattfindet, haben wir das Ziel erreicht“, so
Weninger.
Mehr unter: www.staedtebund.gv.at
(Schluss) red
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