- 12.10.2018, 10:07:42
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OeNB sieht Inflation 2018 und 2019 stabil bei 2,2 Prozent
Einbeziehung des Online-Handels in Warenkorb künftig wünschenswert
Utl.: Einbeziehung des Online-Handels in Warenkorb künftig
wünschenswert =
Wien (OTS) - Die österreichische HVPI-Inflationsrate wird laut
aktueller Prognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wie
bereits im Jahr 2017 auch in den Jahren 2018 und 2019 bei 2,2 Prozent
liegen und sich erst 2020 auf 2,0 Prozent abschwächen. Die anhaltend
günstige Konjunkturlage und die erwartete Entwicklung der
Lohnstückkosten sind für diesen Inflationsverlauf
hauptverantwortlich. Laut OeNB-Experten wäre aufgrund des geänderten
Einkaufsverhaltens in Richtung Online-Handel in Zukunft eine
umfassendere Einbeziehung von Preisen im Internet für die
Inflationsmessung anzustreben.
OeNB erwartet 2018 und 2019 Inflation von 2,2 Prozent, Rückgang auf
2,0 Prozent im Jahr 2020
Die OeNB erwartet in ihrer neuesten Inflationsprognose vom September
2018 für die beiden Jahre 2018 und 2019 eine HVPI-Inflationsrate von
2,2 Prozent. Für 2020 wird dann ein leichter Rückgang auf 2,0 Prozent
erwartet. Dieser ist in erster Linie auf den angenommenen Rückgang
der Ölpreise und auf das bevorstehende Abflauen der Konjunktur
zurückzuführen. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und
Nahrungsmittel) wird von 2,0 Prozent heuer auf etwas über 2 Prozent
in den Folgejahren steigen.
Die HVPI-Inflationsrate liegt seit Juni 2018 konstant bei 2,3
Prozent. Ein Rückgang der Inflationsrate bei Nahrungsmitteln in den
letzten Monaten wurde von einem gleichzeitigen Anstieg der
Inflationsrate bei Dienstleistungen kompensiert, sodass die
Gesamtinflationsrate nahezu unverändert blieb. Auch die
Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) bewegte sich im
bisherigen Jahresverlauf nur wenig und schwankte in den letzten
Monaten etwas unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.
Berücksichtigung des Online-Handels in der Inflationsmessung
Die OeNB untersucht in einer Schwerpunktanalyse die Auswirkungen der
Digitalisierung und vor allem die steigende Bedeutung des
Online-Handels auf die Inflationsmessung. Dessen Anstieg lässt die
Preise infolge des erhöhten Wettbewerbs nicht nur im Online-Vertrieb,
sondern auch in traditionellen Geschäften unter Abwärtsdruck geraten.
Dieser Effekt dürfte jedoch nur so lange wirken, bis sich der Anteil
des Online-Handels am gesamten Handel stabilisiert hat.
Das infolge der Digitalisierung veränderte Einkaufsverhalten der
Konsumentinnen und Konsumenten sollte künftig auch in den Methoden
der Inflationsmessung berücksichtigt werden. So sollte etwa die
offizielle Preiserhebung sowohl den Online-Handel als auch direkt von
Einzelhändlern bereitgestellte, umfassende Daten zu Preisen und
Verkaufsmengen die beim Bezahlvorgang anfallen (sogenannte
Scanner-Daten) maßgeblich miteinbeziehen.
„Inflation aktuell“ ist ein vierteljährlich erscheinender Bericht der
Oesterreichischen Nationalbank zur Inflation in Österreich. Darin
wird die Inflationsentwicklung der letzten Monate analysiert, die
Inflationsprognose der OeNB vorgestellt sowie auf aktuelle
Schwerpunktthemen eingegangen:
https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/inflation-aktuell.html
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