• 08.10.2018, 10:56:14
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Ein WIR ist größer als ein ICH

Stiftung der FCG/GPA-djp feiert 25 Jahre internationale Solidarität

Utl.: Stiftung der FCG/GPA-djp feiert 25 Jahre internationale
Solidarität =

Wien (OTS/FCG) - Im Zuge des 25. Geburtstags der Hans
Klingler-Stiftung gaben sich DDr. Michael Landau, Präsident der
Caritas, Dr. Othmar Karas, Mitglied des Europäischen Parlaments,
Wolfgang Pischinger, Vorsitzender der Fraktion Christlicher
GewerkschafterInnen in der GPA-djp, der Vorstand der Stiftung sowie
Gäste aus Asien, Afrika und Südamerika gemeinsam mit
GewerkschafterInnen aus ganz Österreich ein Stelldichein in den
Räumen des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Die Veranstaltung
stand unter dem Titel „Grenzen der Hilfe – Subsidiarität,
Solidarität, Nachhaltigkeit“.

Reinhard Bödenauer, Vorsitzender der Stiftung, betonte gleich zu
Beginn, dass die Themen, die zum Zeitpunkt der Stiftungsgründung
relevant waren, auch heute nach wie vor Bedeutung hätten. KollegInnen
von anderen Kontinenten benötigen ebenso Unterstützung, wie Menschen
in unserem Land. Es gehe darum, Grenzen zu überschreiten und
Menschenrechte zu leben. Reinhard Bödenauer hat im März dieses Jahres
den Vorsitz der Stiftung übernommen. Er sei sich dieser großen
Verantwortung bewusst, freue sich aber sehr, die Arbeit der Stiftung
fortzuführen und weiterzuentwickeln.
Wolfgang Pischinger betonte, der Name Hans Klingler habe weltweit bei
unseren GewerkschaftsfreundInnen Bedeutung. Er sei ein großes
Vorbild, wenn es darum gehe, die Welt im Sinne der
Christlichen-Soziallehre zu gestalten.

Monika Gabriel, Frauenvorsitzende der FCG im ÖGB, strich in ihren
Eröffnungsworten die Werte Solidarität, Wertschätzung, Achtung und
Beachtung im Tun hervor. Sie sehe die Verantwortung der Hans
Klingler-Stiftung darin, Menschlichkeit ohne Grenzen leben und die
Welt ein Stück besser zu machen.

Im Zuge der Jubiläumsveranstaltung wurde auch der langjährige
Vorsitzende der Hans Klingler-Stiftung, Günther Trausznitz,
verabschiedet. Für ihn sei die Stiftung eine unvergleichliche
Erfolgsstory. Der Erfolg zeichne sich einerseits durch die
christliche Soziallehre aus, die Menschen Hoffnung gebe sowie
dadurch, Menschen zu helfen durch Hilfe zur Selbsthilfe. Er
unterstrich das Wirken, die Zusammenarbeit und Kreativität vieler
Menschen, die den Erfolg der Stiftung ausmachen.

Dr. Othmar Karas: Dass Menschen zu uns nach Europa kommen, ist nicht
die Ursache für die Probleme in unserer Gesellschaft

Dr. Othmar Karas, Mitglied des europäischen Parlaments und glühender
Europäer, nahm Bezug auf die „Grenzen der Hilfe“ und konstatierte,
dass wir heute wieder öfter über Grenzen debattieren. In der
Vergangenheit war das politische Ziel, Grenzen und Vorurteile der
Vergangenheit zu überwinden und gemeinsame Antworten zu finden. Etwa
mit der Gründung der Europäischen Union. Er betonte, das 21.
Jahrhundert sei gekennzeichnet durch die Neubestimmung der sozialen
Frage. Gemeinsame Sozialstandards seien auf dem europäischen
Kontinent notwendig. Wir stehen vor Herausforderungen, die wir nur
solidarisch lösen können und Karas warnte sehr eindringlich vor
Nationalismus und Populismus, die die Gesellschaft eher
auseinanderdriften ließen denn Probleme zu lösen. Das Miteinander
könne Berge versetzen, ist Karas überzeugt.

Direkt sprach er die vielen flüchtenden Menschen aus Afrika an und
war überzeugt, dass die Probleme Afrikas nicht alleine durch Geld und
Entwicklungshilfe zu lösen seien. Man müsse stärker auf Bildung und
nachhaltige Sozialinfrastruktur setzen. Wichtig sei ihm, auch mit
einem kritischen Blick auf seine eigene Partei, zum Partner für
Afrika zu werden und nicht zum Almosengeber. Wir müssen uns davor
hüten, in den Kolonialismus zurückzufallen.

Einen wesentlichen Aspekt stellte er in seiner Funktion als Präsident
des österreichischen Hilfswerks, im zweiten Teil seines Vortrags, in
den Mittelpunkt. Er sei äußerst besorgt, dass wir Grenzen in der
Hilfe vor allem bei der Pflege von alten und kranken Menschen
erfahren. Hinsichtlich der demografischen Entwicklungen fehlen über
100.000 Pflegeplätze. Sowohl die Caritas als auch das Österreichische
Hilfswerk könnten sofort zig Pflegekräfte aufnehmen. Der Bedarf wäre
da, der Wille ebenso, alleine das Geld würde dafür nicht zur
Verfügung gestellt. Wer einen Kollaps verhindern wolle, müsse
Vertreter aus dem Sozialbereich an einen Tisch bringen und er
bekräftigte die Zusagen von Bundeskanzler und Bundespräsident, dies
noch dieses Jahr anzugehen.

DDr. Michael Landau: Wir haben Mut, Fähigkeiten und die Möglichkeit,
die Vergangenheit zu bewältigen und die Zukunft zu gestalten

Der Präsident der Caritas stellte den Begriff der Solidarität in den
Mittelpunkt seiner Ausführungen und ging auf die Flüchtlingsfrage
ein. Solidarität verstehe er als Anstiftung zur Menschlichkeit.
Solidarität sei der Mut jedes Einzelnen, sich einzusetzen. Nicht nur
für das eigene, sondern vor allem auch für das Glück der anderen
einzutreten. Er thematisierte seine Sorge, dass er immer stärker
beobachte, dass sich Menschen in ein neues Biedermeier flüchten, wenn
sie nichts mehr vom Elend der Welt hören wollen. Er sehe sich
konfrontiert mit einem Hochziehen von Grenzen und appellierte
gleichzeitig an die Anwesenden, dass es nur gemeinsame Lösungen bei
den Problemen und Nöten der Welt geben könne. Landau sei überzeugt
davon, dass es eine neue Solidarität brauche. Denn es gäbe keine Not,
die uns gar nichts angehe und unterstrich den Zweck der Hans
Klingler-Stiftung, sich für Menschen, denen es nicht so gut gehe,
einzusetzen und stark zu machen. „Die Zukunft die wir wollen, muss
erfunden werden, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen“, so
Landau am Ende seiner Ausführungen.

Über die Stiftung:
Vor 25 Jahren wurde die Stiftung von Hans Klingler, damaliger
Zentralsekretär der GPA und Namensgeber der Stiftung, ins Leben
gerufen. Am 6. Oktober feierte der Stiftungsvorstand gemeinsam mit
zahlreichen Betriebsrätinnen und Betriebsräten, UnterstützerInnen und
internationalen Gästen die stolze Bilanz der Stiftung. Seit der
Gründung der Stiftung konnten mit 350.000,00 Euro nachhaltige
Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien und Europa unterstützt
werden.
Nähere Infos unter: http://www.fcg-gpa.at/stiftung/

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