• 04.10.2018, 15:21:07
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  • OTS0242

Goldene Wiener Auszeichnungen für Heinrich Mis und Krista Stadler

Wien (OTS) - Maria Happel verwandelte heute, Donnerstag, den
Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses kurzfristig in einen
Konzertsaal: Mit Edith Piafs „La vie en rose“ und „Non, Je ne
regrette rien“ umrahmte sie musikalisch die Ehrungszeremonie an „zwei
Persönlichkeiten, die das österreichische Film- und Theaterschaffen
lange Jahre stark geprägt“ haben: Heinrich Mis, ehem. ORF
Hauptabteilungsleiter für Fernsehfilm, und Schauspielerin Krista
Stadler erhielten das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien.

Zahlreiche Künstlerinnen, Künstler und Wegbegleiter waren dem Ruf ins
Wiener Rathaus gefolgt, darunter Kathi Zechner, Martin Draxl und
Wolfgang Lorenz vom ORF, MUK-Rektor Andreas Mialath-Pokorny,
Kulturstadtrat a. D., Marlene Streeruwitz, Johannes Krisch, Arash
Riahi, Filmfonds-Chefin Gerlinde Seitner, Hans Theessink, Elfriede
Hammerl, Adele Neuhauser und Beatrix Neundlinger.

„Heinrich Mis gilt als Doyen und Mentor von Filmkunst im
österreichischen Fernsehen. Als Leiter der Hauptabteilung Fernsehfilm
hat er mit Mut, Durchsetzungskraft, Überredungsgabe und einem hohen
Maß an Kompetenz und Sachverstand neue programmatische Maßstäbe
gesetzt“, würdigte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler den
Fernsehmacher.

„Krista Stadler wirkte in zahlreichen großen Filmproduktionen,
Fernsehfilmen und legendären Serien mit. In den 70er und 80er Jahren
war sie eine Fernsehikone, eine Ausnahmeerscheinung am Bildschirm,
die mit einer unglaublichen Bandbreite überzeugte“, betonte
Kaup-Hasler. „Sie gilt als uneitel und als loyale Kollegin, die sich
für andere, insbesondere junge Kolleginnen und Kollegen einsetzt –
eine richtige „Exotin“ in ihrem Berufsfeld“, scherzte die Stadträtin.

„Heinrich Mis hat immer gewusst, wie man Dinge ermöglicht; seine
Produktionen sind legendär“, unterstrich David Schalko in seiner
literarisch-humorvollen Laudatio auf Heinrich Mis. Er sei ein großer
Stratege, eine Fähigkeit, die er sich bei einer seiner vielen
Passionen, dem Tarockieren, geholt habe. Er werde Heinrich Mis, der
sich vor kurzem in die Pension verabschiedet hat, vermissen – „das
Anekdotenschleudern, das Köpfe zusammenstecken und vor allem seinen
Humor“.

Er sei sehr stolz, dass er mit so vielen tollen Menschen
zusammenarbeiten durfte, bedankte sich Heinrich Mis für die
Auszeichnung. Wichtig in der Zusammenarbeit sei jedoch der
gegenseitige Respekt – „nach undten und nach oben, Respekt vor dem
Publikum und Respekt vor der Konkurrenz, Respekt vor der
Pressefreiheit“, und appellierte dafür, für ein starkes gesundes
öffentliches Rundfunksystem einzutreten. Das Land brauche das mehr
denn je. „Es ist und bleibt mein ORF, es ist und bleibt ihr ORF“, so
Mis ans Publikum.

Filmemacher und Sänger Reinhold Bilgeri bezeichnete Krista Stadler
als „Hochbegabte des Schauspielkarussels“. Sie habe sich mit viel
Enthusiasmus und Engagement in Wiener Theaterleben gestürzt und
starke Frauenfiguren zum Leben erweckt. Sie ist eine der letzten
leisen Diven der heimischen Theater- und Filmwelt mit einem großen
Herzen, klugen, bissigen Charme und trockenem Humor“.

Krista Stadler bedankte sich bei der Stadt Wien für die Auszeichnung,
insbesondere bei Stadträtin Kaup-Hasler „von Exotin zu Exotin“.

Zwit: Kurzbiographie Heinrich Mis

Heinrich Mis wuchs in Wels auf. Nach der Matura 1971 übersiedelte er
nach Wien, 1978 promovierte er in Publizistik und
Kommunikationswissen¬schaften mit der Dissertation "Elektronik und
Zeitungsherstellung. Rationalisierung der re-daktionellen Tätigkeit
und Wandel der Zeitungstechnik".
Nach einem Studienaufenthalt in Bologna begann Heinrich Mis seine
Tätigkeit als freier Mitarbeiter beim ORF. Er spezialisierte sich im
Radio und im Fernsehen auf nationale wie internationale
Filmberichterstattung. Außerdem gestaltete er zahlreiche
Hauptabendprogramme im ORF, wie etwa "Phettbergs nette Leit Show".
Von 1992 an war Mis Sendechef der "Kunst-Stücke".
Im Zuge der Neustrukturierung des ORF wurde die Hauptabteilung
Fernsehfilm geschaffen und Heinrich Mis 2003 mit der Leitung betraut.
Damit wurde er zum "mächtigsten Mann im heimischen Filmgeschäft"
(Oberösterreichische Nachrichten, 05.04.2017), entscheidet er doch,
welche Bücher schlussendlich verfilmt werden. So verantwortet Mis
etwa die österreichischen "Tat¬ort"-Folgen, die "Landkrimis", die
"Soko-Donau"-Krimis, die Serie "Braunschlag" oder die Familiensaga
"Altes Geld", den Zweiteiler "Das Sacher. In bester Gesellschaft"
sowie den Dreiteiler "Maximilian".
Gemeinsam mit Kathrin Zechner und Margit Maier vertrat Heinrich Mis
den ORF im "Film/Fernsehabkommen", aufgrund dessen der
Österreichische Rundfunk heimische Kino¬filme unterstützt.
2018 ging Mis in Pension und steht dem ORF nunmehr als Berater zur
Verfügung.

Zwt.: Kurzbiographie Krista Stadler

Krista Stadler debütierte nach ihrer Ausbildung in Wien bei Helmuth
Krauss am "Ateliertheater am Naschmarkt" unter Veit Relin. 1964 bis
1967 spielte sie an der Komödie Basel, 1968 am Deutschen Theater,
1968/1969 an der Kleinen Komödie in München und kehrte nach einer
künstlerischen Pause nach Wien zurück, wo sie am Theater an der Wien,
am Kärntnertortheater, am Theater in der Josefstadt und ab 1978 am
Volkstheater engagiert war. Ihre Vorliebe gehört österreichischen
Stücken (Nestroy, Horváth und Schnitzler) und modernen Autoren (Botho
Strauß, Kempinsky, Saunders, Williams).

Krista Stadler spielte über ihre Bühnenverpflichtungen hinaus in
TV-Serien. Für ihre Darstellung der verhärmten Hausfrau Lena Rais im
gleichnamigen Film erhielt sie den Deutschen Bundesfilmpreis.
Neben Komödien wie "Fröhlich geschieden" mit Rainhard Fendrich (1997)
spielte Krista Stad¬ler in zahlreichen Krimis wie Nico Hofmanns
"Tödliche Wende" (1996) und in den Serien "Wolffs Revier" (1996) und
"Kommissar Rex" (1999). 2004 stand sie unter anderem für Elisa¬beth
Scharangs Spielfilmdebüt "Mein Mörder", der fiktiven Geschichte eines
Insassen der NS-Euthanasieanstalt, vor der Kamera. 2008 spielte sie
in "Und dann war es Liebe" (TV-Film), 2009 in dem Kinofilm "Der Fall
des Lemming", 2011 in "Clarissas Geheimnis" und 2012 in "Mobbing".
Auch in Fernsehserien war Krista Stadler zu sehen, u. a. in "SOKO
Kitzbühel", oder "SOKO Donau". Zuletzt stand sie im TV-Film
"Dennstein & Schwarz – Sterben macht Erben" vor der Kamera.
2015 wurde Stadler für den Hollywood-Horrorfilm "Krampus"
verpflichtet.

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