• 20.09.2018, 12:15:45
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  • OTS0119

Wer Kreislaufwirtschaft sagt, muss Abfallvermeidung sagen!

Mit Mehrweg gegen die Verpackungsmüll-Berge

Utl.: Mit Mehrweg gegen die Verpackungsmüll-Berge =

Wien (OTS) - Die Abfallvermeidung ist der oberste Grundsatz im
österreichischen und europäischen Abfallrecht. Dennoch werden in
Österreich jedes Jahr Getränke in etwa 4.000.000.000 Stück Dosen,
Einwegplastikflaschen und anderen Einwegverpackungen verkauft und
fallen als Abfall an. Um das dadurch anfallende Müllvolumen zu
transportieren, würden nach Berechnung der ExpertInnen der Wiener
Umweltschutzabteilung-MA 22 rund 38.000 LKW mit Anhänger benötigt,
deren Kolonne von Wien bis Hamburg reichen würde. Die Verwendung von
Mehrwegverpackungen kann eine große Menge an Verpackungsabfällen
einsparen und hat bei der Ökobilanz eindeutig die Nase vorn.

In Glasflaschen verpackte Produkte, etwa Milch, werden von den
KonsumentInnen oftmals als umweltfreundlich angenommen. Bei
Einweg-Glasflaschen, etwa für Milch oder Bier, ist das allerdings ein
Trugschluss, da der Ressourcen- und Energieaufwand dem von
Mehrwegflaschen immer noch übersteigt. Mehrwegflaschen können rund 40
Mal gewaschen, wieder befüllt und „im Kreis geführt werden“ – sie
sind die wahren Champions der Kreislaufwirtschaft.

Um bei Veranstaltungen Müll durch Einwegprodukte einzusparen,
setzt die Stadt Wien einerseits auf die Mehrweg-Bestimmungen des
Wiener Abfallwirtschaftsgesetzes, andererseits auf das Prädikat
ÖkoEvent. Die Stadt geht bei ihren Veranstaltungen mit gutem Beispiel
voran und richtet diese seit heuer sogar als ÖKoEvent PLUS aus. Bei
ÖkoEvent-Veranstaltungen gibt es eine Check-Liste mit
„Mindest-Kriterien“, die jedenfalls einzuhalten sind und
„Kann-Kriterien“, die den Event noch umweltfreundlicher machen. Bei
ÖkoEvent PLUS-Veranstaltungen müssen auch alle zutreffenden
„Kann-Kriterien“ eingehalten werden.

Abfallvermeidung bei Großveranstaltungen funktioniert – gutes
Beispiel „Afrika-Tage Wien“

Die Bilanz der Afrika Tage auf der Wiener Donauinsel betreffend
Abfallvermeidung kann sich sehen lassen: Durch den gezielten Einsatz
von Mehrwegsystemen konnten bei dem Festival im Vergleich zum Vorjahr
knapp vier Tonnen Restmüll eingespart werden.

„Das ist ein wirklich beeindruckender Erfolg und zeigt, als
Vorbild für die gesamte Branche, was alles möglich ist“, freut sich
Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener
Umweltschutzabteilung-MA 22. „Es macht deutlich, dass getrennte
Sammlung und Recycling zwar wichtig sind, aber es noch besser ist es,
wenn Abfall gar nicht erst anfällt.“

„Wir waren schon länger an dem Thema Nachhaltigkeit dran, aber
heuer konnten wir mit Abstand am meisten umsetzen. Wir sind auch in
engem Kontakt mit der MA 22 gestanden, um uns zu informieren und
abzustimmen, was den Einsatz von Mehrwegsystemen betrifft“, berichtet
Medhat Abdelati, Geschäftsführer des Veranstalters Event Fokus. Basis
des Erfolgs war das Ziel Abdelatis, so wenig Abfall wie möglich zu
produzieren und die Veranstaltung auf ein neues Niveau zu heben.

Mehrweg mit Pfand spart jede Menge Müll – und überzeugt!

Um Abfall zu vermeiden, durften bei den Afrika-Tagen Speisen nur
auf Mehrweggeschirr und mit Mehrwegbesteck ausgegeben werden.
Sämtliche im Rahmen der Veranstaltung ausgeschenkten Getränke wurden
aus Mehrwegflaschen oder Schankanlagen ausgeschenkt. Alle Getränke
wurden an die Besucher in waschbaren und wiederverwendbaren
Mehrwegbechern ausgegeben.

„Das war natürlich mit Mehraufwand verbunden, aber das Ergebnis
ist ein unglaublicher Unterschied“, ist Abdelati begeistert: „Das
Gelände war die Zeit hindurch viel sauberer und hygienischer – das
ist unbezahlbar – und wurde dadurch noch deutlich aufgewertet. Ich
kann anderen Veranstaltern nur empfehlen, ebenfalls auf
Mehrwegsysteme umzustellen.

Es wurde so nicht nur eine Menge an Restmüll eingespart, sondern
auch der Reinigungsaufwand nach den Festzeiten reduziert, da deutlich
weniger zurückgelassene Einwegprodukte mit Essensresten zu entsorgen
waren.

Neben den AusstellerInnen, die im Vorfeld teils erst von den
Vorteilen von Mehrweggebinden überzeugt werden mussten, waren während
und nach dem Fest auch die BesucherInnen von der sauberen
Veranstaltung angetan. Letztere lobten besonders, dass sie ihre
Mahlzeiten aus „echtem“ Geschirr genießen zu können.

Da die Veranstaltung als ÖkoEvent ausgerichtet war, wurde auch
viel Augenmerk auf die Auswahl der Speisen gelegt, etwa auf regionale
und saisonale sowie vegetarische Angebote und die Anreise mit
öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen.

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