- 11.09.2018, 10:30:01
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Endspurt für das Volksbegehren DON‘T SMOKE
Jeder bereits deklarierte Unterstützer soll noch eine weitere Person zum Unterschreiben des Volksbegehrens bewegen
Utl.: Jeder bereits deklarierte Unterstützer soll noch eine weitere
Person zum Unterschreiben des Volksbegehrens bewegen =
Wien (OTS) - Das ursprünglich für Mai 2018 geplante generelle
Rauchverbot in der Gastronomie wurde seitens der Regierung wieder
gekippt. Damit ist Österreich weiterhin Schlusslicht in Europa in
Sachen Nichtraucherschutz. Von 1. bis 8. Oktober 2018 findet die
Eintragungswoche für das von der Wiener Ärztekammer gemeinsam mit der
Österreichischen Krebshilfe initiierte
Nichtraucherschutz-Volksbegehren DON’T SMOKE statt. Die Initiatoren
rechnen mit einem weiteren sehr hohen Interesse in der Bevölkerung.
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In der Unterstützungsphase ist es bereits gelungen, fast 600.000
Unterschriften, die schon für das Volksbegehren zählen, zu sammeln.
Ziel ist es nun, diese Marke in der Eintragungswoche noch deutlich zu
erhöhen, um so auch den Druck auf die Politik zu verstärken: Jeder
bereits deklarierte Unterstützer soll noch eine weitere Person zum
Unterschreiben des Volksbegehrens bewegen.
Rückenwind für das Volksbegehren
Eine von der Wiener Ärztekammer im Juni 2018 österreichweit
durchgeführte und nun erstmals veröffentlichte Umfrage zum
Nichtraucherschutz hat die Initiatoren des Volksbegehrens in ihrem
Vorhaben nur bestärkt, mittels DON’T SMOKE die Bundesregierung
weiterhin dazu zu bewegen, das Rauchverbot in der Gastronomie endlich
einzuführen.
Demnach tritt ein Großteil der Menschen (62 Prozent) für einen
umfassenden Nichtraucherschutz in der Gastronomie in Österreich ein.
(Sehr) intensiv mitverfolgt haben die mediale und politische Debatte
61 Prozent. „Die Bevölkerung ist interessiert und will den
Nichtraucherschutz – die Bevölkerung fordert den Nichtraucherschutz“,
beurteilt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres das Resultat.
Zu den weiteren Ergebnissen: 32 Prozent der noch nicht
deklarierten Bürgerinnen und Bürger haben vor, das Volksbegehren in
der Eintragungswoche zu unterschreiben, weitere 16 Prozent davon sind
noch unentschlossen. 38 Prozent der Befragten wollen noch andere
Personen zum Unterzeichnen des Volksbegehrens bewegen.
Die stärksten Argumente für den Nichtraucherschutz in der
Gastronomie sind laut Studie der noch immer lückenhafte Jugendschutz
(94 Prozent), der mangelnde Arbeitnehmerschutz (92 Prozent) sowie die
erwiesenen Gefahren, die durch den Passivrauch ausgehen (91 Prozent).
Szekeres: „Es ist ganz klar, dass die Bemühungen der Regierung, vor
allem in puncto Jugendschutz, nicht ausreichend sind. Nur ein
generelles Rauchverbot kann unsere Jugend vor den Schäden des
Passivrauchs in der Gastronomie wirksam schützen.“
Mangelhafter Jugendschutz
Die Internistin und Mitinitiatorin der Initiative „DON’T SMOKE“,
Daniela Jahn-Kuch, bestätigt das: „Untersuchungen aus Ländern mit
einem generellen Rauchverbot in der Gastronomie zeigen, dass die
Implementierung dieser Maßnahme nicht nur einen deutlichen Rückgang
der Raucherraten unter der erwachsenen und jugendlichen Bevölkerung
zur Folge hat, sondern auch zu einer deutlichen Abnahme der
tabakassoziierten Morbiditäts- und Mortalitätsraten beiträgt.“
Ohne rauchende Jugend gibt es de facto keine rauchenden
Erwachsenen: 80% der männlichen und 72 Prozent der weiblichen Raucher
in Österreich beginnen vor dem 19. Geburtstag mit dem Rauchen. Nach
dem 26. Geburtstag beginnt kaum noch jemand mit dem Rauchen – dies
deckt sich auch mit internationalen Erhebungen.
Speziell aufgrund eines umfassenden Arbeitnehmerschutzes und der
Gefahren durch Passivrauch müsse die Politik rasch handeln und
unverzüglich die gesetzlichen Bestimmungen für eine rauchfreie
Gastronomie in Österreich schaffen. Jahn-Kuch: „Es ist erwiesen, dass
die Raumtrennung in Raucher- und Nichtraucherräume nicht
funktioniert. Schadstoffe in der Luft werden in allen Räumen in viel
zu hoher Menge gemessen, und neben den Gästen leiden darunter am
meisten die Arbeitnehmer, die den Schadstoffen in ihrer gesamten
Arbeitszeit ausgesetzt sind.“ (hpp)
(Forts.)
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