- 30.08.2018, 11:36:43
 - /
 - OTS0081
 
Max Lercher: Wenn der Konzernkanzler eine Reise macht, dann können wir was erleben!
Kurz Reise nach Singapur und Hongkong sollte die ÖsterreicherInnen beunruhigen
Utl.: Kurz Reise nach Singapur und Hongkong sollte die
 ÖsterreicherInnen beunruhigen =
Wien (OTS/SK) - „Konzernkanzler Kurz weilt zurzeit in Asien. Während
 in Österreich Innenminister Kickl den Geheimdienst zertrümmert, ist
 der Bundeskanzler auf Studienreise und tut einmal mehr so, als ginge
 ihn das alles nichts an. Er wird Singapur und Hongkong besuchen und
 will `einiges lernen und mitnehmen`, wie er mitteilte. Immer wenn der
 Konzernkanzler Sozialstaatsmodelle aus dem Ausland interessant
 findet, dann ist für die Österreicherinnen und Österreicher höchste
 Besorgnis angebracht“, sagt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher
 heute, Donnerstag, gegenüber den SPÖ-Pressedienst. ****
„Schon bei der 60-Stunden-Woche hat Kurz bewiesen, dass er sich gerne
 an Retro-Konzepten aus dem 19. Jahrhundert orientiert, wenn es darum
 geht, Österreich zu verändern. Kurz bisheriges Vorbild war Estland,
 ein Land aus dem die Bevölkerung wegen Verarmungsgefahr massenweise
 davonläuft. Die Veränderung, die Kurz nun womöglich aus Singapur und
 Hongkong mitnehmen will, ist aber noch weit fragwürdiger“, so
 Lercher. „In Hongkong leben die Menschen auf 15 Quadratmeter. Kurz,
 der ja schon im Wahlkampf in Marie-Antoinette-Manier Österreichs
 Jungfamilien, die sich häufig die Mieten nicht mehr leisten können,
 aufforderte, doch Eigentum zu erwerben, findet dort womöglich
 Anregungen für seine Wohnpolitik. 15 Quadratmeter Wohnfläche,
 Bastlerhit, keine Küche und Toilette am Gang – so stellt sich die ÖVP
 womöglich den sozialen Wohnbau der Zukunft vor“, befürchtet Lercher.
„Hongkong hat die längsten Arbeitszeiten der Welt. 50 Stunden
 arbeiten dort die ArbeitnehmerInnen im Schnitt pro Woche, hat die
 Schweizer Bank UBS 2016 erhoben. Warum nur den 12-Stunden-Tag
 diktieren, wenn auch 15 oder 16 Stunden möglich sind, wird sich da
 wohl so mancher Lobbyist aus der Industriellenvereinigung fragen“,
 sagt Lercher. „Und auch der Ärger mit den Gewerkschaften ist auf
 Dauer für den Standort recht verdrießlich, denken sich die
 Großsponsoren der ÖVP. Warum nicht einfach Gewerkschaften verbieten?
 In Hongkong geht das schließlich auch!“, sagt Lercher. „Glänzende
 Augen bekommen die Konzernvertreter aber, wenn sie vom Mindestlohn in
 Hongkong hören. 3,76 Euro pro Stunde müssen dort bezahlt werden“,
 rechnet Lercher vor.
„Auch für Vizekanzler Strache findet sich interessantes auf der
 Asienreise des Kanzlers. Immer diese lästigen Medienfragen zum BVT
 und dann gibt es auch noch Gerichtsurteile, die der selbsternannte
 Rechtsexperte Herbert Kickl nicht nachvollziehen kann – in China muss
 man derartiges garantiert nicht befürchten“, schwant Lercher Übles.
„Auch im Bildungsbereich orientiert sich der Kanzler ja offenbar
 gerne an Asien. Retro-Pädagogik wird dort noch groß geschrieben.
 Burnout, dauernder Stress schon bei Kleinkindern und massive
 Gesundheitsgefahren, was den einen wie eine Schreckensvision
 vorkommt, ist für die anderen moderne Pädagogik“, so Lercher.
 „Ärgerlich sind ja grundsätzlich auch Umweltgesetze, findet die ÖVP
 mit ihrem katastrophalen Standortgesetz. Endlich mal wieder so
 richtig die Luft verpesten, wünscht sich da manch ein Ideengeber –
 Anregungen aus Asien machen es möglich. Wirklich Sorgen muss man sich
 aber wohl dann machen, wenn Herbert Kickl das Strafrecht von Singapur
 entdeckt“, befindet Lercher.
„Bitter wird diese Studienreise hingegen für Verkehrsminister Norbert
 Hofer. Ein Höchsttempo von 50 km/h, wie es in Singapur gilt, ist für
 den Bleifuß-Minister wohl eine Horrorvision. Hauptbetroffen sind aber
 die Österreicherinnen und Österreicher. Im Volksmund heißt es ja,
 wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben. Beim
 Konzernkanzler ist leider zu befürchten, dass die Österreicherinnen
 und Österreicher etwas erleben werden, wenn der Kanzler eine Reise
 macht“, schließt Lercher. (Schluss) ds
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NSK






