• 13.08.2018, 12:03:49
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  • OTS0071

AK Analyse Mietverträge: „Wohnen auf Zeit“ kommt teuer!

Neue gewerbliche Wohnmietverträge in Österreich: drei von vier befristet – Anderl: „Weg mit den Befristungen!"

Utl.: Neue gewerbliche Wohnmietverträge in Österreich: drei von vier
befristet – Anderl: „Weg mit den Befristungen!" =

Wien (OTS) - Rund drei von vier neuen gewerblichen Wohnmietverträgen
werden in Österreich befristet abgeschlossen. Das zeigt eine aktuelle
AK Analyse des Mikrozensus 2017 der Statistik Austria für Österreich
und Wien. „Befristete Mietverträge sind ein Problem – bei
Verlängerung oder Umzug rollt wieder eine Kostenlawine auf die Mieter
zu. Und es gibt noch mehr Nachteile, vor allem für Familien!“, sagt
AK Präsidentin Renate Anderl. „Daher verlange ich: weg mit den
Befristungen bei gewerblicher Wohnungsvermietung!“

Rund drei von vier neuen gewerblichen Wohnmietverträgen befristet
Neuverträge 2016 Gewerbl. Neuverträge davon befristet

Österreich   179.900         116.700               84.400 (72 %)
Wien          54.200          38.800               27.200 (70 %)

Quelle: Mikrozensus 2017 – Statistik Austria, AK Berechnungen

Rund drei von vier neuen gewerblichen Wohnmietverträgen sind in
Österreich befristet – im Schnitt auf etwa fünf Jahre. In Wien sind
sieben von zehn neuen gewerblichen Wohnmietverträgen befristet.
Bundesweit wurden im Jahr 2016 insgesamt rund 179.900 neue
Mietverträge abgeschlossen, davon 116.700 nur für gewerbliche
Mietwohnungen. Bei den bestehenden gewerblichen Wohnmietverträgen
nimmt daher der Befristungsanteil laufend zu – in Österreich ist
schon fast jeder zweite aufrechte Mietvertrag befristet. Davon sind
etwa 650.000 Menschen betroffen.

„Befristete Mietverhältnisse bedeuten für die betroffenen
Mieterhaushalte enorme Rechtsunsicherheit. Kaum ein Mieter geht gegen
gesetzwidrige Mietzinse oder überhöhte Betriebskosten vor, wenn er
den Verlust der Wohnung fürchtet. Und: Wenn die Befristung
ausgelaufen ist, wird es in fast jedem Fall teurer“, betont Anderl.
„Wer sich eine neue Mietwohnung suchen muss, hat mit Umzugs- und
Maklerkosten zu rechnen und anderen finanziellen Belastungen wegen
des erzwungenen Wohnungswechsels. Insbesondere für Familien mit
Kindern ist der Verlust sozialer Netze, auch etwa der Schul- und
Kindergartenwechsel durch unfreiwillige Umzüge problematisch.“

Die AK fordert daher, dass die Befristungen weitgehend untersagt
werden. Große Immobiliengesellschaften, die über hunderte Wohnungen
verfügen, sollen diese nur unbefristet vermarkten dürfen. Bei
Privatpersonen, die eine Wohnung vermieten, soll hingegen bei einem
Eigenbedarf für ihre Kinder oder Enkerl die Befristung weiter möglich
sein. „Überdies muss endlich das Mietrecht reformiert werden“,
verlangt Anderl. „Wir brauchen rasch ein neues einheitliches
Mietrecht mit tauglichen Mietobergrenzen, damit Wohnen leistbar
wird.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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